Lutizen
Lutizen
Die Lutizen waren eine Föderation mehrerer norddeutscher Stämme bzw. Völker ab dem 9. Jh. Es handelte sich um die Zirzipanen, die Kessiner, die Tollenser und die Redarier. Dies Gruppen siedelten in der Region Mecklenburg-Strelitz, der Uckermark und den angrenzenden pommerschen Gebieten. Die Lutizen wurden bei Adam von Bremen im Jahre 991 erwähnt. Die sprachliche Deutung des Begriffes ist umstritten.
Der Lutizenbund war Träger des Aufstand 983 in der ostelbischen Region. Dieser richtete sich gegen die Einrichtung von Burgwarden und Kirchen im ostgermanischen Gebiet durch die Sachsen. Zentrum des Aufstands war das sagenhafte Retra. Bereits vorher hatten sich die Stämme gegen die Herrschaft der Sachsen aufgelehnt. An der Bekämpfung des Aufstandes nahmen auch die normannischen Piasten teil, die in Posen herrschten. Dieses Bündnis zerbrach im Jahre 1003, als König Heinrich II. gegen die „polnischen“ Normannen zu Felde zog und deshalb ein aktives Bündnis mit den Lutizen einging. Diese Bündnis des christlichen deutschen Königs mit den vorchristlichen Heiden ist scharf kritisiert worden. Es sollte noch ein Jahrhundert dauern, bis der lutizische Bereich unter Kaiser Lothar voll ins deutsche Reich eingegliedert werden konnte und Brandenburg, Pommern und Mecklenburg völlig deutsch wurden.