Memelland
Das Memelland ist der Teil Ostpreußens nördlich der Memel.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Das Memelland ist nördlich der Memel bzw. ihres Deltaarms Skierwieth.
Kreise und Städte
Kreise und Städte sind beim Artikel „Schalauen“ zu finden.
Geschichte
Das Memelland wurde nach Artikel 99 des Versailler Vertrags von 1919 ohne Volksabstimmung mit Wirkung 10. Januar 1920 widerrechtlich von Deutschland losgerissen. Von Anfang 1920 bis Anfang 1923 wurde es von Frankreich als deren Vertreter verwaltet.
Ab 10. Januar 1923 wurde die kleine französische Schutztruppe von Litauern vertrieben. Das Memelland wurde an Litauen angeschlossen. Am 20. März 1939 verlangte der deutsche Außenminister Joachim von Ribbentrop ultimativ die Rückgabe an Deutschland. Litauen kam diesem Ultimatum am 22. März nach.
1945, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde das Memelland in der Schlacht um Ostpreußen (13. Januar bis zum 25. April) von der Roten Armee erobert, große Teile der Bevölkerung wurden massakriert. Das Memelland wurde an die Litauischen SSR angeschlossen.
Der 140 km lange und bis zu 20 km breite Landstreifen hatte 1939 145.000 Einwohner. Größte Stadt war Memel mit 40.000 Einwohnern, gefolgt von Heydekrug mit 5.000 Einwohnern und Pogegen mit 2.800 Einwohnern.