Gnesen (Ebt.)

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Das Erzbistum Gnesen ist die Erzdiözese Polens.


Kathedralkirche

  • Dom Mariä Himmelfahrt und St. Adalbert, 10.-18.Jh.

Geschichte

Das Erzbistum Gnesen wurde auf Betreiben des Herzogs und späteren Königs Boleslaw I. im Jahr 1000 von Kaiser Otto III. durch den Akt von Gnesen als unabhängiges, dem Papst direkt unterstelltes polnisches Metropolitanbistum gegründet.

Otto III. befand sich auf einer Wallfahrt am Grab seines Freundes, des Märtyrers Adalbert von Prag, in Gnesen und handelte in Rücksprache mit Papst Silvester II.

Erster Erzbischof Gnesens wurde der Bruder von Adalbert, Gaudentius. Dem Erzbischof von Gnesen wurden im Jahr 1000 als Suffragane die Bischöfe der zeitgleich errichteten Bistümer von Kolberg in Pommern, Krakau und Breslau zugeordnet.

Das mit Bischof Reinbern besetzte Bistum Kolberg ging indes einige Jahre später wieder ein. Ab etwa 1075 gehörte auch der Bischof von Posen zur Kirchenprovinz Gnesen. Mit der Bulle von Gnesen (1136) bestätigte Papst Innozenz II. die Stellung des Erzbischofs von Gnesen und festigte die Zugehörigkeit der Suffraganbistümer.

Der Metropolit von Gnesen krönte die polnischen Könige und war ab 1412 Primas von Polen und Litauen. 1466 wurde das Bistum Kulm Suffragan von Gnesen. Ab 1572 war der Erzbischof als Primas von Polen bei Thronvakanz zugleich Interrex (Reichsverweser) des polnisch-litauischen Reiches.

Verweise