Valois
Das Haus Valois ist der Name eines französischen Königshauses, aus dem 13 Könige von Frankreich stammten.
Herkunft
Das Haus Valois ist eine Nebenlinie des französischen Königsgeschlechts der Kapetinger, abstammend vom Prinzen Karl von Valois, einem jüngeren Sohn des französischen Königs Philipp III. dem Tapferen. Valois war nicht die Eigenbezeichnung der Dynastie, die sich aufgrund ihrer Herkunft als Weiterführung des "Hauses Frankreich", also des Geschlechts der Kapetinger, betrachtete.
Unter den Valoiskönigen, insbesondere Karl V., Karl VII., Ludwig XI. und Franz I., wurde in Frankreich die Rolle der Krone trotz gelegentlichen zwischenzeitlichen Machtverfalls gestärkt und die Zentralisierung auf die Hauptstadt Paris fortgesetzt. Auch das französische Nationalbewußtsein bildete sich endgültig unter den ersten Valois heraus.
Mit der Vergabe des Herzogtums Burgund im Jahr 1363 an den Prinzen Philipp den Kühnen durch dessen Vater, König Johann II., wurde eine wichtige bis 1482 währende Seitenlinie der Valois begründet, das Haus Burgund. Philipp der Kühne und seine Nachkommen errichteten mit dem Herzogtum Burgund einen mächtigen Feudalstaat, der sich ein Jahrhundert lang zwischen Frankreich und Deutschland halten konnte und aus dem später die heutigen Benelux-Staaten hervorgingen.
Mit König Heinrich III. erlosch 1589 nach 261 Jahren die direkte Linie der Valois. Sie waren somit das nach den Kapetingern, die es, ohne die auf sie ebenfalls anrechenbaren Robertiner, auf 341 Jahre brachten, die am längsten regierende französische Herrscherdynastie. Ihr folgte mit Heinrich IV. die Dynastie der Bourbonen.