Satanismus
Satanismus ist im weiteren Sinne jegliche religiöse oder pseudo-religiöse Betätigung außerhalb des Christentums und im engeren jeder Kult, der sich ausdrücklich gegen die Allerheiligste Dreifaltigkeit richtet.
Inhaltsverzeichnis
Satanischer Einfluß auf nicht-christliche Kulte
Vom Standpunkt der Logik betrachtet gibt es nur eine Wahrheit. Deshalb ist es für jeden gläubigen Christen eine logische Konsequenz, alle Religion außerhalb der Lehre der Heiligen Schrift als Ergebnis satanischer Verwirrung zu betrachten. Es ist daher in keiner Weise verwunderlich, daß offenkundig satanische Praktiken überall außerhalb christlicher Rechtgläubigkeit zu finden sind.
So sind beispielsweise Menschenopfer in vielfältigen heidnischen Kulten aller Erdteile historisch belegt. Ebenfalls satanischer Natur sind die im Heidentum allgegenwärtigen Phänomene wie Okkultismus, Magie, Zauberei etc. In Lev 19,26 und 19,31 ergeht diesbezüglich ein göttliches Verbot an das Volk des Alten Bundes. Diese Bestimmungen haben nach wie vor im Neuen Bund ihre Gültigkeit.
Moderner Satanismus
Entstehung in Großbritannien
In der Geschichte des Satanismus moderner Art spielt das Königreich Großbritannien eine herausragende Rolle. Im 18. Jahrhundert wurde in London die Existenz der wesenhaft satanischen Freimaurerei öffentlich. Zeitlich parallel zur Frühphase der offiziösen Freimaurerei gab es ebenfalls in England Gesellschaftsclubs, die den christlichen Glauben verhöhnten und sexuellen Ausschweifungen nachgingen. Als „Hellfire Club“[1] verewigten sich diese Zirkel in den Geschichtsbüchern. Personelle Überschneidungen der Freimaurerei mit dem „Hellfire Club“ gab es u. a. über den britischen Politiker und Schriftsteller John Wilkes sowie den US-amerikanischen Gründervater und Naturwissenschaftler Benjamin Franklin.
19. Jahrhundert
Das 19. Jahrhundert war die Phase, in der der Satanismus im modernen Verständnis erstmalig Breitenwirkung entfalten konnte. Unter vielen Europäern und deren Nachfahren in Übersee galt seinerzeit das Christentum als „überholt“ und der grassierende Materialismus vermochte nicht die religiöse Leere zu füllen. Ab den 1850er Jahren veröffentlichte der apostatische Diakon Alphonse Louis Constant alias „Eliphas Levi“ seine Schriften zum Okkultismus.
Vom ihm stammt die noch heute prominente Darstellung Satans als männlich-weibliches Mensch-Tier-Wesen „Baphomet“. Sein krudes Weltbild will eine Mischung aus Okkultismus, Sozialismus und katholischem Glauben sein. Echter katholischer Glaube steht im strikten Gegensatz zu den beiden erstgenannten Konstrukten. Jedenfalls löste Constant in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Okkultismus-Begeisterung aus.
Aleister Crowley
Im Todesjahr Constants, 1875, wurde der bekannteste Satanist der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts geboren: Edward Alexander Crowley alias „Aleister“ Crowley. Sich selbst sah Crowley als eine „Wiedergeburt“ seines okkultistischen Vorbilds Constant. Dinge, die mit der „Kulturrevolution“ der 1960er Jahre populär wurden wie „freie Sexualität“, Drogenmißbrauch und weitere Todsünden wider das Naturrecht, gehörten zum festen Repertoire im Leben Crowleys.
„Do what thou wilt shall be the whole of the Law!“[2] wurde zum Motto seiner satanischen Thelema-Bewegung. Knapp 19 Jahre nach Crowleys Tod griff der US-Amerikaner Howard Stanton Levey alias „Anton Szandor LaVey“ dessen Ideen auf und gründete 1966 die „Church of Satan“.[3] Gemäß Levey-Doktrin sei Satan nicht real, sondern vielmehr ein Sinnbild für das Gegenteil des Christentums, die Weigerung des Gehorsams gegenüber Gott. Trotz des oberflächlichen Atheismus der Levey-Organisation ist selbige im hohen Maße okkultistisch tätig.
Verweise