Verchen (Kl.)
- Monasterium sanctimonialium in Virchin ordinis sancti Benedicti, conventus monialium de Virchin Cluniacensis ordinis.
Lage
Das Benediktinerinnen-Kloster Verchen ist am Nordufer des Kummerower Sees.
Geschichte
Das Kloster wurde im Jahre 1165 in Treptow/Tollense gestiftet, es zog 1239 nach Klatzow um. Wenig später wurde es auf einen „Marienwerder“ in der Peene und dann nach Verchen verlegt. 1265 begann man mit einem neuen Klosterbau in Verchen.
Die Katharinen-Kirche in Verchen wurde auch der Maria geweiht und zur Klosterkirche. 1269 war der letzte Umzug abgeschlossen, die Klostergebäude allerdings noch nicht fertiggestellt. Verschiedene Ablaßbriefe dieser Zeit zeugen von dem Klosterbau und dem damit verbundenen Geldbedarf.
Der Klosterbesitz erweiterte sich in den folgenden Jahrzehnten vor allem durch Schenkungen. Im 14. Jahrhundert besaß das Kloster 4 Mühlen. Zahlreiche Kirchen waren dem Patronatsrecht des Klosters unterstellt. In der wirtschaftlichen Blütezeit des Klosters betrug der Landbesitz etwa 7.000 Hektar. Dieser Grundbesitz des Klosters wurde als Lehen an den örtlichen Landadel vergeben.
Die ausgedehnten Besitzungen und die Lage des Klosters im Grenzgebiet zwischen Pommern und Mecklenburg brachten auch Konflikte mit sich. So lag man mit dem Kloster Dargun bis zur Auflösung im Streit um die Fischrechte auf dem Kummerower See und der Peene. Auch die kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Mecklenburg, Pommern und Brandenburg bedrohten die wirtschaftliche Existenz des Klosters. Dazu gehört auch die Fehde zwischen Bernd von Maltzahn und den pommerschen Herzögen von 1478 bis 1494.
Die Ordensschwestern - in der besten Zeit wahrscheinlich in der Zahl zwischen 15 und 20 - stammten überwiegend aus pommerschen und mecklenburgischen Adelsgeschlechtern, wie Maltzahn, Heydebreck, Voss, Wacholz, Pentz und Osten. Der Konvent stand auch bürgerlichen Frauen offen, die Priorin wurde aber aus den adeligen Mitgliedern des Konvents gewählt. Entstammte sie, wie beispielsweise Elisabeth von Pommern (Priorin von 1494 bis 1516) dem Hochadel, so hatte sie auch statt des Propstes Vorrang bei der Vertretung des Klosters nach außen.
1534 wurde auf dem Reformationsentscheid beim Treptower Landtag 1534 der Erhalt des Klosters beschlossen. Herzog Barnim IX. entschied sich trotzdem für Raub und Ausplünderung des Klosters. Obwohl auch das Kloster Verchen als Zuchtanstalt und Versorgung für adlige Jungfrauen vorgesehen war, ist es in Verchen nicht zur Einrichtung eines Damenstifts gekommen. 1535 gab es bereits einen Amtshauptmann. 1581 starb die zuletzt in das Kloster eingetretene Benediktinernonne, damit war das Kloster erloschen.
Verweise
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