Innozenz VI.

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  • Stephan Aubert
  • * 1285 oder 1292 in Beyssac, Frankreich
  • † 12. September 1362 in Avignon
  • 1352-1362


Innozenz VI. residierte von 1352 bis zu seinem Tod als Papst der katholischen Kirche in Avignon.


Leben

Aubert war Jurist. Er wurde zum Bischof von Clermont ernannt und erklomm weitere Karriereschritte. Als Papst Klemens VI. starb, wurde er zum Papst gewählt. Aubert nahm den Namen Innozenz VI. an.

Pontifikat

Innozenz setzte den Nepotismus seiner Vorgänger fort. Wegen seiner Verfolgung der franziskanischen Spiritualen fällte die heilige Birgitta von Schweden ein vernichtendes Urteil über ihn.

Herrschaft im Kirchenstaat

Der Kirchenstaat war derweil in völliger Anarchie versunken. Söldnerbanden verwüsteten das Land. Auch um eine Rückkehr des Papsttums nach Rom vorzubereiten, schickte der Papst deshalb den von Ferdinand Gregorovius als den genialsten Staatsmann, „der je im Kollegium der Kardinale gesessen hat“, gelobten Kardinal Albornoz nach Rom, um dort die Ordnung wiederherzustellen. Er löste das Problem mit Energie, Klugheit und Vornehmheit. Er erließ die Consititutiones Aeguidinae. Sie galt als „vollkommenste Frucht bürgerlicher Gesetzgebung der Kirche“. Dadurch wurde der Kardinal zum zweiten Begründer des Kirchenstaates. Diese Gesetzgebung behielt – am Ende zwar oft nur theoretisch – bis in die napoleonische Aera ihre Gültigkeit.

Verhältnis zu Kaiser Karl IV.

Am 5. April wurde König Karl IV. durch einen Legaten zum Kaiser gekrönt. Am 25. Dezember 1356 erließ Kaiser Karl die Goldene Bulle. Sie war das klarste Gesetzeswerk des ganzen Mittelalters in Deutschland und war auch für die Beziehung zwischen Papst und Kaiser richtungweisend. Die goldene Bulle stellte die vom Kurverein von Rhense festgelegten Normen und Kompetenzen in einen rechtlichen Rahmen. Der Papst wurde in der Bulle nicht einmal erwähnt. Doch erloschen mit der Bulle alle alten Ansprüche des Papstes. Damit waren die früheren Streitigkeiten um die deutsche Königswahl endgültig beendet. Auch die Kaiserkrönung wurde endgültig vom Willen des Papstes unabhängig. Da Innozenz nicht gegen diese Bulle protestierte, erkannte er sie als unabänderliches Faktum an.

Am 19. September 1356 wurde Johann II., von Frankreich in der Schlacht bei Maupertuis von den Engländern im Hundertjährigen Krieg besiegt und kam in Gefangenschaft. Das führte auch zu einer von Kaiser Karl begrüßten Schwächung des französischen Königtums. Er wollte die Abhängigkeit des Papstes von der französischen Krone ein für alle Mal beenden. Die Bedingungen dafür waren günstig. Deshalb lehnte Karl den Wunsch von Papst Innozenz ab, sich für die Freilassung des französischen Königs einzusetzen. Im Jahr 1360 war Innozenz maßgeblich am Friedensschluss von Bretigny beteiligt. Er beendete zwar nicht diesen Krieg, doch ermöglichte er einen zehnjährigen Waffenstillstand.

Seine Bemühungen um eine Kirchenunion mit Byzanz schlugen jedoch fehl.

Verweise