Philipps, George
- Der Nachname könnte auch "Phillips" gelautet haben.
- * 6. September 1804 in Königsberg
- † 6. September 1872 in Wien
George Phillips war ein ostpreußischer Kirchenrechtler.
Leben
George Phillips war der Sohn von James Phillips, einem in Königsberg ansässigen englischen Handelsmann. Er studierte in Berlin und Göttinen die Rechte, seine Lehrer waren Savigny und Karl Friedrich Eichhorn.
Nach der Promotion im Jahre 1824 besuchte er England, um sich anschließend in Berlin als Privatdozent niederzulassen. Bald wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt. In Berlin heiratete er auch die Hugenottin Charlotte Housselle. Sein enger Fruend in dieser Zeit war Karl Jarcke, der ihn und seine Gattin auch zum Katholizismus führte. Sie traten der Kirche am 14. Mai 1828 bei.
Während Jarcke sich 1832 nach Wien wandte, ging Phillips 1833 als Rechtsberater ins Münchner Innenministerium. Später wurde er Geschichtsprofessor und Professor der Rechte. Er war Teil eines katholischen Kreises um Josef Görres, Johann Adam Möhler, Ignaz Döllinger und Johann Nepomuk von Ringseis. 1838 begründete er mit Guido Görres die "Historisch-Politischen Blätter".
In Zusammenhang mit der Lola Montez Affäre protestierte Phillips mit anderen Professoren gegen diverse Rechtsbrüche. Später wirkte er als Professor in Würzburg, Innsbruck und Wien.
In den Jahren 1826 - 1827 verfaßte Phillips sein „Kirchenrecht“.
Werke
- Versuch einer Darstellung des angelsächsischen Rechtes. Göttingen 1825
- Englische Reichs- und Rechtsgeschichte. 2 Bdd., Berlin, 1827/28
- Deutsche Geschichte mit besonderer Rücksicht auf Religion, Recht und Verfassung, 2 Bdd. Berlin 1832/34, behandelt die Merowinger- uns Karolingerzeit.
- Grundsätze des gemeinen deutschen Privatrechts mit Einschluss des Lehnrechts. Berlin 1838
- Deutsche Reichs- und Rechtsgeschichte. München 1845
- Die Diözesansynode. Freiburg 1849
- Kirchenrecht. Regensburg 1845 – 72. Dies sein Hauptwerk in 7 Bdd. wurde von Vering vollendet (vol. VIII Regensburg 1889
- Lehrbuch des Kirchenrechts. Regensburg 1859 – 62
- Vermischte Schriften. 3 Bdd., Regensburg 1856 – 60