Katarina von Alexandria

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  • * ca. 300


Katarina von Alexandria ist eine Heilige. Sie gehört zu den Virgines capitales, den vier großen heiligen Jungfrauen.


Leben

Die hl. Katarina eine geweihte Jungfrau, die sich Christus versprochen hatte. Sie wurde von einem Eremiten zum Glauben geführt. Als Kaiser Maximinus Christen zum Märtyrertod verurteilte, trat Katarina ihm entgegen und fragte ihn, weshalb nicht er zum Christentum übertrete, statt von den Christen Götzenopfer zu verlangen. In einer öffentlichen Diskussion, zu der der Kaiser seine besten 50 Philosophen und Gelehrten aufgeboten hatte, brachte Katarina so einleuchtende und gelehrte Argumente für das Christentum vor, daß sich alle fünfzig zum Christentum bekehrten. Weil sie nicht vermocht hatten, Katarina vom christlichen Glauben abzubringen, schickte der Kaiser sie alle auf den Scheiterhaufen.

Von ihrer Intelligenz und Schlagfertigkeit beeindruckt, bot der Kaiser Katarina mehrmals an, an seiner Seite zu herrschen. Sie lehnte jedoch ab, wurde gegeißelt und ohne Nahrung zwölf Tage lang in einem finsteren Verlies eingekerkert. Jedoch erhielt sie göttlichen Beistand durch Engel, welche die Wunden salbten, und durch eine weiße Taube, die Nahrung brachte. Auch Christus selbst kam, um ihren Glauben zu stärken und sie auf das Martyrium vorzubereiten.

Folterwerkzeug ihres Martyriums sollte das Rad sein. Der Legenda aurea zufolge waren es vier „mit eisernen Sägen und spitzen Nägeln“ gesäumte Räder. Zwei davon sollten nach unten bewegt werden und die anderen entgegengesetzt nach oben und somit die Märtyrin zerreißen. Auf Katarinas Gebet hin kam jedoch ein Engel und zerstörte das Folterinstrument mit solcher Wucht, daß zugleich 4.000 Heiden getötet wurden. Letztendlich wurde Katarina enthauptet, und aus ihren Wunden floß Milch statt Blut. Engel brachten ihre sterblichen Überreste zum Berg Sinai. 500 Jahre später wurden ihre Gebeine dort gefunden, und der Heiligen zu Ehren wurde das Katharinenkloster an der Fundstelle gebaut. Aus ihren Gebeinen fließt unaufhörlich ein heilkräftiges Öl.

Verehrung

Die Reliquien der hl. Katarina befinden sich in der der Verklärung des Herrn geweihten Basilika des Katharinenklosters auf dem Sinai am Fuße des Dschebel Musa, an der Stelle ihres angeblichen Fundes im 8. (oder 10.) Jahrhundert.

Die heilige Katarina ist die Schutzpatronin des Kantons Wallis und seiner Hauptstadt Sitten sowie der Städte Steinau an der Straße, Freiburg/Üechtland, Freistadt (Österreich), Ratingen (Rheinland), Kuldīga (Lettland) und Soldau. Ihr Bild befindet sich auch in den Stadtwappen. Im Volksglauben ist sie Beschützerin der Mädchen, Jungfrauen und Ehefrauen, der Philosophen, Theologen, Gelehrten, Lehrer, Studenten, Anwälte und Notare sowie der Handwerksberufe Wagner, Müller, Töpfer, Gerber, Spinner, Tuchhändler, Seiler, Schiffer, Buchdrucker, Schuhmacher, Frisöre und Näher. Weiterhin schützt sie die Kirchengebäude, Universitäten und Hochschulen, Bibliotheken und Krankenhäuser. Schließlich wird ihr Beistand auch zum Schutz der Feldfrüchte, bei Migräne, bei Krankheiten der Zunge und bei der Auffindung Ertrunkener angerufen. Wegen ihrer Gelehrsamkeit wurde sie zur Patronin vieler katholischer Bildungseinrichtungen. So ist sie die Patronin der Katholischen Universität Eichstätt und der Theologischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. In der frühen Neuzeit hatte sie das Patrozinium über die Jesuitengymnasien, wo die Figur der hl. Katarina gelegentlich auch Heldin in Aufführungen des Schultheaters war.


Gedenktag

Gedenktag ist der 25. November, in Regensburg auch der 5. Juli als Tag der Übertragung der Gebeine.

Im Laufe des 15. und 16. Jahrhunderts wurden von kirchlichen Würdenträgern mehrmals Anstrengungen unternommen, Katarina von Alexandrien aus dem Heiligenkalender streichen zu lassen. Aufgrund des möglicherweise legendären Charakters der Heiligen wurde sie 1969 von der Konzilssekte aus ihrem „Kalender“ gestrichen, 2002 jedoch wieder eingefügt.

Im Volksmund ist der Merkspruch überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Der Gedenktag der hl. Katarina ist eines der letzten Heiligenfeste vor dem Advent. Der Advent dient (analog zur Fastenzeit vor Ostern) als Bußzeit und sogenannte geschlossene Zeit zur Vorbereitung auf das Weihnachtsfest. In diesen geschlossenen Zeiten waren früher öffentliche Tanzveranstaltungen verboten. Deshalb feierte man gerne vor dem Beginn des Advents den Kathreintanz.

Attribute

Stadtwappen von Altena mit der heiligen Katarina und ihren Attributen Schwert, Rad und Krone

Attribute der heiligen Katarina sind das Rad, das Buch, die Krone, der Palmzweig und das Schwert, wobei Palmzweig, Rad und Schwert Attribute des Martyriums, die Krone ein Attribut des Sieges über das Fleisch sowohl im Martyrium als auch in der gottgeweihten Jungfräulichkeit darstellen.

Für die Märtyrinnen und Nothelferinnen Margareta, Barbara und Katarina gibt es den folgenden Merkspruch:

Margareta mit dem Wurm,
Barbara mit dem Turm,
Katrin mit dem Radl,
das sind die drei heiligen Madl.


Die hl. Katarina zählt zu den heiligen 14 Nothelfern und gilt als Helferin bei Leiden der Zunge und Sprachschwierigkeiten. Katarina von Alexandria ist Schutzpatronin der Schulen, der philosophischen Fakultäten, der Näherinnen und Schneiderinnen. Erstmals wurde sie im 10. Jahrhundert schriftlich erwähnt. Der Überlieferung nach lebte sie im 3. oder 4. Jahrhundert und erlitt unter dem römischen Kaiser Maximinus Daia (305–313) das Martyrium. Nach Katarina von Alexandria ist der Mondkrater Catharina benannt.


Verweise