Hunsrück

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Der Hunsrück ist ein Mittelgebirge in Rheinfranken.


Lage

Kern des Hunsrücks bilden die Hunsrückhochfläche und die Simmerner Mulde. Im Nordwesten wird der Hunsrück von der Mosel und im Osten vom Rhein eingegrenzt. Der nordöstlichste Zipfel wird vom Deutschen Eck gebildet. Die Nahe am Rande des Binger Waldes, des Soonwaldes und des Lützelsoon grenzt nach Süden ab. Das Untere Naheland wird nicht zum Hunsrück gerechnet, sondern zum Oberrheinischen Tiefland. Der Idarwald, der Hochwald und der Wildenburger Kopf schließen nach Südwesten an. Hier ist das Obere Nahebergland dem Hunsrück vorgelagert. Osburger Hochwald, Schwarzwälder Hochwald sowie die Saar und die Ruwer begrenzen nach Westen. Die südliche Verlängerung bilden der Westrich und das Nordpfälzer Bergland.

Geschichte

Römerzeit

Zwischen etwa 50 v. Chr. und 400 n. Chr. erschlossen die Römer den Hunsrück durch ein weitverzweigtes Straßensystem. Bekanntester Rest ist die Ausoniusstraße. Zahlreiche Funde römischer Bauernhöfe, Siedlungen, wie dem Vicus Belginum, und militärischer Bauwerke weisen auf eine nahezu vollständige Erschließung der Gegend durch die Römer hin. Gegen Ende der Römerzeit wurden im Hunsrück Sarmaten angesiedelt, weil durch die Germanenangriffe die einheimische Bevölkerung dezimiert worden war.

Frankenzeit

Mit dem ausgehenden 4. Jahrhundert setzte der Verfall und Untergang des weströmischen Reichs endgültig ein. Die Franken als Eroberer begannen mit der Aufteilung des römischen Erbes. Mitte des 8. Jh. wurde dieses unter der Regentschaft der Karolinger in Gaue aufgeteilt. Der nördliche Teil des heutigen Vorderhunsrücks gehörte zum Trechirgau, der südliche zum Nahegau. Verwaltet wurde der Trechirgau von den sogenannten Bertholden, der Nahegau von den Emichonen. Der Hauptort des Trechirgaus mit Namen Trigorium war Treis.

Deutsches Reich

In der Gründungsurkunde des Klosters Ravengiersburg aus dem Jahre 1074 wird erstmals der „Hundesrucha“ erwähnt. In den kommenden Jh. dominierten im Hunsrück die Pfalzgrafen bei Rhein, die Erzbischöfen von Trier, die Grafen von Sponheim und die Nachfolgern der Emichonen, die Wild- und Raugrafen und die Grafen von Veldenz). Daneben gab es eine ganze Reihe kleinerer Herrschaften.

1410 entstand das Fürstentum Simmern als Nebenlinie der Pfalzgrafen. In der Folgezeit entwickelte sich Simmern zur wichtigsten Residenz eines Adelsgeschlechts auf dem Hunsrück. Mit Herzog Johann II. erlangte die Stadt für kurze Zeit eine überregionale Bedeutung im 16. Jh.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg stellte Ludwig XIV. von Frankreich unbegründete Ansprüche auf Teile der Pfalz, des Hunsrücks und der Eifel und ließ seine Truppen Mord und Brand verüben.

Doch der Fleiße der Hunsrücker überwand französischen Terror und Not. Auf dem Hunsrück entstanden erste Industrien durch die Familien Hauzeur, Pastert und Stumm.

Französischer Revolutionsterror

Als Folge der Französischen Revolution und der Machtübernahme Napoleons eroberte das französische Militär 1792 erneut die Gebiete westlich des Rheins und annektierte sie in der Franzosenzeit für Frankreich. Nach der Niederlage Napoleons bei Waterloo fiel der größte Teil des Hunsrücks durch die Neuaufteilung durch den Wiener Kongress 1815 als Rheinprovinz an Preußen. Teile des heutigen Landkreises Birkenfeld und des nördlichen Saarlands gehörten bis 1937 zum oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld.

Auswanderung nach Übersee

Im September 1822 entsandte die brasilianische Regierung Georg Anton Schäffer nach Deutschland, um Kolonisten und Söldner anzuwerben. Er kam 1823 als Bevollmächtigter des Kaisers Dom Pedro I von Brasilien und besuchte die Hansestädte, sowie Frankfurt am Main und zahlreiche deutsche Höfe. Diese Mission startete die erste große deutsche Auswanderungswelle nach Brasilien. Vor allem Menschen aus dem Hunsrück, den nördlichen und westlichen Teilen des heutigen Saarlandes und der Westpfalz ließen sich von den Agenten Schäffers anwerben.

Die ersten Einwanderer aus dem Hunsrück siedelten sich 1824 im heutigen Bundesstaat Rio Grande do Sul, in der Nähe der Stadt Sao Leopoldo an. Um 1830 ging die Auswanderung nach Brasilien zunächst zurück.

Die 1840er Jahre waren europaweit durch Teuerung, Missernten und eine gewisse soziale Unruhe geprägt, sodaß sich wieder viele Hunsrücker zur Auswanderung in zwei weiteren Auswanderungswellen (vor allem 1846 und 1861) entschlossen, vor allem nach Nordamerika und Brasilien.

Im August 1846 wurde in Dünkirchen bekannt gegeben, daß kostenlose Überfahrten nach Brasilien nicht mehr möglich seien. Zu diesem Zeitpunkt warteten dort bereits über 800 Personen. Preußen lehnte für die verarmten und hilflosen Auswanderer die Verantwortung ab. Sie wurden von Frankreich mit drei Kriegsschiffen nach Algerien gebracht und in den Dörfern Stidia und Sainte-Léonie angesiedelt. Die meisten Nachkommen siedelten nach dem Algerienkrieg 1962 wieder nach Frankreich zurück.

Gliederung

  1. Binger Wald
  2. Soonwald
  3. Lützelsoon
  4. Idarwald
  5. Dollberge
  6. Osburger Hochwald
  7. Schwarzwälder Hochwald

Berge und Höhen

  • Erbeskopf, 816
  • An den zwei Steinen, 766
  • Rösterkopf, 708
  • Haardtkopf, 658
  • Ellerspring, 657
  • Kandrich, 640
  • Womrather Höhe, 600

Kreise und Städte

Kreis Bernkastel

  1. Bernkastel
  2. Manderscheid

Kreis Bingen

  1. Bacharach
  2. Bingen

Kreis Birkenfeld

  1. Baumholder
  2. Birkenfeld
  3. Idar-Oberstein
  4. Kastellaun
  5. Traben-Trarbach

Kreis Koblenz

  1. Bendorf
  2. Koblenz
  3. Rhens
  4. Vallendar

Kreis Kochem

  1. Kochem
  2. Kaisersesch
  3. Ulmen
  4. Zell/Mosel

Kreis Kreuznach

  1. Kirn
  2. Bad Kreuznach
  3. Meisenheim
  4. Bad Sobernheim
  5. Stromberg

Kreis Sankt Goar

  1. Boppard
  2. Emmelshausen
  3. Oberwesel
  4. Sankt Goar

Kreis Simmern

  1. Kirchberg/Hunsrück
  2. Rheinböllen
  3. Simmern

Kreis Trier

  1. Hermeskeil
  2. Konz
  3. Saarburg bei Trier
  4. Schweich
  5. Trier

Verweise