Hl. Moritz
- Name auch: Maurice
- * vielleicht bei Theben in Ägypten
- † um 290 in Agaunum im Wallis
- Gedenktag ist der 22. September
Moritz war der Anführer der Tebäischen Legion und wird in der Kirche seit dem 4. Jahrhundert als Heiliger verehrt.
Der Heilige Moritz war ein Schutzheiliger des Heeres, der Infanterie, der Messer- und Waffenschmiede und wurde angerufen vor Kämpfen, Gefechten und Schlachten. Er gilt zudem als Schutzheiliger der Handwerker, die mit dunkler Farbe umgehen, und der Pferde.
Das Reichsschwert und die Heilige Lanze, Teile der Reichskleinodien, werden auf den heiligen Moritz zurückgeführt.
Königreich Burgund und Liudolfinger
Ab 888 wurde der Heilige Moritz als Schutzpatron des Königreichs Burgund verehrt, nachdem sich der burgundische König Rudolf, der Abt von St-Maurice war, am Grab des Märtyrers gekrönt hatte.
Magdeburger Dom, Nachfolgebau des ottonischen Moritzklosters
Unter den Liudolfingern begann der Moritzkult auch im ostfränkischen Reich aufzublühen. Besonders Otto der Große zeigte ein großes Interesse an diesem Heiligen. 937 gründete er in Magdeburg das Moritzkloster, vermutlich bereits in der Absicht, später daraus einen Bischofssitz machen zu können.
Dieses Kloster widmete er zwei Gestalten der Thebaischen Legion, Moritz und Innocentius, sowie dem heiligen Petrus. Weihnachten 960 nahm Otto in Regensburg von König Konrad III. von Burgund den „Leib des heiligen Moritz und einiger seiner Gefährten“ entgegen. Die Reliquien schickte er unverzüglich ins Moritzkloster nach Magdeburg, „wo es die einmütig versammelten Einwohner samt der Landbevölkerung in Verwahrung nahmen und zum Heil des ganzen Landes bis auf den heutigen Tag verehren“.
946 verstarb Ottos erste Frau Edgid, die er im Moritzkloster beerdigen ließ. An dieser Stelle, wo auch der heutige Magdeburger Dom steht, ließ Otto 955 eine neue Kirche bauen. Die Kirche wählte er als Grablege für sich und seine Gemahlin aus. Er selbst wurde dort 973 beerdigt, nachdem seine Eingeweide bereits am Ort des Verscheidens in Memleben beigesetzt wurden.
Durchgängig vom Anfang seiner Herrschaft bis zum eigenen Tod widmete Otto I. insgesamt 57 Urkunden dem heiligen Moritz und dessen Kloster/Kirche, die er reich beschenkte. Damit bezweckte er laut den Urkunden vor allem persönliches und familiäres Seelenheil. Spätestens seit 965 ist Moritz in den Urkunden als persönlicher Patron des Kaisers nachzuweisen. 962 bestätigte Papst Johannes XII. die Verehrung des Moritz als Schutzpatron der LIudolfinger. Der heilige Moritz galt schließlich als Schutzpatron aller Kaiser des Heiligen Römischen Reichs und auch des Reichs selbst.