Lippe (Gf.)

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Die Grafschaft Lippe war ein Stand des Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreises.


Lage

Sitz der Grafschaft Lippe war Detmold.


Geschichte

Im Jahre 1123 erschien im Herzogtum Sachsen ein westfälisches Adelsgeschlecht, das die Vogtei über Kloster Geseke und die Grafschaftsrechte im Havergau, Limgau, Aagau und Tiatmellegau innehatte und sich nach seinem Allodialgut an der oberen Lippe Edle Herren zur Lippe nannte.

Als Anhänger Heinrichs des Löwen vermehrten sie ihre Güter um Lippstadt, Lemgo und Falkenberg. 1190 erheirateten sie die Herrschaft Rheda. Ferner erlangten sie Rechte über das Stift Enger und östlich des Osnings. Im 14. Jh. gewannen sie durch Heirat einen Großteil der Grafschaft Schwalenberg[1], 1323 durch Kauf das spätere Amt Varenholz und später als Pfand die Grafschaft Sternberg mit Salzuflen.

1365 ging Rheda als Folge der Landesteilung von 1344 an Tecklenburg verloren, 1376 mußte Lippstadt verpfändet werden, woraus sich 1445 eine Gemeinschaftsherrschaft mit Kleve-Mark, später Preußen ergab. 1449 erlangte Hessen über verschiedene, 1517 über alle Gebiete die Lehnsherrschaft, 1528 erhielten die seit 1413 nachweisbar reichsständischen, seit 1512 dem niederrheinisch-westfälischen Reichskreis zugehörigen Edelherren den Reichsgrafenstand.

1530 schloß sich das Land unter dem Einfluß Hessens dem Luthertum, 1605 dem apostatischen Kalvinismus an. 1620 entstanden durch Bildung von Nebenlinien die gräflichen Linien Lippe-Detmold, Lippe-Brake und Lippe-Alverdissen, das 1640 einen Teil der Grafschaft Schaumburg erlangte und die Grafschaft Schaumburg-Lippe begründete.

Von Lippe-Detmold zweigte sich 1671 ohne Landeshoheit die Nebenlinie Lippe-Biesterfeld, von dieser 1736 Lippe-Weißenfeld ab. 1687 wurde durch Heirat die Herrschaft Ameiden erworben. Die Grafen von Lippe-Detmold, welche dem westfälischen Reichsgrafenkollegium angehörten, wurden 1720 in den Reichsfürstenstand erhoben, führten diesen Titel aber erst seit 1789.

1763 erwarb Lippe-Detmold durch Kauf die Herrschaften Lippe-Biesterfeld und Lippe-(Biesterfeld-)Weißenfeld.

Verweise






Einzelnachweise

  1. Ämter Schwalenberg und Oldenburg, Kloster Falkenhagen