Ferdinand I.
- Ferdinand I. von Habsburg
- * 10. März 1503 in Alcala de Henares
- † 25. Juli 1564 in Wien
Ferdinand I. war von 1531 - 1564 deutscher König, nach der Abdankung seines Bruders Karl trat er die Regierung im Reich an.
Inhaltsverzeichnis
Wahl
Karl V. hatte erkannt, daß ein einzelner Mann nicht alle Besitztümer der Habsburger beherrschen konnte. Über die ursprünglichen Habsburger Besitzungen herrschte Ferdinand, der 1526 auch König von Böhmen und Ungarn wurde. Karl V. hätte die Kaiserkrone gerne seinem Sohn Philipp vermacht.
Die deutschen Fürsten aber wußten, was es bedeutete, wenn ein Kaiser kaum im Reich war, zumal in Zeiten innerer religiöser Spannungen und äußerer Bedrohung durch die Osmanen, und setzten sich für Ferdinand als König ein. Als Kompromiß fügte sich Karl in die Wahl Ferdinands zum Römischen König und damit seinem Nachfolger, unter der Bedingung, daß Philipp Ferdinands Nachfolger würde - wozu es nie kam. Obwohl er schon 1531 gewählt wurde, mußte Ferdinand noch über ein Vierteljahrhundert bis zur Abdankung Karls im Jahre 1558 warten, bis er Kaiser wurde.
Die Wahl fand in der Zeit der Reformation statt, und erste Spaltungen zwischen katholischen und protestantischen Kurfürsten wurden sichtbar. Die Kurfürsten von Mainz und Brandenburg waren streng pro-katholisch, wogegen der Kurfürst von Sachsen Lutheraner war. Der Kurfürst von Köln zeigte, obwohl er katholischer Erzbischof war, reformatorische Neigungen und wurde schließlich im Jahre 1546 seines Bischofsamtes enthoben. Zur Zeit der Wahl war es jedoch keineswegs ausgeschlossen, daß es einen Ausgleich zwischen Katholiken und Lutheranern geben könnte.
Die Wähler
- Albrecht, Kurfürst und Erzbischof von Mainz
- Richard von Greiffenklau zu Vollrads, Kurfürst und Erzbischof von Trier
- Hermann V. von Wied, Kurfürst und Erzbischof von Köln
- Ferdinand I.
- Ludwig V., Pfalzgraf bei Rhein
- Johann der Beständige, Kurfürst von Sachsen
- Joachim I., Kurfürst von Brandenburg
Herrschaft
Ferdinand wurde als viertes Kind und zweiter Sohn von Philipp I. und Johanna von Kastilien in Alcala de Henares geboren. Er war Enkel von Ferdinand II. von Aragon und Isabella I. von Kastilien, sowie von Maximilian I. und Maria von Burgund. Er wurde am spanischen Hof erzogen. Dabei spielte die Tradition der spanischen Scholastik bei seinen Erziehern eine wichtige Rolle. Dies war der Grund für den hohen politischen Realismus des Fürsteb.
Ferdinand ging 1518 in die Niederlande. Dort leitete seine Tante Margarete seine Erziehung.Auch Erasmus von Rotterdam wirkte dabei mit.
Ferdinand war seit 1521 Erzherzog von Österreich und ab 1527 König von Böhmen, Kroatien und Ungarn. 1531 wurde er zum Deutschen König bestimmt. Sieben Jahre später wurde er als Nachfolger seines älteren Bruders Karl Kaiser des HRRDN.
Ferdinand bekam die deutschen Erblande der Habsburger, in denen er sehr erfolgreich regierte. Auch das Königreich Ungarn gehörte zu seinem Erbe. Sein Bruder Karl legte Wert auf seine Mitwirkung und seinen Rat. Für das Zustandekommen des Augsburger Religionsfrieden spielte Ferdinand eine wichtige Rolle. Hier versuchte er zu vermitteln und dies, obwohl die Protestanten zu nacktem Verrat übergegangen waren und sich offen mit den Franzosen verbündeten und den Westen des Imperiums dem immer mächtiger werdenden französichen König auslieferten (Bistümer Metz, Tull, Kammerich, Verdun).
Die Protestanten hielten sich niemals an die Bestimmungen des "Religionsfriedens" und taten alles, um das Reich ins Unglück zu stürzen.
Ehe
Seine Gattin war Anna von Böhmen und Ungarn, die Tochter des böhmisch-ungarischen Herrschers Ladislaus Jagellontschik von Böhmen und Ungarn. Ferdinand und Anna waren 26 Jahre verheiratet, sie hatten 15 Kinder. Diese Heirat vereinigte für immer die Kronen Böhmens und Ungarns im Hause Habsburg, da der Schwager Ferdinands, der Jagellone Ludwig II. in der Schlacht bei Mohatsch gegen Sultan Suleiman II. gefallen war. Die Jagellonen, Herrscher von europäischem Rang, zogen sich auf Polen zurück.
Verweise
Konrad I. | Heinrich I. | Otto der Große | Otto II. | Otto III. | Heinrich II. | Konrad II. | Heinrich III. | Heinrich IV. | Konrad (III.) | Heinrich V. | Lothar von Supplinburg | Heinrich (VI.) | Konrad III. | Friedrich Barbarossa | Heinrich VI. | Philipp II. von Schwaben | Otto IV. von Braunschweig | Friedrich II. | Heinrich (VII.) | Konrad IV. | Konrad V. "Konradin" | Wilhelm von Holland | Richard von Cornwall | Alfons der Weise | Rudolf I. von Habsburg | Adolf von Nassau | Albrecht I. | Heinrich VII. | Friedrich der Schöne | Ludwig IV. der Bayer | Karl IV. | Günter von Schwarzburg | Wenzel | Ruprecht von der Pfalz | Jobst von Mähren | Sigismund | Albrecht II. | Friedrich III. | Maximilian I. | Karl V. | Ferdinand I. | Maximilian II. | Rudolf II. | Matthias | Ferdinand II. | Ferdinand III. | Ferdinand IV. | Leopold I. | Josef I. | Karl VI. | Karl VII. Albrecht
Karl der Große | Ludwig der Fromme | Lothar I. | Ludwig II. | Karl II. der Kahle | Karl III. "der Dicke" | Wido von Spoleto | Lambert von Spoleto | Arnulf von Kärnten | Ludwig III. der Blinde | Berengar von Friaul | Otto der Große | Otto II. | Otto III. | Heinrich II. | Konrad II. | Heinrich III. | Heinrich IV. | Heinrich V. | Lothar von Supplinburg | Konrad III. | Friedrich Barbarossa | Heinrich VI. | Otto IV. | Friedrich II. | Heinrich VII. | Ludwig IV. der Bayer | Karl IV. | Sigismund | Friedrich III. | Maximilian I. | Karl V. | Ferdinand I. | Maximilian II. | Rudolf II. | Matthias | Ferdinand II. | Ferdinand III. | Leopold I. | Josef I. | Karl VI. | Karl VII.
Ottokar II. | Wenzel II. | Wenzel III. | Rudolf I. | Johann der Blinde | Karl | Wenzel IV. | Sigismund | Albrecht I. | Ladislaus Postumus | Georg von Podiebrad | Ladislaus II. Jagellontschik | Ludwig II. | Ferdinand I. | Maximilian | Rudolf II. | Matthias II. | Ferdinand II. | Ferdinand III. | Ferdinand IV. | Leopold I. Josef I. | Karl II. | Maria Teresia | Josef II. | Leopold II. | Franz II. | Ferdinand V. | Franz Josef | Karl I.
Einzelnachweise
- ↑ Ohne Gerechtigkeit geht die Welt zugrunde.