Mechanismen der Macht
Info
Im folgenden handelt es sich um einen Artikel in der angesehenen russischen Monatszeitschrift Molodaja gvardija, 2007, Nr. 1 / 2, S. 243 ff. unter der Überschrift: "Der reale Faschismus in Aktion“. Molodaja gvardija druckt in dem Artikel unter anderem ein Interview nach, welches der russische Finanzoligarch Oleg Deripaski der russischen Zeitschrift "Wremja Eurasia“, Nr. 2, 2006 gegeben hat.
Oleg Deripaski steht in der russischen Finanzoligarchie an zweithöchster Stelle. Die israelische Zeitung Haaretz nannte Deripaski am 25 März 2004 "einen russisch-jüdischen Milliardär, der mit der Tochter Jumaschews verheiratet ist, dem ehemaligen Leiter der Administration Jelzins“. Jumaschew selbst ist mit der Tochter Jelzins verheiratet.
Im folgendem das von Nikolaj Asmolow geführt Interview, übersetzt und kommentiert von Prof. Dr. Budde, Kevelaer.
Sagen sie bitte, was gehört ihrer Meinung nach zum Verständnis des Begriffes der Macht?
- Vornehmlich ist dies eine Gruppe von Menschen, eine Elite, die in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen und sie zu realisieren. Dieses müssen ökonomisch effektive Entscheidungen sein. Diese Entscheidungen müssen geeignet sein, effektiv die politischen Strukturen des Staatsapparates zu lenken.
- Verstehen sie, der Leiter des Staatsapparates - das ist nicht unbedingt der reale Führer des Landes. Er kann sich lediglich auf die Vollmachten derer stützen, die die reale Macht ausüben. Er kann beispielsweise ein bezahlter Manager sein, der für die Koordinierung der Handlungen des business in der Region verantwortlich ist, für die publicity des Staates und des business. Die Bezeichnung selbst ist unerheblich - ob Präsident, Premier oder auch anders.
Präsident Putin betont ständig ihre persönliche Rolle in der Wirtschaft Rußlands. Nach allem zu urteilen ist die russische Machtvertikale für sie kein Geheimnis mit sieben Siegeln. Sagen sie, wie schätzen sie die Effektivität und die Geschäftsfähigkeit der russischen Macht, des großen russischen Business ein?
- Die russische Macht hat sich endgültig erst vor kurzem formiert, als in die Machtstrukturen nicht mehr inadäquate Leute einströmten, die das Kapital im Roulettespiel angesammelt hatten, aber nicht in systematischer Herangehensweise. Jetzt sind all diese Leute entfernt worden – der eine lebt nicht mehr, andere sitzen im Lager, ein großer Teil verzehrt die Reste seiner Gelder im Ausland.
Verzeihen sie bitte, sie sprechen also von Beresowski, Chodorkowski, Gusinski, Schiwilo und anderen?
- Ja, über sie und viele andere, ihnen Ähnliche. Das, was jetzt die russische Macht kennzeichnet, das sind Personen, die in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen, die sie auf eine Art und Weise treffen, um das System der Lenkung des Staatsapparates, der Massenmedien und der anderen elementaren Methoden der Steuerung der Massen aufzubauen. Zur Zeit stört uns niemand. Und wir haben gute Manager hierfür gefunden.
Verzeihen sie, Putin, er ist ein Manager? Oder trifft er selber Entscheidungen?
- Der Präsident Rußlands – das ist auf seine Art ein Top Manager, der das ganze Land lenkt. Er ist ein kluger adäquater Mensch, der niemals die Grenzen seiner Vollmachten überschreitet. Sie haben bemerkt, wie der Staatsapparat in der Duma arbeitet, wie die Staatsanwaltschaft arbeitet, die Gerichte, die Geheimdienste und wie die russischen Fernsehkanäle und Zeitungen arbeiten? Einfach glänzend! Alles hilft der Ökonomie, dem Business und stört uns nicht wie es vor kurzen noch der Fall war. Dafür kann man Gelder geben, was wir auch tun.
Wir – ist das das große Kapital?
- Wir - das ist die reale russische Macht. Das große Kapital, das große Business - das ist nur ein Teil unserer Technologie.
Ist es ein Geheimnis, wer zu diesem Kreis zählt?
- Weswegen ein Geheimnis? Alle diejenigen, die sich entschlossen um den ersten Präsidenten Rußlands Boris Nikolajewitsch Jelzin versammelt hatte.
Und, könnten sie die Namen dieses Kreises nennen?
- Der Gouverneur von Tschukotkin Roman Abramowitsch und ich. Ebenso der Leiter der MDM Bank Andrej Melnitschenko. Soll ich fortsetzen?
Danke, verstanden. Aber sagen sie, diese Macht – ist das eine demokratische, oder wie schätzen sie sie ein?
- Sehr demokratisch! Dabei müssen sie natürlich alle diese Märchen über Demokratie beiseite schieben, bei der angeblich jemand etwas entscheidet, indem er in eine Abstimmungskabine geht. In Wirklichkeit existieren die Kabinen nur dafür, damit die Bevölkerung die Möglichkeit hat irgendwo hinzugehen - feierlich, unter den Klängen von Musik. Die Bevölkerung soll sich noch lange daran erinnern, daß sie die demokratische Möglichkeit hatte, irgendwo ihre Unterschrift an einen beliebigen Platz zu stellen, wo sie es wünscht. Dies ist ein Element zur Stabilisierung gesellschaftlicher Prozesse. Es ist absolut klar, daß die Wirtschaft, das große Business sich niemals auf ein solches großes Risiko einlassen können - die willkürliche Ernennung von Managern des Staatsapparates, wie es Gott der einzelnen Seele eingibt. In keinem westlichen Land gibt es eine solche Willkür, aber bei uns gab es sie für eine Zeitlang auf der mittleren Führungsebene. Dieses hat die Macht und das Business sehr gestört. Jetzt ist dieses Risiko beseitigt, und die Kader haben sich behauptet.
- Die Kader zur Lenkung des Landes und des Staates muß man sehr sorgfältig auswählen. Der Staatsmanager muß als erstes adäquat sein. Dies betrifft vor allen Dingen sein Verständnis zur Priorität der Wirtschaft im Staat. Zweitens muß er professionell sein. In einem solchen Fall hat er alle Chancen zur Unterstützung der Macht, unter anderem auch auf ein würdiges materielles Auskommen. In keinem Falle darf er sich das nehmen, was er will und soviel er will. Leider gibt es noch in Rußland Regionen, wo dies nicht bis zum Ende durchreguliert ist. Die Stadt Moskau z.B.. In Moskau werden wir in Kürze Ordnung einführen; Luschkow – ist einer der letzten, die übrig geblieben sind, die nicht ihrem Platz entsprechen. Was meine Beziehungen zu Wladimir Putin anbetrifft- sie sind sehr eng, herzlich und freundschaftlich. Dieses haben sie richtig bemerkt. Putin - das ist ein Mensch, der sehr aufmerksam zuhören kann, sich erinnern kann, analysieren, und die Ideen in eine reale Sache umwandeln kann. Ich schätze ihn sehr, und ich bedauere nicht, das unsere Wahl in jener Zeit auf ihn fiel.
Es kommt also darauf hinaus, daß ihr Business die Beamtenschaft materiell unterstützt. Wie können sie da dem Vorwurf der Korruption ausweichen?
- Nirgends in der Welt gibt es Beamte, besonders in den hohen Polizeispitzen und in den Gerichten, die allein von dem niedrigen Gehalt aus der Staatskasse leben. Wenn ein Mensch richtig alles versteht, wenn er tätig wird in einer bestimmten Technologie der Machtstrukturen, dann ist ihm ein hohes Einkommen zugesichert und sein Leben und das seiner Familie ist sehr gut abgesichert. Die Filme und die Blockbuster über den Kampf mit Korruption – das ist nur für das breite Publikum bestimmt, eine bestimmte Art der Publicity des Staates.
Noch eine Frage. Werden sie sich nicht mit dem Wechsel der Führung in den Republiken Mittelasiens beschäftigen? Viele dieser Führungen beschuldigt man der Ursupation der Macht und des Totalitarismus.
- Ursupation der Macht, Totalitarismus - das sind nur Bezeichnungen und Anschuldigungen, die mit dem niedrigen professionellen Lenkungsgrad der führenden Kader zusammenhängen. Eine schwache Publicity des Staates. Ich wiederhole und verdeutliche es, damit die Technologie der Lenkung einer Gesellschaft, einer beliebigen Gesellschaft deutlich wird. Eine Gruppe von Personen, die die Macht im Staat ausüben, trifft eine Entscheidung über die Form dieser Macht. Jetzt beispielsweise ist es die Form der Demokratie, wo ein großes Publikum überzeugt ist, daß sie es sind, die den Staat lenken durch den, den sie in den Abstimmungskabinen gewählt haben. In gewisser Hinsicht mag das auch so sein.
- Die Träger der wahren Macht treffen die Entscheidung - wer an der Spitze der Staatslenkungsstruktur steht, einer von ihnen oder ein bezahlter Manager. In Rußland beispielsweise haben wir den bezahlten Manager. Danach werden die getroffenen Entscheidungen formalisiert und realisiert. Wir haben von den USA die richtige Vorgehensweise gelernt und haben deren Technologie sogar verbessert.
- Soziale Probleme im Business - das ist eine übliche Angelegenheit. Wenn man es versteht, mit dem Staatsapparat und der politischen Strukturen zu arbeiten, kann man alles lösen. Wir hatten ein sehr gutes Beispiel der Lösung solcher Probleme in verschiedenen Regionen. Besonders interessant gestaltete es sich in der Stadt Atschinsk.
Und was ist dort geschehen?
- Ein Gewerkschaftsführer verstieß gegen die Regeln und begann, uns zu erpressen – er versuchte das Tonerdekombinat an sich zu reißen, eine Arbeiterbewegung ins Leben zu rufen, Journalisten und das Übliche. Der Preis dieser Frage betrug für den Gewerkschaftler ungefähr 4 Mio. Dollar. Für mich war der Preis der Wert des Kombinats, ungefähr 1,5 Mrd. Bezahlt haben wir selbstverständlich nicht.
- Dieser Schwachkopf, Smolenzev, hatte nicht berücksichtigt, daß Atschinsk eine sehr kriminelle Stadt ist. Wir haben lediglich von dem Gewerkschaftler den ganzen Schutz des Staates für eine gewisse Zeit weggenommen. Warum soll die Macht diejenigen verteidigen, die sich gegen sie wenden? Und das kriminelle Milieu erfuhr von den 4 Mio. Sie begannen ihre Handlungen. Der Gewerkschaftler fürchtete sich, begann vor den Banditen wegzulaufen und seine Aktivisten versteckten ihn. Eine gewisse Zeitlang danach begab er sich zu einem Bad in ein Gewässer, aber sein Herz hielt den Streß nicht aus und er ertrank.
- Das Ergebnis entwickelte sich schon lächerlich. Man fand den Leichnam. Die Gewerkschaftsgruppe versammelte sich. Es gab viel Geschrei und Fragen: Warum waren der Kopf und der Hals blutunterlaufen und die Nägel an den Händen abgebrochen? Sie kamen zum Schluß, man habe den Gewerkschaftler erschlagen. Es arbeitete eine gerichtsmedizinische Expertenkommission und ich habe persönlich Vladimir Vassilevitsch Ustinov, den Generalstaatsanwaltschaft, gebeten, alles zu kontrollieren. Das Ergebnis war sehr professionell und es wurde bekannt gemacht.
- Der Mensch schwamm, das Wasser war ziemlich groß, ca. 40 m. Die Tiefe 2m. Es wehte ein heftiger Wind und Wellen entstanden. Das Herz des Gewerkschaftlers hielt dies nicht aus. Er bekam keine Luft, konnte sich noch bis zum Ufer schleppen, die Nägel brachen. Aber dann ließ seine Kraft nach und die Wellen schlugen seinen Kopf an einen Uferstein. Daher auch das Hämatom an der Leiche, aber nicht von Banditenschlägen. Alle, die in der Öffentlichkeit standen, lärmten, beschuldigten uns, dreimal wurde Anklage erhoben und das Ergebnis war immer daßelbe: Er starb an einer Herzattacke. Jetzt haben wir keine Probleme mehr in Atschinsk. Das Kombinat ist unseres. Die Journalisten und Gewerkschaftler sind in andere Städte gefahren und haben sich entfernt. Sehen sie, es lohnt sich nicht, es zu Massenunordnung kommen zu lassen; man muß nur mit Überlegung vorgehen. Professionell arbeiten muß man.
Im übrigen: Wie schätzen sie ihre engen Beziehungen zu Präsident Putin ein, wie überhaupt organisieren sie die Arbeit mit den Macht ausübenden Beamten, das heißt mit den Abgängern aus den Geheimdiensten?
- Normal. Wenn es der Bildungsgrad des Menschen erlaubt, dann geben wir ihm eine Arbeit, die dem Umfang seiner Kompetenz entspricht. Das sowjetische KGB hatte ausgezeichnete Erfahrung in der Frage der Unterstützung der politischen und sozialen Stabilität. Wir nehmen in die Strukturen der Macht nur diejenigen Abgänger, welche die Priorität der Finanzmechanismen der Macht verstehen. Das heißt diejenigen, die unsere Führung anerkennen.
Welche Rolle spielt die Opposition in der Struktur der Macht? Ist sie überhaupt notwendig?
- Absolut notwendig! Ansonsten wäre die Technologie zur Leitung der Massen unvollständig. In Rußland beispielsweise ist es uns gelungen, unbedeutende oppositionelle Gruppierungen zu formieren und sie gut zu lenken. Ihre Funktionäre sind vollständig unsere und werden von uns bezahlt. Es gibt auch noch andere marginale Gruppen; mit ihnen können wir auch arbeiten. Und einigen haben mir etwas gegeben und anderen etwas weggenommen usw.
Info
Soweit das Interview mit dem russisch - jüdischen Millidäroligarchen.
Die russische Zeitung Molodaja gwardija bemerkt zu Recht, daß es sich angesichts der Stellung diese Oligarchen verbietet, seine Bemerkungen als Fieberfantasien abzutun. Es dürfte nicht schwer sein, diese Art der Machtausübung, der Machtstruktur, auf westliche, insbesondere auch auf deutsche Verhältnisse zu übertragen. Jedes Land hat da natürlich seine Besonderheiten. In Deutschland ist es bekanntlich der Kampf gegen Rechts, die Beschwörung des Holocaust, die damit verbundenen politischen Prozesse und ihre mediale Ausschlachtung, die es den herrschenden Kreisen erlauben, den wahren Charakter ihrer Macht zu verschleiern und die wahren Hintergründe und auch Schuldigen der Islamisierung und Überfremdung, ja der Vernichtung Deutschlands vor dem Volk zu verbergen. Aber diese Zeit dürfte bald zu Ende sein: "Denn nichts ist verborgen, das nicht offenbar werden wird, und nichts geheim, das nicht bekannt werden und an das Licht des Tages kommen wird“ ( Lukas 8, 17 ).