Grodno

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Grodno ist eine Stadt in Podlachien.


Lage

Grodno liegt an der Memel, nahe dem heutigen Dreiländereck Weißrußland, Polen, Litauen. Grodno ist unweit der Südostgrenze Ostpreußens.

Geschichte

Im Jahre 1793 fand in Grodno der letzte polnische Sejm statt, auf dem die zweite Teilung Polens ratifiziert wurde. Zwei Jahre später kam die Stadt unter russische Herrschaft und wurde 1802 zum Sitz eines russischen Gouverneurs. Die Russen quälten die ortsansässige Bevölkerung und versuchten ihnen die orthodoxe Häresie aufzuzwingen. Die Muttersprachen wurden verboten. So nahm die Mehrheit der Bewohner am Januaraufstand 1863 gegen Zar Alexander II. teil.

1919 wurde Grodno dem wiedererrichteten Polen angeschlossen. Die Stadt wurde zum kulturellen Mittelpunkt der Region: Das Schauspielhaus, benannt nach Eliza Orzeszkowa, wurde eröffnet, es entstanden auch historische und geologische Museen und ein Zoo. Grodno war Sitz einer großen Militärgarnison.

Am 21. September 1939 wurde die Stadt im Zuge des sowjetischen Einmarschs in Polen besetzt. Grodno war die einzige Ortschaft im damaligen Ostpolen, die Widerstand gegen die Rote Armee leistete. Zehntausende polnischer Bewohner Grodnos wurden von den Bolschewisten nach Sibirien und Kasachstan verschleppt. Nur wenige überlebten. Von Juni 1941 bis Juli 1944 war die Stadt von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Im Vertrag von 16. August 1945 akzeptierte die polnische kommunistische Regierung die neue Grenze entlang der Curzon-Linie. Der Großteil der verbliebenen polnischen Bevölkerung Grodnos wurde nach Polen vertrieben, wo sie sich in den deutschen Ostgebieten und in Ostpreußen ansiedelten.


Verweise