Sigmund III. Wasa

Aus Monarchieliga
Wechseln zu: Navigation, Suche
  • * 20. Juni 1566 auf Schloß Gripsholm
  • † 30. April 1632 in Warschau
  • Polen: 1587-1632.


Sigmund Wasa war als "Sigmund III. Wasa" König von Polen. Er war Großfürst von Litauen, sowie König von Schweden.


Leben

Sigmund III. wurde als Sohn von König Johann III. von Schweden und Katarina Jagiellonka, der Schwester des polnischen Königs Sigmund II. August, geboren. Damit gehörte er sowohl zu den Geschlechtern der Wasa als auch der Jagiellonen.

König Sigmund war ein begabter Kunstmaler und Goldschmied. Nur drei von seinen Gemälden sind bis heute erhalten, eins davon wurde jahrhundertelang Tintoretto zugeschrieben. Aus Sigmunds Goldschmiedwerkstatt stammt der größte Teil des berühmten silbernen Sarges des Heiligen Adalbert im Gnesener Dom.

Herrschaft

In diesem Interregnum stellten sich sogar vier Erzherzöge, die Brüder von Kaiser Rudolf II. Ferdinand, Ernst, Maximillian und Matthias zur Wahl. Wieder kam es zur Doppelwahl von Erzherzog Matthias und von Sigmund Wasa, einem Enkel Sigmunds I. und Sohn des schwedischen Königs Johann III. Matthias konnte Krakau nicht einnehmen und so setzte sich Sigmund durch, der später auch den schwedischen Thron erbte.

1592 Sigmund wurde auch König von Schweden. Zwei Jahre später wird er gemeinsam mit Anna in Upsala gekrönt. Trotzdem praktiziert er eine antischwedische Politik und verlor schließlich die schwedische Krone an seinen Onkel Karl.

Regierung Polens

Von seiner Mutter katholisch erzogen, wurde er nach dem Tode von Stefan Batori am 19. August 1587 zum König von Polen gewählt. Bei dieser Wahl spielten die Bemühungen des polnischen Kanzlers Jan Zamoyski und seiner Tante Anna, der Witwe Batoris, eine wesentliche Rolle. Letztere lieh dem Kanzler 100.000 Gulden, um Truppen zur Verteidigung ihres Neffen auszuheben. Sigmund versprach, eine Flotte auf der Ostsee zu halten, die Ostgrenze gegen die Tataren zu sichern und Schweden nicht ohne Einwilligung des polnischen Parlaments zu besuchen.

Sechzehn Tage später unterzeichnete er die Artikel von Kalmar, die das zukünftige Verhältnis zwischen Polen und Schweden regelten, da er im Laufe der Zeit seinem Vater als König von Schweden nachfolgen würde. Die beiden Königreiche sollten zeitlich unbegrenzt vereinigt werden, aber jedes sollte seine eigenen Gesetze und Bräuche behalten. Das protestantische Schweden sollte Religionsfreiheit genießen und in seiner Abwesenheit von sieben Schweden regiert werden – seinem protestantischen Onkel Karl und sechs weiteren, vom König bestimmten Personen. Schweden sollte somit nicht von Polen aus verwaltet werden.

Eine Woche nach dem Unterschreiben dieser Regelungen reiste der junge Prinz ab, um den polnischen Thron in Besitz zu nehmen. Von seinem Vater wurde ihm ausdrücklich befohlen, nach Schweden zurückzukehren, wenn die polnische Deputation, die ihn in Danzig erwartete, auf die Abtretung Estlands an Polen als Bedingung für seine Machtübernahme bestehen würde. Es stellte sich heraus, daß die Polen noch schwieriger als erwartet zufriedenzustellen waren; schließlich wurde der Kompromiss geschlossen, die territorialen Entscheidungen auf die Zeit nach dem Tod Johanns III. aufzuschieben. Sigmund wurde nun ordnungsgemäß am 27. Dezember 1587 in Krakau gekrönt.

Sigmunds Stellung als König von Polen war außergewöhnlich schwierig. Als Ausländer konnte er von Anfang an nicht mit der Sympathie seiner Untertanen rechnen. Als gebildetem und vornehmem Mann, der die Musik und Kunst liebte, mußte ihm der Landadel unverständlich bleiben, der alle Künstler und Dichter entweder als Mechaniker oder als Abenteurer betrachtete; umgekehrt blieb er ihnen fremd. Seine umsichtige Zurückhaltung und seine unerschütterliche Ruhe wurden als Steifheit und Hochmut gebrandmarkt. Selbst Zamoyski, der ihn auf den Thron gebracht hatte, klagte, daß der König vom Teufel besessen sei.

Sigmunds Schwierigkeiten verschärften sich durch seine politischen Ansichten, die er aus Schweden fertig ausgearbeitet mitgebracht hatte und die denen des allmächtigen Kanzlers diametral entgegenstanden. Obgleich sein außenpolitisches Konzept wohl undurchführbar war, so war es doch im Vergleich zu dem Zamoyskis klar und präzise. Es zielte auf eine enge Allianz mit dem habsburgischen Österreich ab, mit dem doppelten Ziel, Schweden in seinen Machtbereich einzubeziehen und die Hohe Pforte durch die Verbindung der zwei großen katholischen Mächte in Mitteleuropa im Zaum zu halten. Eine logische Folge dieses Konzepts war die überfällige Reform der polnischen Verfassung, ohne die nichts Nützliches aus jeglichen politischen Zusammenschlüssen zu erwarten war. Sigmunds Absichten waren also die eines Staatsmanns, der klar die bestehenden Missstände erkennt und sie beheben will. Aber alle seine Bemühungen wurden von der Missgunst und dem Mißtrauen der vom Kanzler angeführten Magnaten gehemmt.

Die ersten Jahre von Sigmunds Herrschaft spiegeln einen fast kontinuierlichen Kampf zwischen Zamoyski und dem König wider, in dem die Opponenten wenig mehr erreichten, als sich gegenseitig in Schach zu halten. Beim ersten Sejm 1590 durchkreuzte Zamoyski alle Bemühungen der österreichischen Parteigänger. Daraufhin zog der König aus plötzlichen Vakanzen in den obersten Beamtenrängen Vorteil, indem er die Radziwills und andere litauische Würdenträger an die Macht brachte; für eine Zeit beschnitt er damit die Autorität des Kanzlers.

Im Jahre 1592 heiratete Sigmund Anna von Österreich, und im selben Jahr wurde eine Versöhnung zwischen dem König und dem Kanzler eingefädelt, die ihm erlauben sollte, den nach dem Tod seines Vaters Johann III. frei gewordenen schwedischen Königsthron in Besitz zu nehmen.

1596 Sigmund verlegt die polnische Residenz nach Warschau.

1602 heiratete Sigmund Constanze von Österreich, die Schwester seiner verstorbenen ersten Ehefrau. Dieses Ereignis stärkte den Einfluß der Habsburger bei Hofe und deprimierte den Kanzler nur noch mehr. Während des Sejms von 1605 bemühte sich der König um eine Reform der polnischen Verfassung, nach der im Landtag statt der notwendigen Einstimmigkeit nur noch ein Mehrheitsvotum zur Annahme eines Entscheids ausreichen sollte. Diese höchst einfache und nützliche Reform wurde jedoch durch den Widerstand Zamoyskis verhindert. Sein Tod im selben Jahr verschlimmerte alles weiter, da die Opposition nunmehr in den Händen von unfähigen oder sogar verbrecherischen Männern lag. Von 1606 bis 1610 herrschte in Polen praktisch Anarchie. Aufstände und Revolten flackerten überall auf, und alles, was Sigmund tun konnte, war, den Schaden durch seine Vermittlung und seinen Mut zu begrenzen.

Für die Außenpolitik hatte dieses Durcheinander verheerende Konsequenzen. Der sich anbahnende Kollaps des Zarentums Rußland hätte Polen die einzigartige Gelegenheit gegeben, die russischen Zaren für immer auszuschalten. Aber der erforderliche Nachschub blieb aus, denn der Landtag blieb angesichts der Triumphe Zolkiewskis und anderer Generäle, die mit winzigen Armeen große Aufgaben bewältigten, unschlüssig und blockiert. Bei Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges schloß sich Sigmund klugerweise dem Kaiser an, um den vereinigten Anstrengungen der Protestanten und Türken die Waage zu halten.

Regierung Schwedens

Am 30. September 1593 kam er in Stockholm an und wurde am 19. Februar 1594 in Uppsala gekrönt; dazu mußte er garantieren, daß Schweden weiter seine protestantische Konfession pflegen durfte. Am 14. Juli reiste er nach Polen ab und ließ Herzog Karl und den Senat Schweden während seiner Abwesenheit regieren. Vier Jahre später, im Juli 1598, wurde Sigmund gezwungen, um die Krone in seinem Heimatland zu kämpfen, da sein Onkel dabei war, mit Hilfe des Senats die Macht an sich zu reißen.

In Finnland war der Machtkampf zwischen Sigmund und Karl verbunden mit einem Bauernaufstand, dem sogenannten Keulenkrieg. Ungehindert durch Karls von Joachim Scheel befehligter Flotte landete Sigmund mit 5.000 Mann in Kalmar, hauptsächlich ungarischen Söldnern; die Festung öffnete ihm sofort die Tore, und die Hauptstadt und das Land hießen ihn willkommen. Die katholische Welt betrachtete seine Fortschritte mit Zuversicht. Sigmunds Erfolg in Schweden wurde als der Anfang noch größerer Triumphe gesehen.

Es sollte aber anders kommen. Nach vergeblichen Verhandlungen mit seinem Onkel rückte Sigmund mit seiner Armee von Kalmar aus vor, wurde aber vom Herzog bei Stangebro am 25. September 1598 geschlagen. Drei Tage später stimmte er dem Frieden von Linköping zu, wonach alle zwischen ihm und seinem Onkel strittigen Punkte einem Reichstag in Stockholm vorgelegt werden sollten; gleich darauf setzte er mit dem Schiff nach Danzig über. Heimlich klagte er, daß die Vereinbarung von Linköping erpreßt worden sei und deshalb keine Gültigkeit habe. Sigmund sah Schweden nie wieder, aber er weigerte sich beharrlich, seine Ansprüche aufzugeben oder die neue schwedische Regierung anzuerkennen. Diese Hartnäckigkeit verwickelte Polen in eine ganze Reihe von unvorteilhaften Kriegen mit Schweden. Herzog Karl wurde 1600 als Karl IX. von Schweden zum König ernannt und 1607 gekrönt.

Ehen

Anna von Österreich

Im Jahre 1592 heiratete Sigmund die Erzherzogin Anna, Tochter Karls II. von Innerösterreich und Enkelin von Kaiser Ferdinand I. Anna war eine fromme und kluge Frau. Neben vielen Habsburgerinnen ist sie in der Kathedrale von Krakau bestattet.

  1. 1593: Anna Maria
  2. 1594: Katarina
  3. 1595: Ladislaus IV. Wasa, König von Polen, Großfürst von Litauen, Titularkönig von Schweden, Zar und Titularzar von Rußland;
  4. 1596: Katarina
  5. 1598: Kristofer

Konstanze von Österreich

Sieben Jahre nach Annas Tod heiratete Sigmund ihre jüngere Schwester Konstanze. Diese Entscheidung fand nicht das Wohlwollen der Polen, die mit Unruhe reagierten. Konstanze war eine tüchtige Frau, die ihrem Mann fünf Kinder schenkte. Ihr Sohn Johann wurde im Jahre 1648 König von Polen in schwerster Zeit.

  1. 1607: Johann Kasimir
  2. 1609: Johann II. Kasimir, König von Polen, Großfürst von Litauen, Titularkönig von Schweden
  3. 1612: Johann Albert, Prinz von Polen und Litauen, Bischof von Krakau und Ermland, Kardinal
  4. 1613: Karl Ferdinand, Prinz von Polen und Litauen, Bischof von Breslau
  5. 1614: Alexander Karl, Prinz von Polen und Litauen
  6. 1616: Anna Konstantinia
  7. 1619: Anna Katarina, Prinzessin von Polen und Litauen, durch Heirat mit Philipp Wilhelm, Prinzessin von Pfalz-Neuburg;

Verweise