Gregor XI.
- Pierre Roger de Beaufort
- * 1329 in Rosiers-d'Egletons
- † 27. März 1378 in Rom
Gregor XI. war ein Papst im 14. Jh. Er wurde 1370 gewählt und esidierte bis zum 13. September 1376 in Avignon, ehe er den Papstsitz nach Rom zurückverlegte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Pontifikat
Sein Onkel Clemens VI. ernannte ihn schon 1348 mit 19 Jahren zum Kardinaldiakon von Santa Maria Nuova. In der Folge besuchte er die Universität Perugia, wo er sich zu einem geachteten Theologen entwickelte. Nach dem Tod von Urban V. wurde er in Avignon einstimmig und nach nur kurzer Beratung zum neuen Papst gewählt.
Wie schon alle seine Vorgänger in Avignon huldigte er dem Nepotismus. Auch favorisierte er die Limousiner. Während seines Pontifikats ernannte Gregor 21 Kardinäle: Mit dem Konsistorium vom 30. Mai 1371 nebst Robert von Genf, dem späteren Gegenpapst Clemens VII., neun weitere Franzosen, darunter auch seinen Neffen Jean du Cros, und mit dem zweiten Konsistorium vom 20. Dezember 1375 sechs Franzosen, darunter einen Vetter und einen Neffen sowie Petro Marinez de Luna y Gotor, den späteren Gegenpapst Benedikt XIII.
Die Konzentration des Papsttums auf Avignon und die zunehmende Verankerung französischer Interessen führte aber zu Problemen in Italien. Es kam auch zu Konflikten: Der mailändische Fürst Bernabò Visconti, ein erklärter Gegner des Papsttums, hatte sich schon 1371 Lehensgebiete des Heiligen Stuhls angeeignet. Nach dem Scheitern von Verhandlungen wurde der Bann über ihn verhängt, Bernabo zwang jedoch die Überbringer die Bulle aufzuessen, die seine Exkommunikation erklärte. Nachdem ihm Gregor jetzt den Krieg erklärte, war die italienische Seite zunächst wohl erfolgreich, doch als Gregor die Unterstützung des Kaisers, der Königin von Neapel und des Königs von Ungarn erhalten und den englischen Söldnerführer John Hawkwood in seine Dienste genommen hatte, gab Bernabo nach, konnte jedoch durch Bestechung päpstlicher Berater am 6. Juni 1374 einen für ihn vorteilhaften Waffenstillstand aushandeln.
Seine Versuche, im Krieg zwischen England und Frankreich zu vermitteln, scheiterten. Bei der Befriedung von Kastilien, Aragonien, Navarra, Sizilien und Neapel war er jedoch erfolgreich.
Rückkehr nach Rom
Die heilige Katarina von Siena, versuchte Italien Frieden zu bringen. Doch schickte der Papst neue französische Truppen in den Kirchenstaat. Katarina von Siena erschien persönlich in Avignon. Sie bewegte den Papst zur Rückkehr nach Rom. Er verließ am 13. September 1376 den Papstpalast in Avignon, um mit dem Schiff über Marseille und nach Aufenthalten in Genua und Pisa am 25. November in Piombino anzukommen und auf dem Landweg weiter nach Rom zu reisen. Am 17. Januar 1377 erreichte er Ostia und führte seine Reise über den Tiber nach Rom fort, um kurz darauf in Rom feierlich eingeführt zu werden.
Am 22. Mai 1377 erließ Gregor fünf Bullen gegen 18 Sätze aus den Schriften John Wyclifs und verdammte 13 Artikel des „Sachsenspiegels“.
Er verstarb am 26. März 1378. Nur sein Tod hat wahrscheinlich verhindert, daß er wieder zurück nach Avignon ging.
Verweise
Benedikt XI. (1303 - 1304) | Klemens V. (1305 - 1314) | Johannes XXII. (1316 - 1334) | Benedikt XII. (1334 - 1342) | Klemens VI. (1342 - 1352) | Innozenz VI. (1352 - 1362) | Urban V. (1362 - 1370) | Gregor XI. (1370 - 1378) | Urban VI. (1378 - 1389) | Bonifaz IX. (1389 - 1404)