Innozenz XI.

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  • Benedetto Odescalchi
  • * 19. Mai 1611 in Komo
  • † 12. August 1689 in Rom


Innozenz XI. war von 1676 bis 1689 Papst. Er wird als Seliger verehrt.


Pontifikat

Am 21. September 1676 wurde er zum neuen Papst gewählt; bei dem Konklave von 1669/1670 war seine Wahl noch am Widerstand Frankreichs gescheitert.

Als erstes verordnete er dem Kirchenstaat rigorose Sparmaßnahmen, die sehr bald die Finanzen der, durch die Ausgaben seiner Vorgänger belasteten, hoch verschuldeten Kurie wieder in Ordnung brachten. An der Förderung der Kunst war Innozenz XI. uninteressiert; die bildenden Künste empfand der sittenstrenge und asketische Papst sogar als anstößig. Er verabscheute jede Art von Nepotismus und Simonie, deshalb bekämpfte er diese oft zu findende willkürliche Vergabe von kirchlichen Ämtern, wo er konnte. Zum Kardinalstaatssekretär machte er Alderano Cibo, der die Simonie jedoch nicht wie Innozenz XI. prinzipiell ablehnte.

Türkenkriege

Ebenso war Innozenz XI. ein Streiter für die Reinerhaltung des katholischen Glaubens. Die Hauptprobleme, mit denen er sich in seinem Pontifikat befassen mußte, waren die Abwehr der Türken in Europa sowie das Verhältnis des Kirchenstaates zu Frankreich. Er versuchte während seines ganzen Pontifikats, die christlichen Fürsten Europas für eine Heilige Liga im Kampf gegen die Türken zu gewinnen. Am 31. März 1683 gelang es ihm, den polnischen König Jan Sobieski und den Kaiser Leopold I. zu einem Defensivbündnis zu überreden. Innozenz XI. unterstützte das Bündnis und den Kampf gegen die Türken mit 1,5 Millionen Gulden. So gelang am 12. September 1683 die Befreiung Wiens von der Belagerung durch die Türken. Das türkische Heer wurde vernichtend geschlagen und weit nach Ungarn zurückgedrängt. Sein Einsatz bei der Türkenabwehr brachte ihm später durch Historiker den Beinamen "Verteidiger des christlichen Abendlandes" ein. Zur Feier dieses Siegs führte er den Festtag Mariä Namen für die gesamte Weltkirche ein.

Am 7. Oktober 1956 wurde Innozenz XI. von Pius XII. seliggesprochen.

Innozenz XI. gilt heute unter vielen Historikern als eine beispielhafte Gestalt des Papsttums, der sich stets durch sein asketisches Auftreten, seinen sittlichen Lebenswandel, seine Gewissenhaftigkeit und seine Festigkeit im Glauben als einer der bedeutendsten und würdigsten Päpste seiner Zeit auszeichnete.


Verweise