Schlacht bei Breitenfeld 1631

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  • Eine sehr lebhafte Beschreibung der Schlcht findet sich bei Schiller „Geschichte des Dreißigjährigen Krieges“


Die Schlacht

Die Schlacht bei Breitenfeld (1631) war die Entscheidungsschlacht des dritten Teils im Dreißigjährigen Krieg, dem s.g. „Schwedischen Krieg“. Sie fand im Jahre 1631 nördlich von Leipzig bei dem Dorf Breitenfeld statt. Am 17. September traf der kaiserliche Feldherr Tilly mit 40.000 Mann auf das vereinigte schwedisch-sächsische Heer, das, von König Gustav Adolf von Schweden angeführt, 47.000 Mann stark und den Kaiserlichen auch an Geschützen überlegen war.

Beginn der Schlacht

Die Schweden setzten gemäß der Schwedischen Ordonnanz auf ein beweglich geführtes Gefecht, enges Zusammenwirken der verschiedenen Waffen und verbesserte Waffentechnik. Gustav Adolf hatte die Zahl der Pikeniere zugunsten der Musketiere auf ein Drittel reduziert, die Schützen mit leichteren Gewehrmodellen ohne Stützgabel ausgerüstet und ihnen damit die entscheidende aktive Rolle im Gefecht zugewiesen. Die Feuerkraft seiner Infanterie wurde durch leichte bewegliche Begleitgeschütze noch erhöht, welche neben Kugeln auch Kartätschen verschossen, um auf kürzeste Distanz feindliche Formationen zu zerschlagen. Die schwere Artillerie verblieb für massive Feuerzusammenfassungen bei der Reserve.

Phase 1

Bereits beim Auftakt der Schlacht bewies das Artilleriegefecht die Feuerüberlegenheit der schwedischen Kanoniere, die auf eine Salve der kaiserlichen Artillerie mit drei bis fünf Salven aus ihren Rohren antworteten.

Ein anfangs geglückt scheinender kaiserlicher Reiterangriff Pappenheims auf den rechten Flügel traf auf eine enge Abwehr von Artillerie, Infanterie und Kavallerie. Die schwedischen Musketiere konzentrierten sich vor allem darauf, die Pferde niederzuschießen und sich dann in den Schutz der Pikeniere zurückzuziehen. Das Gefecht dehnte sich im gegenseitigen Versuch, den Gegner zu überflügeln, weiter nach Westen aus.

Phase 2

Angesichts der Kämpfe an der linken Flanke ließ Tilly mit vier Gewalthaufen den anderen Flügel der Protestanten angreifen. Dort gerieten die erst vor kurzem angeworbenen sächsischen Truppen in Wanken und zogen sich nach Eilenburg zurück. Daraufhin setzte Tilly seine Infanterie diagonal zum Frontverlauf in Richtung des wankenden gegnerischen Flügels in Marsch. Dort stieß die kaiserliche Kavallerie zeitweise sogar in den Rücken der schwedischen Truppen.

Die kaiserlichen Kürassiere hatten sich bei ihren erfolglosen Angriffen auf den rechten schwedischen Flügel erschöpft; da trat General Banér mit seiner leichten Reiterei (Finnen und Westgotländer) und seiner schweren Kavallerie (Smaländer und Ostgotländer) zum Gegenangriff an und versprengte die Reste der Pappenheimer Kürassiere in Richtung Halle (Saale).

Angesichts der bedrohlichen Lage auf seiner linken Flanke befahl Gustav Adolf, der seine Truppen in doppelter Schlachtordnung angeordnet hatte, dem Führer des 2. Treffens General Horn, seine Truppen im rechten Winkel nach Osten einzuschwenken. Lennart Torstenson, Kommandeur der schwedischen Artillerie, nahm daraufhin die in schwerfälliger Tercio-Formation zur Verfolgung der Sachsen vorrückende kaiserliche Infanterie aus deren Flanke unter Beschuss. Diese, von feindlichem Artillerie- und Infanteriefeuer und fortlaufenden Kavallerieattacken bedrängt, mußten zur Verteidigung übergehen.

Phase 3

Mit dem Vorrücken der Infanterie nach Nordosten wurde das Zentrum der kaiserlichen Truppen mit seinen Artilleriestellungen zunehmend geschwächt. Gustav gruppierte daher die schwedische Kavallerie um: Die Hakkapeliitta, Gustavs finnische leichte Reiterei, stürmte unter Führung des Königs persönlich die zentralen Artilleriestellungen des Gegners, gefolgt von der schweren Kavallerie unter General Banér und drei Infanterieregimentern.

Tilly gelang es nicht mehr, seine ausmanövrierten Tercios auf den neuen Gegner auszurichten - die Schweden richteten dagegen auch die erbeuteten Geschütze auf die kaiserlichen Truppen und nahmen sie so von mehreren Seiten unter Feuer. Tilly wurde verwundet und stürzte vom Pferd, konnte sich zwar wieder erheben, verlor jedoch nach einer zweiten Verwundung das Bewußtsein und wurde im Schutz der einbrechenden Dunkelheit gerettet.

Die katholischen Truppen wurden nahezu völlig aufgerieben und lösten sich auf, Gefangene und Deserteure traten in so großer Zahl in schwedische Dienste über, daß Gustavs Truppen nach der Schlacht stärker als vorher waren. Tilly, der Gefangenschaft kaum entgangen, gelangte am anderen Morgen mit nur noch 600 Mann nach Halle.

Auswirkungen

12.000 Mann, 26 Kanonen und der Tross der kaiserlichen Armee waren verloren, ebenso 120 von den Schweden erbeutete Fahnen, die heute noch in der Riddarholmskirche in Stockholm aufbewahrt werden. Im Laufe der folgenden Wochen schlossen sich seinem Bündnis weitere Reichsfürsten an, und Frankreich sicherte Unterstützung zu. Gustav Adolf erwarb sich mit diesem Sieg den Ruf als Retter des deutschen Protestantismus.

„Gustav Adolf, Christ und Held,
rettete bei Breitenfeld
Glaubensfreiheit für die Welt.“


Verweise