Gregor XIII.

Aus Monarchieliga
Wechseln zu: Navigation, Suche
  • Ugo Boncompagni
  • * 7. Januar 1502 in Bologna
  • † 10. April 1585 in Rom
  • Papst von 1572 - 1585


Gregor XIII. war ein Papst im 16. Jh.


Leben

Gregor XIII. trat 1539 in den Dienst der Kirche. 1558 wurde er Bischof von Vieste und 1565 Kardinal. Am 13. Mai 1572 wurde er im Konklave innerhalb von weniger als 24 Stunden zum Papst gewählt. Gregor XIII. förderte Wissenschaft und Bildung, reformierte den Kalender, bemühte sich um die Wiedergewinnung verlorener Gebiete des Kirchenstaats und war eine der zentralen Figuren der Gegenreformation.

Gregor XIII. hatte – aus seiner vorpäpstlichen Zeit – einen illegitimen Sohn: Giacomo Boncompagni, der am 26. August 1572 legitimiert wurde.

Rosenkranzfest

Zum ersten Jahrestag der osmanischen Niederlage am 7. Oktober 1571 in der Seeschlacht von Lepanto begründete er 1572 das Rosenkranzfest.

Päpstliche Universität Gregoriana

1551 richtete Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, die erste Schule der Jesuiten ein, die Collegio Romano genannt wurde. Dieses Kolleg erfreute sich großen Zuspruchs und wurde 1584 von Papst Gregor XIII. neu eröffnet und besonders gefördert. Ihm zu Ehren wurde dem Collegio Romano 1873 von Papst Pius IX. der Titel Pontificia Universitas Gregoriana (Päpstliche Universität Gregoriana) verliehen.

Kalenderreform

Karl Friedrich von Jülich-Kleve-Berg

Bei der Eröffnungsfeier des Heiligen Jahres 1575 im Petersdom zu Weihnachten 1574 gehörte der Erbprinz der Vereinigten Herzogtümer, Karl Friedrich von Jülich-Kleve-Berg, zu den Ehrengästen Papst Gregors XIII. Diesem war sehr an seinem Gast gelegen, denn er hoffte, daß der junge Erbprinz später im Sinne der vom Heiligen Stuhl angestrebten Gegenreformation auf seine in der Glaubensfrage gespaltenen Länder sowie auf die benachbarten protestantischen Gebiete einwirken würde. Daher verlieh er ihm eine Woche später das geweihte Schwert und den Hut, eine Ehrung als Fidei Defensor, die sonst nur Königen galt.

Als Karl Friedrich nur fünf Wochen später starb, zahlte Gregor XIII. die fürstliche Bestattung und den enormen Trauerzug aus eigener Kasse und ließ ihn in der römischen Kirche der deutschen Nation, Santa Maria dell’Anima, gegenüber von Papst Hadrian VI. begraben. Er erhielt ein prachtvolles Ehrengrab nach dem Entwurf seines Erziehers Pighius, ausgeführt von den Bildhauern Nicolas Mostaert und Gillis van den Vliete, das unter anderem eine Auferstehungsszene zeigt, die auf eine intensive Auseinandersetzung mit der 1506 gefundenen Laokoon-Gruppe verweist. Der zweite Teil des Grabmals, ein Relief mit der Szene der Verleihung des geweihten Schwertes durch Gregor XIII., hängt heute im Vorraum der Kirche.


Verweise