Schlacht bei Warschau 1656

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Verlauf

Schweden wollte sich mit der Devastierung Norddeutschlands nicht zufrieden geben. Bereits sieben Jahre nach dem Friedensschluß brach Schweden den Frieden und landete aufs Neue am Ostseestrand, diesmal im polnischen Westpreußen, unweit der polnischen Stadt Danzig. Der auch tatsächlich so genannte „Erste Nordische Krieg“ hatte begonnen.

Herrscher Schwedens war inzwischen der Neffe Gustav Adolfs, Karl X. aus dem Hause Pfalz-Zweibrücken, d.h. ein Wittelsbacher. Gustav Adolf war ohne Erben verschieden, die Linie seiner Schwester, die in die Pfalz geheiratet hatte, kam zum Zuge. Karl X. setzte die Aggressionspolitik seines Onkel fort. Er wollte seine Herrschaft im Ostseeraum auf Kosten Brandenburgs, des hl. Imperiums, Hollands und Polens erweitern. Der preußische Herzog Friedrich Wilhelm war gezwungen, gegen den Willen der preußischen Stände Truppen auszuheben und Kriegssteuern einzuziehen. Doch konnte er gegen den Schweden zunächst nicht ankommen. Er mußte die schwedische Lehnshoheit für (Ost)-Preußen annehmen und in ein Bündnis mit dem schwedischen König treten.

Dieses Bündnis führte ihn in den Gegensatz zu seinem Lehnsherrn, dem König Jan II. von Polen. Dieser wurde unterstützt vom Kaiser, vom Reich und vom Zaren, der seit dem Ende des 30jährigen Krieges zu Schwedens erbittertem Gegner geworden war. Am 28. Juli 1656, vor 350 Jahren kam es östlich von Warschau zur Schlacht, in der die schwedisch-preußische Allianz nach dreitägigem Ringen einen beachtlichen Sieg errang.

Die preußische Krone - ein vergiftetes Kleinod

Dem Kurfürsten war es sowohl gelungen, die Finanzierung des Krieges auch durch die Stände Brandenburgs und Kleves absichern zu lassen, als auch mit Genehmigung dieser Stände Truppen in den Kampf zu führen. Die borussische Gesichtsklitterung vermeldet stets stolz, daß in dem ersten gemeinsamen Kampf der Hohenzollern-Truppen 27.000 Soldaten und 4.000 Mann Besatzungen kämpften. Auch wird vermerkt, daß es dem Kurfürsten in der Folgewirkung des Sieges von Warschau gelang, die polnische Lehnshoheit für das „herzogliche Preußen“ abzuschütteln.

Doch weder für das Hohenzollerngeschlecht, noch für Preußen, noch für den Rest Deutschlands und Polens, hat diese Ablösung in den Verträgen von Labiau, Wehlau und Oliva irgend einen Segen gebracht. Im Gegenteil, die Aufrichtung der preußischen Krone störte Ruhe, Frieden und wohl verstandenes Gleichgewicht in Europa und führte Deutschland in einen Gegensatz zu Polen hinein, in dem es in 700 Jahren nie gestanden hatte.

Es muß klar betont werden: An dem noch heute virulenten deutsch-polnischen Gegensatz ist wo nicht der Große Kurfürst, so doch aber das Hohenzollerngeschlecht mit seinem unseligen Borussismus schuld. In der Schlacht von Warschau wurde die Grundlage für eine unheilvolle Entwicklung gelegt.

Verweise