Fux, Johann Josef
Johann Joseph Fux war ein herausragender österreichischer Komponist und Musiktheoretiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
- Am 5. Juni 1696 heiratete er Juliana Clara, Tochter des niederösterreichischen Regierungssekretärs Johann Josef Schnitzenbaum. Im gleichen Jahr wurde er zum Organisten am Schottenstift in Wien ernannt. Er behielt diesen Posten bis 1702. Dadurch wurde der kaiserliche Hof auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum „Hofcompositeur“. Ab 1701 wurde er Kapellmeister am Stephansdom. Im Jahr 1712 wurde er Vizehofkapellmeister der Wiener Hofmusikkapelle, nach dem Tod von Marc'Antonio Ziani 1715 schließlich Hofkapellmeister, eines der wichtigsten Ämter im europäischen Musikleben der damaligen Zeit. Zugleich wirkte er von 1713 bis 1718 als Hofkapellmeister der Kaiserinwitwe Wilhelmine Amalie. Daneben unterrichtete Fux auch Komposition. Zu seinen Schülern zählten Georg Christoph Wagenseil, Gottlieb Muffat und Jan Dismas Zelenka.
Werk
Fux’ einflussreichstes Werk war die Kompositionslehre Gradus ad Parnassum (1725), ein Lehrbuch über die Grundlagen des Kontrapunkts. Das auf Latein verfasste Werk hat 1742 Lorenz Christoph Mizler, ein Schüler Bachs, ins Deutsche übersetzt. Es beeinflusste maßgeblich die Wiener Schule und diente bis ins 20. Jahrhundert hinein als Lehrbuch des Kontrapunkts.
Fux’ breit gefächertes musikalisches Werk umfasst Opern, Kirchen- und Instrumentalmusik. Ein Beispiel ist die Geburtstagsoper für Kaiser Karl VI. aus dem Jahre 1715 Orfeo ed Euridice, welche auf einem Libretto von Pietro Pariati basiert. Seine vielleicht bekannteste Oper Costanza e Fortezza wurde 1723 in Prag anläßlich der Krönung von Kaiser Karl VI. zum König von Böhmen aufgeführt. 1731 komponierte er die festa teatrale Enea negli Elisi overo Il tempio dell’eternità zum Geburtstag der Kaiserin Elisabeth.
Wirkung
Im Gegensatz zum Gradus ad Parnassum gerieten seine musikalischen Werke schnell in Vergessenheit. Fux wurde erst von Ludwig von Köchel wiederentdeckt, der eine Biographie und ein Werkverzeichnis herausgab.
Einige der Werke Fux' wurden in der Reihe Denkmäler der Tonkunst in Österreich seit Anfang des 20. Jahrhunderts unter anderem von Guido Adler, Johann Evangelist Habert, Egon Wellesz und Erich Schenk herausgegeben. 1955 wurde die Johann-Joseph-Fux-Gesellschaft gegründet, die 1959 die Fux-Gesamtausgabe initiierte. Bis 2010 erschienen 37 Bände mit insgesamt 143 Werken. Ferner erschienen in Deutschland gegen Ende des 20. Jahrhunderts einige praktische Ausgaben von geistlichen Werken, vor allem Messen.
Lehhrbücher
- Gradus ad Parnassum. 1725. Das auf Latein verfasste Werk hat 1742 Lorenz Christoph Mizler, ein Schüler Bachs, ins Deutsche übersetzt.
Werke
- Kirchensonate g-moll
- Pastorale
- Sonata 5a
- Sonata a Santo Sepolcre
29 Partiten und Sonaten.
Messen
- 50 Messen
- 57 Vespern und Psalmvertonungen
- 10 Oratorien
- Plaudite sonat tuba
- Ad te, Domini, levavi
- Libera me, Domine
- Ave regina coelorum. choraliter
- Ave regina coelorum
- Alma redemptoris mater
- Ave Maria gratia plena
- Ave Maria gratia plena choraliter
Requiem
- Missa pro defunctis
- Requiem für Kaiser Karl (?)
- Requiem
Oper
- 18 Opern