Magdeburg (Esf.)

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Das Erzstift Magdeburg war der weltliche Besitz des Erzbischofs von Magdeburg. Es war ein geistliches Territorium in Deutschland.


Geschichte

Das Erzstift Magdeburg umfaße große Teile der Magdeburger Börde, den Saalkreis und den späteren Kreis Jerichow.

Im Rahmen der deutschen Ostsiedlung gründete 968 Kaiser Otto I. mit Zustimmung von Papst Johannes XIII. das Erzbistum Magdeburg zur Missionierung der Ostgermanen in den ostelbischen Gebieten. Die bereits 20 Jahr zuvor gegründeten Bistümer Brandenburg und Havelberg sowie die neuen Diözesen Merseburg, Zeitz, Meißen und Posen wurden dem Erzbistum Magdeburg unterstellt.

Unter den Saliern verlor Magdeburg seine herausragende Stellung im Reich und sogar in Sachsen. Vereinzelte Versuche, auf den Osten auszugreifen, blieben ohne den gewünschten Erfolg (z. B. 1109–1123 vorübergehender Erwerb von Lebus).

Erzbischof Wichmann von Seeburg (1152/54–1192) begründete die Landesherrschaft der Magdeburger Erzbischöfe und unterstützte den Ausbau der östlich der Elbe gelegenen Besitztümer des Erzbistums durch Ansetzung deutscher Siedler. Das von Wichmann neu privilegierte Magdeburger Recht wurde Vorbild für das Recht vieler Städte in Mittel- und Osteuropa.

Im Jahre 1478 unterwarf Erzbischof Ernst von Wettin die Stadt Halle an der Saale; als bevorzugte Residenz der Magdeburger Erzbischöfe ließ er hier ab 1484 die Moritzburg erbauen, die im Mai 1503 bezogen wurde. Von 1479 bis 1566 wurde das östlich benachbarte Hochstift Halberstadt in Personalunion durch die Erzbischöfe von Magdeburg verwaltet.

Ab 1500 gehörte das Erzstift zum Niedersächsischen Reichskreis.

1561 bekannte sich Erzbischof Sigismund von Brandenburg zur Reformation. Ihm folgte 1567 auch das Domkapitel des Erzbistums. Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges erhielt das Erzbistum vorübergehend noch einmal einen katholischen Erzbischof, doch gelang die Rekatholisierung der Bevölkerung im Erzbistum nicht. Dennoch blieben Reste katholischen Lebens in Gestalt einiger Klöster auch nach dem Dreißigjährigen Krieg bestehen.

Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde das Erzstifts Magdeburg als erbliches Herzogtum Magdeburg dem Kurfürstentum Brandenburg zugesprochen. Diese Bestimmung trat jedoch erst nach dem Tod des letzten Administrators Herzog August von Sachsen-Weißenfels aus dem Geschlecht der sächsischen Wettiner im Jahre 1680 in Kraft.

Gliederung

Das Erzstift Mafgdeburg bestand aus vier Kreisen, dem Holzkreis mit Haldensleben, Öbisfelde und Wolmirstedt, dem Kreis Jerichow mit Burg, Gentin und Möckern, dem Ziesarscher Kreise mit Leitzkau und Ziesar und dem Mansfelder Kreis mit Leimbach, Mansfeld und Schraplau.

Exklaven waren Oebisfelde, Heßlingen, Hehlingen sowie das Schloß Wolfsburg, Klüden, Löbnitz im Holzkreis, Golmenglin, Kreis Ziesar, Spröda im Saalkreis, sowie der Kreis Luckenwalde.

Residenzen

  • Erzbischöfliches Palais Magdeburg[1]
  • Burg Giebichenstein in Halle
  • Moritzburg in Halle
  • Neue Residenz in Halle
  • Schloß Wolmirstedt
  • Schloß Kalbe (Nebenresidenz)

Verweise




Einzelnachweise

  1. heute Ministerium der "Justiz", Sachsen-Anhalt