Iljin, Iwan

Aus Monarchieliga
Wechseln zu: Navigation, Suche
  • Iwan Alexandrowitsch Iljin
  • 9. April 1883 in Moskau
  • † 21. Dezember 1954 in Zollikon


Iwan Iljin war ein russischer Philosoph.


Biographie

  • Dissertation: "Philosophie Hegels als Lehrwerk über das Wesen Gottes und des Menschen"
  • Jura-Professor
  • Unter den Bolschewisten mehrmals verhaftet und zum Tode verurteilt.
  • 1922 zusammen mit 160 anderen Denkern aus Rußland verbannt.
  • 1934 auch von den Nationalsozialisten verhaftet
  • seither in Genf wirkend

Lehre

  • Transzendentalismus und Interpretation der Werke Hegels
  • Bereits 1915 Bücher zur Teilnahme Rußlands am Ersten Weltkrieg.
  • Stand unter dem Einfluß von Edmund Husserl und Max Scheler
  • Plädierte politisch für Monarchie und Diktatur

Iljin in Rußland

Im Oktober 2005 ließ der Regisseur Nikita Michalkow die Überstellung seines Leichnams von Zollikon nach Moskau und seine Beisetzung im Donskoi-Kloster organisierte, so wie Iljin es in seinem Testament gewünscht hatte. Dieses Ereignis machte seinen Namen auch größeren Kreisen bekannt. Noch im gleichen Jahr wurden mehrere Bände seiner Werke herausgegeben und ein Film "Iljins Testament“ gedreht. Das Ansehen Iljins steigt auch unter den Anhängern der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Werke

Iwan Iljin schrieb über 50 Bücher und Broschüren und Hunderte Artikel auf Russisch, Deutsch und in anderen europäischen Sprachen. Fast alle seine Werke hatten einen politischen, sozialen oder religiösen Charakter und bezogen sich auf Rußland. Zu den bekanntesten gehört sein Buch "Die Begriffe Monarchie und Republik“, seine Artikelreihe "Vom künftigen Rußland“, das 1956 erschienene Buch "Unsere Aufgaben“ mit einer umfangreichen Artikelsammlung aus der Feder Iljins zwischen 1948 und 1954.

  • Die Begriffe Recht und Gewalt - Versuch einer methodologischen Analyse, Moskau 1910
  • Die Idee der Persönlichkeit in der Lehre Stirners. In: Voprosy filosofii i psichologii, XXII/I, 1911, pp. 55-93
  • Die Krise des Idee des Subjektes in der Wissenschaftslehre des älteren Fichte, Moskau 1912
  • Die Philosophie Fichtes als Religion der Gegenwart, Moskau 1914
  • Der sittliche Grundwiderspruch des Krieges, Moskau 1915
  • Der geistige Sinn des Krieges - Krieg und Kultur, Moskau 1915
  • Grundlagen der Rechtswissenschaft mit anderen, Moskau 1915
  • Lehre von Gott, Moskau 1918
  • Lehre vom Menschen, Moskau 1918[1]
  • Der religiöse Sinn der Philosophie, Paris 1925
  • Die Heimat und wir, Berlin 1925
  • Über den gewaltsamen Widerstand gegen das Böse, Berlin 1925
  • Welt vor dem Abgrund - Politik, Wirtschaft und Kultur im kommunistischen Staate (deutsch) mit anderen, Berlin 1931
  • Gift, Geist und Wesen des Bolschewismus (deutsch) Genf 1931
  • Über Rußland - Drei Reden, Sofia 1934
  • Die Grundlagen des Schönen - Über das Vollkommene in der Kunst, Riga 1937
  • Puschkins prophetischer Aufruf, Riga 1937
  • Der Weg der geistigen Erneuerung, Belgrad 1937
  • Die Grundlagen des Kampfes für ein nationales Rußland, Narva 1938
  • Ich schaue ins Leben (deutsch) Berlin 1938
  • Die ewigen Grundlagen des Lebens (deutsch) Zürich 1939
  • Das verschollene Herz (deutsch) Zürich 1943
  • Wesen und Eigenart der russischen Kultur (deutsch) Zürich 1942, Affoltern 1944
  • Blick in die Ferne, (deutsch) Zürich 1945
  • Über Faschismus, 1948
  • Die Axiome der religiösen Erfahrung, Paris 1953
  • Über das Wesen des Rechtsbewußtseins, München 1956
  • Unsere Aufgaben - Artikel von 1948 bis 1954, Paris 1956
  • Der Weg zur Evidenz, München 1957
  • Das singende Herz - Ein Buch stillen Schauens, München 1958
  • Über Finsternis und Aufhellung - Eine Kunstkritik, München 1959

Literatur

  • Helmut Dahm: Grundzüge russischen Denkens. Persönlichkeiten und Zeugnisse des 19. und 20. Jahrhunderts. Berchmans, München 1976
  • Felix Philipp Ingold, Machtvertikale. FAZ vom 27. März 2007.
  • Dirk Budde: Iwan Iljin - Vom Wesen der Rechtgläubigkeit. in: Daniel Führing (Hrsg.): Gegen die Krise der Zeit. Konservative Denker im Portrait. Ares-Verlag, Graz 2013


Verweise


Einzelnachweise

  1. Beide Arbeiten sind 1946 in Bern gekürzt in deutscher Sprache mit dem Titel Die Philosophie Hegels als kontemplative Gotteslehre erschienen