Liudolf von Schwaben
Liudolf von Schwaben aus dem Geschlecht der Liudolfinger war von ungefähr Februar 950 bis 954 Herzog von Schwaben.
Leben
Liudolf war der älteste Sohn von König Otto dem Großen und entstammte der 929 geschlossenen ersten Ehe Ottos mit Edgid von England. Als ältester Sohn Ottos war Liudolf erster Anwärter auf dessen Nachfolge und erhielt eine sorgfältige Erziehung: Roswitha von Gandersheim beschrieb ihn als „sanftmütig, milde und demütig, klug und überaus weise“, wobei dies allerdings zeittypische Attribute für Herrschertugenden sind.
In den politischen Planungen Ottos spielte Liudolf schon früh eine Rolle: Bereits 939 verlobte er ihn mit Ida, dem einzigen Kind des Schwabenherzogs und treuen Gefolgsmanns Ottos Hermann und dessen Gemahlin Regelinde. Aufgrund ihrer familiären Situation war Ida die Erbin Hermanns, der nicht nur in Schwaben, sondern auch in Engern und im Lahngau begütert war. Über diesen reichen Besitz würde Liudolf als Ehemann Idas nach Hermanns Tod verfügen. Schwaben, in dem die Herrschaft der ostfränkischen Könige weniger gefestigt war als in Franken oder Sachsen, sollte damit zu den Kernlanden des Reiches gehören.
Die Ehe Liudolfs mit Ida wurde um die Jahreswende 947/948 geschlossen und auf einem Umritt durch das Reich bekanntgemacht. Wenig später, am 10. Dezember 949, starb Hermann von Schwaben, und Liudolf trat als Erbe in dessen Herzogtum, Besitz und politische Beziehungen ein. Liudolf war nun Herzog und designierter Erbe seines Vaters. Da Königin Edgitha 946 verstorben war und Otto noch nicht wieder geheiratet hatte, war Ida die vornehmste Frau im Reich.