Kuehnelt-Leddihn, Erik von

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  • * 31.Juli 1909 in Tobelbad, Steiermark
  • † 26. Mai 1999 in Lans, Tyrol


Erik von Kuehnelt-Leddihn war ein liberaler österreichischer Publizist.


Leben

Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn studierte kanonisches und bürgerliches Recht an der Universität Wien. Im Jahre 1929 wechselte er an die Universität Budapest, die ihn auch promovierte. Zusätzlich absolvierte Kuehnelt-Leddihn theologische Studien und erlernte etliche Sprachen.

Im Jahre 1937 begab sich Kuehnelt-Leddihn, nachdem er während des Bürgerkrieges in Spanien geweilt hatte, zu einer jahrzehntelangen Lehrtätigkeit in die USA. Unter anderem lehrte er an der Georgetown Universität, der St.Peter's Universität in Jersey City, der Fordham Universität und dem Chestnut Hill College in Philadelphia.

1947 kehrte Kuehnelt-Leddihn nach Österreich zurück und lebte seither in Tyrol als Schriftsteller und politischer Denker. Fast bis zu seinem Lebensende unternahm er jährlich Reisen, die ihn in fast alle Länder der Erde führten. Viele Länder der Welt bereiste Kuehnelt-Leddihn mehrfach.

Konservativismus

Kuehnelt-Leddihn bezeichnete sich häufig als „rechter Liberaler“, „rechtsextremer Liberaler“, „Stockliberaler“. Das geht aus allen seinen Büchern von den 40er Jahren bis zu seinem Tod hervor. Den Begriff „Konservativismus“ lehnte er ab:

„Sicherlich sollten Parteien der Rechten auf weltweiter Basis sich nicht mit dem Etikett „konservativ“ schmücken, denn das wäre wirklich verwirrend. Bezeichnend ist es, daß in Europa kein überwiegend katholisches Land eine Partei hat, die sich „konservativ“ nennt. Das ist keineswegs zufällig, da die Reformation im Grunde genommen eine konservative Bewegung war.
Das mag manchem Leser nicht gleich einleuchten, aber im Rahmen dieses Kapitels können wir das nicht erschöpfend durchbesprechen. Die Bezeichnung „konservativ“ kann leicht zu großen Mißverständnissen führen, denn sie besagt nicht, was erhalten, was abgelehnt und auch auf was zurückgegriffen werden soll. Wer den heutigen Zeitgeist genau kennt, muß feststellen, daß eine echte Rechte geistig revolutionär sein und mit einem frischen Wind wehen muß, der den widerlichen Gestank der letzten 200 Jahre endlich einmal vertreiben sollte.“[1]

Weiter unten: „[Die Amerikaner sind ein im] Grunde konservativen Volk - sie wollen nicht das wirklich Neue, sondern nur das Altbekannte in einer bigger and better Ausgabe.“[2]

„Ich stehe auf der Rechten, lehne aber das Etikett „konservativ“ bewußt ab, weil darin keine konkrete Aussage steckt. Sicherlich aber bin ich ein Liberaler, also ein „Freiheitlicher“, der einer Tradition angehört, die von Tocquville und Montalembert bis zu Müller-Armack und Röpke reicht.“[3]

Zitate

  • Demokratien bereiten sich nicht nur auf Kriege schlecht vor, sie haben auch ein einzigartiges Talent, es zu keinem wahren Frieden zu bringen.[4]
  • Nur große Völker können tief fallen. Frankreich, die älteste Tochter der Kirche, die Deutschen, Volk des Heiligen Römischen Reiches, die Russen, Kinder der heiligen Mutter Rußland, und die Spanier, Untertanen der katholischen Könige, sind zeitweise satanischen Mächten verfallen. Bei Holländern und Dänen wäre ähnliches nicht zu erwarten gewesen. Um die kümmert sich der Böse auch viel weniger.[5]
  • Niemand in der Geschichte hat je einen böseren Einfluß auf das Weltgeschehen ausgeübt als Karl Marx, der vor über hundert Jahren gestorben ist. Nicht einmal Rousseau kann in dieser Beziehung mit dem kommunistischen Sozialdemokraten oder sozialdemokratischen Kommunisten aus dem kurerzbischöflichen Trier wetteifern.[6]
  • Zwar gibt es eine sentimentale Hinneigung zur Monarchie, doch ist die wissenschaftliche Rationalität des monarchischen Prinzips ihrem demo-republikanischen Gegenstück weit überlegen.

Verweise



Einzelnachweise

  1. Die rechtgestellten Weichen, S. 91
  2. ebenda
  3. Gleichheit oder Freiheit, S. 9
  4. Gleichheit oder Freiheit, S. 9
  5. Die rechtgestellten Weichen, S. 31
  6. Die rechtgestellten Weichen