Konsalvi, Erkole Kardinal

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  • * 8. Juni 1757 in Rom
  • † 24. Januar 1824 ebenda


Erkole Konsalvi war ein italienischer Kardinal und Diplomat des Kirchenstaates.


Leben

Konsalvi bekämpfte die Ideen der Französischen Revolution. Pius VII. erhob ihn 1800 zum Kardinaldiakon von Sant’Agata dei Goti und bald darauf zum Staatssekretär, als der er 1801 in Paris mit Napoleon Bonaparte das Konkordat von 1801 unterhandelte.

Als 1809 der Streit zwischen dem Papst und Napoleon ausbrach, billigte er zwar die Exkommunikationsbulle des ersteren nicht, blieb ihm aber doch treu und wurde daher vom Kaiser abgesetzt. Als päpstlicher Gesandter beim Wiener Kongress erwarb er sich durch Mäßigung und Klugheit die Gunst der Monarchen, auch der nichtkatholischen. Er war maßgeblich an der Restauration des Kirchenstaates beteiligt und wurde von Pius VII. dafür erneut zum Kardinalstaatssekretär berufen. Den Posten behielt er bis 1823.

Nach Pius' VII. Tod 1823 zog sich Konsalvi von den Geschäften zurück. Im selben Jahr wurde er zum Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Konsalvi starb im Alter von 66 Jahren am 24. Januar 1824 in Rom.

Wiener Kongreß

Auf dem Wiener Kongreß forderte Konsalvi die Widerherstellung von Kirchenstaat, geistlichen Fürstentümern und HRRDN. Auch versuchte er eine bundeseinheitliche Regelung der kirchlichen Verhältnisse zu erlangen. Durch seine pragmatische Verhandlungstaktik erreichte er viel, jedoch nicht alles. Er folgte seinem Motto: „Si prende quello che ci si dà, e si protesta sul resto.“[1]

Am 14. Juni 1815 überreichte der Kardinal seine Protestnote an den Kongreß. Er legte Rechtsverwahrung ein, weil die Rückgabe des säkularisierten Gutes und die Wiederherstellung des HRRDN unterblieben war. ER protestierte gegen all das, was der Kongreß gegen die Rechte der deutschen Kirche und zum Schaden der Gottesverehrung und des Seelenheils beschlossen hatte.

Treitschke schrieb: „Kardinal Konsalvi berief sich in einer schwungvollen lateinischen Note auf den Nuntius Chigi, der einst gegen den Westfälischen Frieden protestiert hatte, und legte Verwahrung ein, weil weder das Heilige Römische Reich, dieser durch die Heiligkeit des Glaubens geweihte Mittelpunkt der politischen Einheit, noch die Macht der geistlichen Fürsten wiederhergestellt sei.“[2]

Einzelnachweise

  1. Zitiert nach Franz Schnabel: DGi19Jh., Bd. 7, S. 39
  2. Treitschke: DGi19Jh., Bd. 1, S. 690