Möser, Justus

Aus Monarchieliga
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  • * 14. Dezember 1720 in Osnabrück
  • † 8. Januar 1794 ebenda


Justus Möser war Staatsmann und Historiker.


Leben

  • Möser griff die Bühnenreform von Johann Christoph Gottsched an.
  • Er setzte sich kritisch mit der Anakreontik auseinander.
  • 1781 kritisierte er die einseitige Verurteilung der deutschen Literatur durch Friedrich II. von Preußen.

Würdigung

Eine viel größere und allgemeinere Bedeutung als alle Popularphilosophen hat Justus Möser aus Osnabrück (1720 – 1794), der in seiner Vaterstadt ADVOCATUS PATRIAE und die Seele der Landesverwaltung war. Er ist der erste in Deutschland, der nicht bloß eine Ahnung von Volk und Volksleben, sondern tiefes Verständnis dafür hat, nationalen Stolz besitzt und historisch schauen kann.

So begründet seine Osnabrückische Geschichte (seit 1765) eine neue, im höchsten Sinne kulturhistorische Geschichtsschreibung, so vermag er mit seinen „Patriotischen Phantasien“, die alles, was das ganze Volk angeht, berühren, eine unmittelbare und praktische Wirkung zu erreichen. Eine durchaus konservative Natur, aber schon als Patriot keineswegs gegen den Fortschritt, stellte er, wohl durch seine Kenntnis Englands angeregt, den Grundsatz auf, „daß sich das Volks- und Staatsleben aus den ursprünglichen Verhältnissen folgerecht entwickeln müsse“, erscheint also als entschiedener Gegner der Aufklärer, die von historischen Verhältnissen überhaupt nichts wußten und eine ganz abstrakte Menschenbeglückung wollten.

Von der „neumodischen Menschenliebe und Empfindsamkeit“ hielt der Realist Möser nicht allzu viel, schlug auch gelegentlich drakonische Maßregeln gegen schlechte oder nutzlose Staatsangehörige vor und sah als echter Niedersachse den Besitz für die conditio sine qua non des wirklichen Bürgertums.[1]

Denkmal

Das Möser-Denkmal wurde am 12. September 1836 auf dem Domplatz von Osnabrück enthüllt.

Straßen

  • Justus-Möser-Straße: In Melle und Warendorf.
  • Justus-Möser-Weg: In Bramsche und Schwerte.
  • Justus-Möser-Platz: In Bramsche.
  • Möserstraße: In Berlin, Bramsche, Essen, Gießen, Osnabrück, Panketal und Traunstein zu finden.
  • Möserweg: In Bad Waldsee und in Münster/Westfalen.

Verweise



Einzelnachweise

  1. Adolf Bartels: Geschichte der deutschen Literatur. S. 160 f., leicht gekürzt