Laube, Heinrich
- Heinrich Rudolf Konstanz Laube
- * 18. September 1806 in Sprottau
- † 1. August 1884 in Wien
Heinrich Laube war ein deutscher Schriftsteller.
Leben
- Am 26. Juli 1864 wird er in Berlin verhaftet. Im September 1834 kommt es zur Anklage wegen burschenschaftlicher Umtriebe und Anstiftung zur Unzufriedenheit gegen den Deutschen Bund. Ende April 1835 wird er unverständlicher Weise aus der Untersuchungshaft entlassen. Als Aufenthaltsort wird Laube Naumburg zugewiesen und eine dauernde polizeiliche Überwachung angeordnet.
- Die Hochzeitsreise führt das Ehepaar nach Straßburg, wo Laube für den preußischen Innenminister Gustav Adolf von Rochow spioniert. Preußen interessiert sich sehr für den Straßburger Putsch von Louis Napoleon. Ende 1835 hatte Laube inkognito die Redaktion der Mitternachtzeitung übernommen, in der er während des Jahres 1836 anonym zahlreiche Beiträge publiziert.
- Im Winter 1836/37 fällt das Berliner Kammergericht endlich das Urteil im Prozess gegen Laube: sieben Jahre Festungshaft.
- Nach einem Gnadengesuch und vehementer Fürsprache seiner Förderer wird die Strafe auf 18 Monate verkürzt. Als Ort des Strafvollzugs wird Laube auf Betreiben des liberalen Schriftstellers und Standesherrn Fürst Hermann von Pückler-Muskau das Schloß Muskau (Oberlausitz) zugewiesen, wo er sich völlig frei bewegen kann und mit dem in Muskau lebenden Komponisten und Schriftsteller Leopold Schefer viele Gespräche führt und gern auf die Jagd geht.
Im Frühsommer 1839, nach der Entlassung aus der Haft, reist Laube mit seiner Ehefrau nach Paris. Dort lernt er fast alle Größen der französischen Kunst und Literatur kennen. Nach seiner Rückkehr 1840 wohnt Laube in Leipzig und beginnt, für die Bühne zu schreiben. In diesen Jahren entstehen einige Stücke, welche für nicht gerade kleine Skandale sorgen: "Rococo" wird als unmoralisch verschrien, "Struensee“ wird für ein Plagiat des gleichnamigen Trauerspiels von Michael Beer gehalten, und "Prinz Homburg“ sorgt für politisches Aufsehen. Szene aus dem Schauspiel Die Karlsschüler von Heinrich Laube, aufgeführt vom Dresdner Hoftheater 1847. Grafik von Eduard Kretzschmar.
Ab 1845 knüpft er Kontakte zu verschiedenen Wiener Bühnen. Während der Märzrevolution 1848 sieht man Laube wieder am politischen Geschehen teilnehmen: In Frankfurt ist er Berichterstatter über das Vorparlament. Als Abgeordneter seines Heimatbezirks bleibt er allerdings erfolglos, kann aber dann doch mit einem deutsch-böhmischen Mandat in die Frankfurter Paulskirche einziehen. Dort wird er als Monarchist dem Augsburger Hof zugerechnet. Nach der Kaiserwahl im März 1849 legt er sein Mandat nieder, da er seine Idee eines großdeutschen Staates als gescheitert ansieht.
Ende desselben Jahres wird Laube zum artistischen Direktor des Wiener Burgtheaters berufen. Über achtzehn Jahre übt er dieses Amt aus, bis er im Streit mit dem Intendanten Friedrich Halm im Herbst 1867 kündigt. Laube zieht sich bis 1869 ins Privatleben zurück; in diesem Jahr übernimmt er kommissarisch für knapp zwei Jahre die Leitung des Stadttheaters in Leipzig. 1872 wird ihm die Leitung des neuen Wiener Stadttheaters angetragen. Er nimmt an und bekleidet diese Stelle, mit einer Pause 1875, bis 1880.
- Am 1. August 1884 stirbt Heinrich Laube in Wien. Grabstelle evangelischer Friedhof Wien Matzleinsdorf (Gruppe 18, Gruft 186). 1891 wurde der Laubeplatz in Wien-Favoriten nach ihm benannt.