Vitalian
Vitalian war Papst im 7. Jahrhundert
Inhaltsverzeichnis
Leben
Vitalian war von 657 bis 672 Papst. Nach dem Tode seines Vorgängers Eugen I. am 2. oder 3. Juli 657 wurde Vitalian zum Papst gewählt und am 30. Juli inthronisiert.
Regierung
Vitalian konnte den päpstlichen Einfluß in England und auf Kreta ausweiten. In England schaffte es Vitalian, die religiösen Konflikte zwischen den Briten und den Angelsachsen beizulegen. Er ernannte den Mönch Theodor von Tarsus zum neuen Erzbischof von Kanterburg. Auf Kreta konnte Vitalian sich in mehreren Personal- und Rechtsfragen durchsetzen.
Vitalian vertrat die Position, daß ein Konflikt mit Ostrom keinen Nutzen bringe, und versuchte daher, ein freundlicheres Verhältnis zwischen West und Ost zu gewährleisten. Ein Problem war dabei, daß im Osten die Häresie des Monotheletismus gefördert wurde. Selbst Kaiser Konstans II. und der Patriarch von Konstantinopel Petros hingen dieser Irrlehre an.
Kampf gegen den Monotheletismus
In mehreren Briefen gelang es Vitalian, wieder eine Basis für gegenseitigen Kontakt herzustellen, wenngleich die dogmatischen Konflikte ungelöst blieben. Der gegenseitige Austausch erlebte seinen Höhepunkt, als Konstans II. vom 5. bis zum 7. Juli 663 Rom besuchte, um von dort aus die Langobarden zu bekämpfen. Unter anderem war er Gast bei zwei Gottesdiensten in der Basilika St. Peter und speiste zusammen mit dem Papst. Vitalian sicherte sich den Kontakt dadurch, daß er über die politischen und dogmatischen Streitigkeiten diskretes Schweigen bewahrte und nicht einmal dann aufbegehrte, als Konstans nach seiner Abreise zahlreiche gestohlene Kunstwerke aus Rom mit sich führte.
Nach Konstans’ Ermordung 668 in Syrakus unterstützte Vitalian dessen Sohn Konstantin IV. im Kampf um die Thronfolge und wurde belohnt, indem Konstantin dem Monotheletismus die Unterstützung entzog, die sein Vater dieser Bewegung noch gewährt hatte. Vitalian nutzte dies aus und konnte im Osten nun wieder stärker die römischen Dogmen vertreten, da er hier nun unter kaiserlichem Schutz stand – sehr zum Missfallen des Patriarchen.
Ravenna
Problematisch waren die Autonomiebestrebungen des Erzbischofs Maurus von Ravenna, der sich nicht mehr der päpstlichen Macht unterordnen wollte. Konstans II. unterstützte Maurus tatkräftig und erließ eine Anordnung, die Raben dem päpstlichen Machtbereich entzog. Dies führte sogar zu einer gegenseitigen Exkommunikation des Papstes und des Erzbischofs. Erst unter Papst Leo II. konnte jenes Bistum wieder in die römische Kirche eingegliedert werden.
Gedenken
Gedenktag ist der 27. Januar.
Verweise
Sabinian (604 - 606) | Bonifaz IV. (608 - 615) | Adeodatus I. (615 - 615) | Bonifaz V. (619 - 625) | Honorius I. (625 - 638) | Severin (640 - 640) | Johannes IV. (640 - 642) | Theodor I. (642 - 649) | Martin I. (649 - 653) | Eugen I. (654 - 657) | Vitalian (657 - 672) | Adeodatus II. (672 - 676) | Donus (676 - 678) | Agato (678 - 681) | Leo II. (682 - 683) | Benedikt II. (683 - 685) | Johannes V. (685 - 686) | Konon (686 - 687) | Sergius I. (687 - 701)