Der Kult der Freiheit
- Ein Aufsatz von Bischof Donald Sanborn
- März 1995
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Der katholische Freiheitsbegriff
- 3 Freiheit und Freimaurerei
- 4 Die Freiheitsstatue: Freimaurerisches Götzenbild von Kopf bis Fuß
- 5 Die Freiheitsmütze: Revolte gegen die etablierte Ordnung.
- 6 Das große Siegel der Vereinigten Staaten
- 7 Selbst die Flagge kam nicht davon
- 8 Problem der amerikanischen Katholiken: Falsche Ideale bejubeln
- 9 Religionsfreiheit vs. Religiöse Toleranz
- 10 Freiheit als Selbstzweck
- 11 Der Freiheits-Kult: Rezept des moralischen Zusammenbruchs
- 12 Eine wahrhaft katholische Politik
- 13 Vorwurf: Amerika Prügel
- 14 Verweise
Einleitung
Freiheit ist ein Dogma der modernen Welt. Die Freiheit gilt als vorzügliches Gut, wert dafür zu kämpfen und zu sterben. Der amerikanische Unabhängigkeitskrieg wurde im Namen der Freiheit geführt. Der Zweite Weltkrieg wurde im Namen der Freiheit geführt und teilweise mit „Liberty Bonds“ finanziert. Lange Zeit zeigte unser amerikanisches Geld eine als Freiheit personifizierte Frau mit einer Freiheitskrone auf dem Haupte. Diese „Miss Liberty“ sieht man auch auf den Wappen vieler Bundesstaaten, so von Neuyork und Neujersey.
Im Hafen von Neuyork steht eine kolossale Freiheitsstatue, welche eine Fackel trägt. Ihr vollständiger Name lautet Die Freiheit erleuchtet die Welt. Die roten und weißen Streifen der amerikanischen Flagge stammten von der Fahne der „Sons of Liberty“. Und Patrick Henry sagte „Gib mir Freiheit oder gib mir Tod.“
Tomas Jefferson ehrte die Freiheit, indem er sie in der Unabhängigkeitserklärung unter die unveräußerlichen Rechte einreihte: Leben, Freiheit und das Bedürfnis nach Glückseligkeit. Die Bill of Rights spricht von Freiheit der Religion, Freiheit der Rede, und Freiheit der Presse als wertvolle zu garantierende Güter. Norman Rockwell portraitierte die vier großen Freiheiten: Freiheit von Not, Freiheit von Furcht, Religionsfreiheit, Freiheit der Rede. Die Unabhängigkeitserklärung wurde durch das Läuten der Freiheitsglocke begrüßt, welche heute ein nationales Heiligtum darstellt.
Die Wertschätzung der Freiheit ist Teil und sogar die Essenz amerikanischer Kultur, doch ist sie nicht auf Amerika begrenzt. Auf französischem Geld ist stets das Wort liberté geprägt, zusammen mit égalité und fraternité. Fast jede europäische Demokratie beruft sich in dieser oder jener Form auf das Konzept der Freiheit.
Da jede Kultur sich durch den katholischen Glauben prüfen lassen muß, ist es notwendig, diese Kultur der Freiheit in Augenschein zu nehmen, die Teil der Kultur Amerikas und des Westens seit dem 18. Jahrhundert ist.
Der katholische Freiheitsbegriff
Leicht übersehen wird, daß der Freiheits-Kult vor dem 18. Jahrhundert noch nicht vorhanden war. In der katholischen Kultur des mittelalterlichen Europas ist nirgends ein Freiheits-Kult zu entdecken. Wie entsteht nun plötzlich im Europa des 18. Jahrhunderts ein Freiheits-Kult, der bis zu einer Vergöttlichung der Freiheit mittels Bildern einer glorifizierten Frau geht?
Bei jedem geschichtsbewußten Katholiken sollten nun die Warnsignale aufleuchten. Das 18. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Revolution, der Freimaurerei, des Naturalismus und des Rationalismus. Es ist das Jahrhundert der Guillotine Es ist das Jahrhundert des Jansenismus, der Protestantismus in der religiösen Sphäre war, allerdings auch ein starker Einfluß zugunsten des Liberalismus. Kurz, das 18. Jahrhundert ist das Jahrhundert des intellektuellen Ferments gegen die legitime Autorität der Kirche und des Staates.
Es scheint zunächst, daß der neumodische Freiheits-Kult entstanden ist, weil die katholische Kirche diesbezüglich geschlafen hatte. Es sieht so aus, als ob etwas im Leben gefehlt hätte, als ob es Zwänge in der katholischen Kultur gäbe, die beseitigt werden müßten. Wovon wollten denn die Betrieber des Freiheits-Kultes denn eigentlich frei sein?
Die Katholische Kirche hat jedenfalls die Lehre der Freiheit nicht vernachlässigt. Sie hat im Gegensatz zu den Protesttanten stets den freien Willen verteidigt und dessen Lehre durch ihre großen Geister ausgeführt. Sie hat stets gelehrt, daß der Mensch mit einem freien Willen ausgestattet und für seine Taten verantwortlich ist. Wegen seines freien Willens kann er das Gute tun und mit Hilfe der göttlichen Gnade sogar ewiges Heil erlangen. Fähig ist er deshalb auch zum Bösen und kann sich sogar ewige Verdammnis erwirken.
Die katholische Philosophie lehrt, daß der menschliche Wille ein leeres Vermögen ist, welches vom Intellekt erst darüber informiert werden muß, was Gut und Böse ist. Der Intellekt ist die Fähigkeit der Seele, die Wirklichkeit wahrzunehmen. Der Intellekt informiert und leitet den Willen bezüglich der anzustrebenden Objekte.
Die katholische Philosophie lehrt ferner, daß die Grundlage der Willensfreiheit die Indifferenz des Objektes ist. Dies bedeute, daß geschaffene Güter, im Gegensatz zu Gott, keine notwendige Anziehungskraft auf die Seele ausüben müssen, wie ein Magnet Eisen anzieht, sondern eine begrenzte Anziehungskraft, die vom Intellekt, wie auch vom Willen zurückgewiesen werden kann.
Hier ein Beispiel: Wenn man einer hungrigen Katze Futter vorsetzt, wendet sich die Katze notwendigerweise dem Futter zu, sie verfügt nicht über die Freiheit, es nicht zu tun. Die Katze wendet sich dem Futter zu, so wie Eisen von einem Magneten angezogen wird. Es handelt sich nicht um eine freie Handlung der Katze. Ein hungriger Mensch, vor den man einen Teller schmackhaftes Essen stellt, ohne Weiteres die Freiheit, das Essen zurückzuweisen. Auch wenn er durch seine Sinne vom Essen angezogen wird, könnte sein Intellekt Begrenztheiten des Essens wahrnehmen. Er könnte schlechte Eigenschaften wahrnehmen und sie gegen die guten abwägen. Er könnte den Nährwert gegen die Geschmacksqualitäten abwägen. Er kann eine freie Entscheidung vornehmen und sich gegen die Nahrung entscheiden, weil sie ihm z.B. nicht schmeckt. Er kann sich weigern, die Nahrung zu sich zu nehmen.
Der Grund dafür, daß der Mensch angesichts begrenzter geschaffener Güter frei ist, ist die Tatsache, daß sein Intellekt in der Lage ist, universelles Sein zu denken und sein Wille gemacht ist, universelle Güter zu lieben. Wenn etwas nicht ein universelles Gut, sondern ein begrenztes Gut ist, bleibt der Wille angesichts eines solchen Objekts frei. Der freie Wille kann sich von einem solchen Objekt abwenden. Märtyrer gingen so weit, daß sie freiwillig das hohe Gut des Lebens aufgaben, um ein höheres Gut, Gott, zu gewinnen. Dies könnte kein Tier tun, denn ein Tier kann das höchste Gut Gott nicht erkennen. Tatsächlich ist nur die Schau Gottes, der tatsächliches Sein und tatsächliches Gut ist, in der Lage, den menschlichen Intellekt und Willen notwendig zu fesseln.
Wenden wir uns der Freiheit in der sozialen und politischen Sphäre zu, dann ist es offensichtlich, daß die Menschen frei sein sollten in denjenigen Sphären, die tatsächlich indifferent sind und daß Begrenzungen dort erfolgen sollten, wo sie notwendig sind. Die Beachtung des göttlichen und natürlichen Rechts ist notwendig für das Gemeinwohl und die Regierungen haben ein Recht dazu, Übertretungen dieser Rechte zu bestrafen. Der Mensch sollte nicht so „frei“ sein dürfen, das göttliche und natürliche Recht zu mißachten. Mord, von beiden Rechten verurteilt, muß vom bürgerlichen Recht geächtet werden. Andererseits dürfen bürgerliche Regierungen ihre Autorität nicht unangemessen ausweiten, zum Beispiel vorschreiben, ob man Alkohol trinken darf oder daß man einen Sicherheitsgurt anlegen muß.
Ist dies die Freiheit, um dies es dem Freiheits-Kult geht? Geht es dem Freiheits-Kult darum, den Menschen von der Regulierungswut der Regierung zu befreien?
Nein - die Fakten der Geschichte lehren uns das Gegenteil. Die Welt hat niemals unterdrückendere und umfassendere Regierungen gesehen, als diejenigen, die den Freiheits-Kult ausüben. Niemals haben sich Regierungen mehr in das Leben der Bürger eingemischt. Seit der Abschaffung der Monarchie und dem Aufstieg der Demokratie wurden der einfache Mensch, die Familie, das Geschäftsleben tyrannisch unterdrückt, konfiskatorisch besteuert, ökonomischer und sozialer Ingenieurtätigkeit unterzogen, die jeden Aspekt des Lebens einbezieht.
Die Demokratien der vergangenen zweihundert Jahre lassen selbst die absoluten Monarchien wie Freiheitsmodelle aussehen. Mit der Demokratie kamen Liberalismus und Sozialismus, zwei Quellen der Unterdrückung für hunderte Millionen Menschen, wenn nicht Milliarden in den vergangenen zweihundert Jahren. Dies alles lehrt uns, daß die Freiheit, die der Freiheits-Kult sucht, nicht die Freiheit des einfachen Menschen von großen, unterdrückenden und tyrannischen Regierungen ist. Es ist eine andere Freiheit, die der Freiheits-Kult anstrebt.
Freiheit und Freimaurerei
Der Freiheits-Kult im 18. Jahrhundert ist aufs engste mit der Freimauerei verbunden. Das politische und soziale Ziel der Freimaurerei war und ist den Menschen aus der „Tyrannei“ der katholischen Kirche und jeder nichtdemokratischen staatlichen Autorität zu befreien. Für die Freimaurer gilt die Definition, daß Staat und Kirche tyrannisch sind, wenn sie ohne die Zustimmung der Regierten herrschen.
Deshalb haben die Freimaurer stets die Römisch-Katholische Kirche gehaßt, denn sie beansprucht vom Himmel gegebene Kraft, übernatürliche Doktrinen zu lehren und Gesetze aufzuerlegen, die für die gesamte Menschheit verbindlich sind. Die Freimaurer haben ebenso jede Monarchie abgelehnt, die nicht freiwillig auf jede Macht verzichtet, wie die z.B. die absurd machtlose britische Monarchie. Jeder Monarch, der sich nicht freiwillig in den Käfig der sozialistischen Demokratie begeben hat, in der die Macht vom Volke kommt und nicht von Gott, wurde von den Masonisten verdammt. Beginnend mit der Exekution Ludwig XVI. im Jahre 1793 haben sie niemals aufgehört, gegen die Monarchien Europas und der ganzen Welt zu wühlen. Eine Monarchie nach der anderen fiel im 19. Jahrhundert, bis schließlich bei Ende des 1. Weltkriegs der Kaiser von Österreich, der Russische Zar und der Deutsche Kaiser gestürzt wurden, zugunsten sozialistischer Demokratien, mit einem eigentümlichen Übergewicht von Juden in den Regierungen. Das Motiv, den 1. Weltkrieg zu führen, gestand die alliierte Propaganda dieser Zeit unumwunden ein: Es ging darum, Zarentum und Kaisertum zu stürzen. Wilson sprach davon, er habe „die Welt für die Demokratie zu sichern“.
Man sollte aus diesen Zeilen nicht schlußfolgern, daß die Herrschaft der Monarchien im 19. und frühen 20. Jahrhundert in jeder Hinsicht zufriedenstellend gewesen wäre. Der Kaiser von Österreich, der Zar und der deutsche Kaiser hatten alle der Kirche auf die eine oder andere Weise das Leben schwergemacht, doch ganz gewiß nicht schwerer als die liberalen, sozialistischen Demokratien in Frankreich und England.
Selbst Italien hat die Kirche verfolgt, und obwohl eine Monarchie wie England gewiß nicht völlig demokratisch war, war der König doch in der Hand der Freimaurer und anderer antikatholischer Geheimgesellschaften. Die Freimaurerei haßt jede Macht, die von Gott ist, ob weltlich, ob kirchlich, die nicht in irgendeiner Weise von unten kommt. Die Freimaurerei will die Leute politisch und sozial „befreien“ von „Banden“, so daß sie sich der Freiheiten eines demokratischen Regimes erfreuen können.
Der Haß der Freimaurer auf Papsttum und Monarchie kann leicht an dem Initialritus des Kadosch Ritter erkannt werden, in denen der Ritter das Schwert durch zwei Schädel führen muß, von denen der eine die päpstliche Tiara, der andere eine Königskrone trägt. Die Bedeutung eines solchen Ritus muß wohl nicht weiter erläutert werden.
Der Freiheits-Kult war stets ein Lieblingsthema der Freimaurer. Doch die Freiheit, die sie suchen, ist nicht die Freiheit von den Lasten der sozialistischen Regierungen, die jeder ersehnt, sondern die Freiheit von der Autorität Gottes, die „Freiheit“ des Teufels, die Freiheit der Verführung, wie sie der hl. Augustinus nennt. Sie suchen nicht die Freiheit der Kinder Gottes, sondern die „Freiheit“, die uns zu Sklaven der Sünde macht.
Die Freiheitsstatue: Freimaurerisches Götzenbild von Kopf bis Fuß
Einer der vielen Beweise für den masonistischen Freiheits-Kult und seinen tiefen Einfluß auf Kultur und Mentalität ist die Freiheitsstatue. Dieser Koloß im Hafen von Neuyork ward von Freimaurern ersonnen, finanziert, gebaut und in einer freimaurerischen Zeremonie eingeweiht. Schöpfer der Statue war der Freimaurer Friedrich-August Bartholdi. Er hatte bereits für die Einhundertjahrfeier der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung die Statue des freimaurerischen Marquis de Lafayette für die Stadt Neuyork erstellt.
Der Elsässer Bartholdi segelte auf Vorschlag anderer Freimaurer nach Amerika um das Projekt vorzustellen. Obwohl er bei Reiseantritt noch keine Zeichnungen angefertigt hatte, teilt sein masonistischer Biograph mit, daß er „eine Vision von einer wunderbaren Göttin erhielt, die ein Fackel emporstreckt, und die alle Besucher des Landes der Freiheit und der Möglichkeiten begrüßt.“
Zurück in Frankreich sammelt er mit Hilfe der Loge 3.500.000 Franc, eine nicht unbedeutende Summe für die Zeit um 1870. Das Gesicht der Göttin gestaltete er nach dem Gesicht seiner eigenen Mutter. Das Basisgerüst schuf Freimaurer Gustave Eiffel, der später den Eiffelturm erbaute. Obwohl das Geld für die Statue aus Frankreich kam, war Amerika nicht bereit, das Podest zu bezahlen. Es war Joseph Pulitzer, Eigentümer und Herausgeber der New York World, dem es gelang, die über 100.000 $ dafür aufzubringen.
Am Geburtstag von George Washington im Jahre 1877 akzeptierte der Kongreß die Statue als ein Geschenk des französischen Volkes. Bedloes-Insel, heute „Liberty Insel“ genannt, wurde von General Schermen ausgewählt, dem bekannten Atlanta-Eroberer. Auch in Frankreich ging die Arbeit voran. Levi P. Morten, der US-Botschafter in Frankreich schlug die erste Niete. Am 21. Mai 1884 war die Statue vollendet und wurde Botschafter Morten von Ferdinand de Lesseps, dem Erbauer des Suezkanals, vorgestellt.
Auf amerikanischer Seite kontaktierte der Vorsitzende des amerikanischen Komitees die Grande Lodge der Freien und anerkannten Freimaurer des Staates Neuyork. Es war Tradition in Amerika, daß die Grundsteine großer privater und öffentlicher Gebäude mit vollem Freimaurerritus „geweiht“ wurden, seit Freimaurer George Washington 1793 unter Assistenz der Großloge von Washington persönlich den Grundstein für das Kapitol gelegt hatte. Auch der Grundstein für das Washington Monument wurde im masonischen Ritus gelegt.
Die Zeremonie für die Grundsteinlegung war für den 5. August 1884 angesetzt. Es regnete in Strömen. Das geschmückte Schiff Bay Ridge beförderte hunderte Freimaurer und Staatsbeamte nach Bedloes Insel. Freimaurer Richard M. Hunt, der Architekt des Fundaments händigte die Werkzeuge an die masonischen Offiziellen aus. Dann verlas Freimaurer Edward M. L. Ehlers, Sekretär und Mitglied der Continental Loge 287 eine Liste von Gegenständen, die in einer Kupferschachtel in den Grundstein gefügt werden sollten: Ein Exemplar der US-Verfassung, George Washingtons Abschiedsadresse, zwanzig Bronzemedaillen freimaurerischer US-Präsidenten, ein Bild von Bartholdi, ein Gedicht an die Freiheit von E. R. Johnes und eine pergamentene Liste der Mitglieder der Grand Lodge.
Die traditionelle masonische Zeremonie wurde abgehalten. Der Grundstein wurde vom Grand Master eingemauert, dann schlug er dreimal mit dem Hammer darauf und erklärte ihn für stabil. Anschließend wurden die Elemente der „Weihe“ dargeboten, Korn, Wein und Öl. Der „Ehrenwerteste“ Grand Master sprach daraufhin einige Worte. Er stellte die Frage: „Warum tritt die masonische Bruderschaft hier zusammen, um den Grundstein zu einem derartigen Monument zu legen? Keine Institution hat mehr getan, um die Freiheit zu fördern und die Menschheit von den Ketten der Ignoranz und Tyrannei zu befreien, wie die Freimaurerei.“
Die Hauptrede hielt der Stellvertretende Grand Master: „Wohl ist diese Statue massiv und stabil, doch ihre physischen Proportionen sind nichts gegen die Ehrwürdigkeit ihres Gedankenguts. Freiheit, erleuchte die Welt! Wie erhaben dieser Gedanke! Frei zu sein ist das erste, das edelste Bedürfnis der menschlichen Brust. Und heute ist es eine universal anerkannte Wahrheit, daß der Mensch nur so weit zivilisiert, erleuchtet und wertvoll ist, als er von der Freiheit ergriffen ist.“
Die Statue traf in Einzelteile zerlegt im Juni 1885 ein. Eingeweiht wurde sie am 28. Oktober 1886. Der US-Präsident Grover Cleveland (Freimaurer) präsidierte der Zeremonie und der episkopale Bischof von Neuyork Henry Potter (Freimaurer) sprach das Bittgebet. Freimaurer Bartholdi zog die französische Trikolore vom Gesicht der Statue Die Hauptrede hielt Freimaurer Chauncay M. Depew, Senator der USA.
Die Freiheitsmütze: Revolte gegen die etablierte Ordnung.
Es gibt einen weiteren Hinweis darauf, daß die masonische Natur des Freiheitsgedankens - frei von dem Gesetz Gottes, der Kirche und der legitimen Regierung – unsere Kultur tief beeinflußt hat. Dies ist das Auftreten der „Freiheitsmütze“ auf zahllosen offiziellen Siegeln Amerikas und auf Abbildungen der amerikanischen Revolution aus dem 18. Jahrhundert.
Die Freiheitsmütze ist eine flache, schlaffe Kappe, die an eine Schi-Mütze erinnert. Sie hat ihren Ursprung in der Antike, als man Freigelassenen diese Kappe zum Zeichen ihrer errungenen Freiheit gab. Die Mütze symbolisiert also, daß ihr Träger aus einer gewissen Knechtschaft befreit wurde. Befreit aber wozu?
Im 18. Jahrhundert wurde die Mütze von Radikalen getragen, denen es um die Zerstörung der Monarchie zugunsten republikanischer oder demokratischer Staaten ging. Sie standen in Übereinstimmung mit Freidenkern oder „Philosophen“ desselben Jahrhunderts. Es war ein Symbol der Revolte gegen die bestehende Ordnung und der Ruf nach einer neuen, radikalen Ordnung, in der die Macht vom Volk kommt und nicht von Gott. Moderne Symbole sind Hammer und Sichel oder das Peace-Symbol der 1960er Jahre.
Die Mütze sieht man entweder auf dem Haupte z. B. der Freiheitsgöttin, wenn auch nicht der Neuyorker, oder auf einem Mast. In ihrer zweiten Form, dem Symbol des Radikalismus des 18. Jahrhunderts, sieht man sie auf einigen Siegeln der Vereinigten Staaten, dem Siegel des Staates Neuyork, Neujersey, Nordkarolina und dem der US-Armee. Man sieht sie auch auf der Freiheitsgöttin des Morgan Dollars, dem Silberdollar, der Ende des 19. Jahrhunderts zirkulierte, auf der „wandernden“ Freiheitsgöttin der Halbdollarmütze im 20. Jahrhundert, und auf dem Merkurius-Groschen dieser Zeit. Der Merkur ist übrigens einer der Lieblingsgötter der freimaurerischen Götter-Menagerie. Die Freiheitsmütze blieb das Symbol des Radikalismus der französischen Revolution und wurde Mode für all diejenigen, die diese Revolution unterstützen sowie für den Blutdurst und die Grausamkeit der Jakobiner, dieser Führer einer Terrorherrschaft.
Es erübrigt sich wohl zu sagen, daß die Freiheitsmütze in vielen masonischen Darstellungen auftaucht. Die berüchtigte Marianne, weibliches Symbol der französischen Revolution, trägt natürlich die Mütze. Die französische freimaurerische Regierung schuf Büsten der teuflischen Dame, die unverfroren eine masonistische Schärpe über der Schulter trägt, eingetragen drei Lieblingsjahre der üblen Bruderschaft: 1789, 1848 und 1870, Jahre, in denen die luziferischen Prinzipien der Freimaurerei im ehemals katholischen Frankreich an die Macht kamen. Und auch die Marianne hat natürlich ihr Haupt mit der Mütze bedeckt.
Das große Siegel der Vereinigten Staaten
Das große Siegel der Vereinigten Staaten ist mit masonistischer Symbolik übersät. Man kann es auf der Rückseite der Dollarnote sehen. Die Männer, die vom Kongreß beauftragt wurden, das Siegel zu schaffen waren ausnahmslos Freimaurer: Tomas Jefferson, John Adams und Benjamin Franklin. Benjamin Franklin war der Vorsitzende. Nach einigen Vorschlägen wurde das bis heute verwendete Siegel 1782 angenommen. Es war Jefferson selbst, der das Dreieck um das allsehende Auge, da Jahr 1776 und E pluribus Unum einfügte. Um all die masonischen und okkulten Details des Großen Siegels zu beschreiben, würde man wohl ein Buch benötigen. Mir geht es bei der Erwähnung der masonischen Symbole im Großen Siegel darum, den massiven Einfluß der Freimaurerei auf die amerikanische Kultur aufzuzeigen.
Sollte irgend jemand bezweifeln, daß es sich um masonische Symbole handelt, dann reicht es aus, die Freimaurerzeitung zu zitieren, die sich kurioserweise New Age nennt. In der Aprilausgabe 1960 werden die maurerischen Symbole auf der Dollarnote erklärt:
13 Blätter am Olivenzweig, 13 Balken und Streifen auf dem Schild, 13 Federn im Schwanz, 13 Pfeile, 13 Buchstaben bilden E pluribus Unum, 13 Sterne auf dem Gipfel, 13 Granitsteine in der Pyramide mit dem Allesüberwachenden Auge, 13 Buchstaben in Annuit Coeptis „Gott hat gesegnet“.
Auf der Frontseite der Dollarnote ist das Siegel der Vereinigten Staaten, gebildet aus einem Schlüssel, einer Fläche und den Waagen der Gerechtigkeit, sowie einem Kompaß, der, natürlich, auch ein wichtiges Symbol der Freimaurerei ist.
— James B. Walker 32°
Selbst die Flagge kam nicht davon
Ich befürchte, daß selbst Old Glory sich nicht dem „Frei von Gott“-Prinzip der Freimaurerei entziehen konnte. Die Stars and Stripes kommen von den protestantischen Holländern und ihrer Rebellion gegen das katholische Spanien her. Später sah man sie auf britischen Schiffen, wenn diese den Hugenotten gegen ihre katholischen Landsleute unterstützten. Danach führen sie die Söhne der Freiheit, eine radikal freimaurerische Gruppe, die die „Boston Tea Party“ organisierte. Selbst die amerikanische Flagge hat also ihren Anteil an der Kultur der Befreiung vom Römisch-Katholischen Glauben und von jeder nichtdemokratischen Regierung, die nicht den Volkswillen ausführt.
Problem der amerikanischen Katholiken: Falsche Ideale bejubeln
Ich zitiere diese Beispiele des masonistischen Einflußes auf unsere Institutionen um klar zu machen, daß die antikatholischen Prinzipien die Kultur, in der wir leben, tief beeinflußt haben. Die Katholische Kirche der Vereinigten Staaten hatte stets Probleme, damit umzugehen. Schon Ende des 18. Jahrhundert sind eine liberale und eine anti-liberale Fraktion im Klerus zu bemerken. Die Liberalen sahen kein Problem darin, den Freiheitskult in den Katholizismus hereinzunehmen, die Antiliberalen sahen das Problem und beschuldigten die Liberalen, den Glauben zu verwässern. Schließlich gewannen die Liberalen, insbesondere mit dem Auftreten von Persönlichkeiten wie Kardinal Gibbons von Baltimore, Kardinal Farley von Neuyork und Erzbischof Ireland von Sankt Paul an Prominenz und Stärke.
Liberal bedeutete damals nicht das, was heute damit gemeint ist. Zur Jahrhundertwende um 1900, als diese Männer lebten, war damit die Überzeugung gemeint, daß die amerikanischen Prinzipien und die amerikanische Mentalität und die Prinzipien der katholischen Kirche kompatibel seien. Diese Liberalen begrüßten das amerikanische Prinzip der staatlichen Indifferenz zu allen Religionen als ein ideales Menschheitsprinzip. In einem solchen System, so argumentierten sie, kann und muß die Kirche florieren, da sie auf keinen Widerstand einer feindlichen Regierung trifft. Das klang für viele Ohren diesseits des Atlantiks gut. Seit einem Jahrhundert hatten sie Schreckliches gehört von den Verfolgungen der Katholiken in Europa und anderswo. Das amerikanische Prinzip „Hände weg von der Religion“ schien besser zu sein.
Nun stimmte es einerseits, daß die Katholische Kirche in diesem Lande, dessen Regierung sich angeblich nicht in die religiösen Angelegenheiten mischt, florierte, doch zahlte die Kirche für diese „Freiheit zu florieren“ einen hohen Preis. Der Preis war die fast vollständige Aufgabe der kirchlichen Lehre der Einheit von Kirche und Staat, von der Pflicht der Regierung, den wahren Glauben zu schützen und nichtkatholische Religionen zu unterdrücken. Den Katholiken wurde gesagt, daß das amerikanische System mit Freiheit für alle Religionen das ideale System sei und den Katholiken prägte sich tief ein, daß ein Bürgerecht existiere, Protestant, Jude, Moslem oder auch Satanist zu sein, da die Religion nichts mit dem Staat zu tun haben dürfe und der Staat nicht mit der Religion. Doch diese Idee war zu Recht durch die Päpste Gregor XVI. und Pius IX. verurteilt worden:
„Aus der verfaulten Quelle des Indifferentismus fließt die irrige Meinung, wohl besser die Krankheit, daß eine Freiheit des Gewissens besteht, die für jeden verteidigt werden muß.“ Papst Gregor XVI.
„Ihr wißt sicher, Ehrwürdige Brüder, daß es nicht wenige gibt, die den üblen und absurden Prinzipien des Naturalismus von der s.g. „Zivilgesellschaft“ anhängen und wagen zu sagen, der „beste Plan für die Gesellschaft und den bürgerlichen Fortschritt die Errichtung einer humanen Gesellschaft erfordert, die ohne Berücksichtigung der Religion regiert werden solle oder zumindest ohne Unterscheidung zwischen richtiger und falscher Religion.“ Papst Pius IX.
„Gegen die Lehren der Heiligen Schrift, der Kirche und der Väter zögern sie nicht zu behaupten, daß „der beste Zustand der Gesellschaft derjenige sei, in der die Regierung religiöse Handlung nicht fördert oder bestraft, solange der öffentliche Friede nicht gefährdet wird.“ Papst Pius IX.
„Ausgehend von dieser falschen Idee der sozialen Organisation scheuen sie sich nicht den der Kirche und dem Heil der Seelen schädlichen Irrtum zu fördern, den Unser geliebter Vorgänger Gregor XVI. Wahnsinn genannt hat, insonderheit daß die „Gewissens- und Religionsfreiheit“ das ureigene Recht jeder Person sei, zur Verfassung jedes gerechten Staates gehöre und durch kirchliche oder staatliche Obrigkeit nicht eingeschränkt werden dürfe und daß jeder seine Anschauungen ungehindert verbreiten dürfe.“ Papst Pius IX.
Aus diesen Texten wird klar, daß die Kirche die Gewissens-, Religions-, Rede- und Pressefreiheit verurteilt. Doch gerade diese „Freiheiten“ sind es, die der amerikanischen Kultur sakrosankt sind. Um nicht als un-amerikanisch zu gelten hat der katholische Klerus der Vereinigten Staaten diese Verdammungen meistens ignoriert, ebenso wie die Lehren der Bibel, der Kirche, der Väter, die diese Verdammungen unterstützen.
Auch in den katholischen Lehren in Amerika vor dem II. Vatikanum findet sich selbst auf dem Abitur-Level keine Erwähnung der Pflichten des Staates gegenüber der Katholischen Religion. Die Katechismen und Lehrbücher verschweigen den Gegenstand vollständig, oder sie preisen das amerikanische System des Indifferentismus gegenüber aller Religion, sie preisen Religions-, Gewissens-, Rede- und Pressefreiheit.
Warum ist das so? Warum wurden die Lehren und Verdammungen absichtlich vom katholischen Klerus dieses Landes ignoriert? Warum wußten Schüler und Studenten auch nach zehn Jahren katholischen Unterrichts nichts von ihnen? Die Antwort ist, daß die Katholiken des 19. Und 20. Jahrhunderts ein dringendes Bedürfnis fühlten, dem protestantischen Establishment des Landes zu beweisen, daß Katholiken gute Amerikaner sind und keine Probleme mit der amerikanischen Mentalität und Kultur haben.
Den irischen, deutschen, italienischen katholischen Immigranten ging es darum für die Kirche Frieden und Prosperität zu gewährleisten in einem Land, das von Menschen bewohnt war, die Europa verlassen hatten um dem katholischen Einfluß zu entkommen. Und da der Kult der Freiheit, der Lobpreis der Freiheit der Religion, der Rede, der Presse, des Gewissens das Höchste in der protestantisch-masonistischen Kultur Amerikas war, empfanden es die Katholiken als notwendig, ihren Katholizismus mit dem Freiheits-Kult der Mehrheit zu vereinen. Resultat war das Verleugnen und Verschweigen großer Teile der Morallehre der katholischen Kirche. Hinzu kamen ein Weißwaschen, Ziehen und Strecken von historischen Tatsachen und Ereignissen des 18. Und 19. Jahrhunderts um den Anschein zu erwecken, ihre gängige Interpretation stünde im Einklang mit den katholischen Prinzipien.
Erzbischof Ireland, äußerst prominent um 1900 war die Verkörperung dieser Mentalität. Er war so erfüllt von dieser Idee, daß er eine Rede verfaßte „Katholizismus und Amerikanismus“, die er 1913 in Milwaukee hielt:
- „Zu Recht ist die Religionsfreiheit die Grundlage des amerikanischen Lebens, der Zement, der alle Mauern und Zinnen zusammenhält, die Sicherung von Frieden und Wohlstand. Verletze die Religionsfreiheit der Katholiken: Wir ziehen das Schwert blank. Verletze die Religionsfreiheit der Nichtkatholiken: Auch dann werden wir zum Kampfe schreiten.“
Im Publikum hätte ich gerufen: „Euer Exzellenz, wenn einst im Namen der Religionsfreiheit die Gottesmutter als Hure dargestellt wird und unser Herr als Unzüchtiger, sollen dann die Katholiken die Freiheit, derartige Filme herzustellen, verteidigen? Was hätte der Erzbischof wohl geantwortet? Man mag es nicht ausdenken. Später führt er aus:
- „Das persönliche Gewissen ist das letzte Asyl der Seele angesichts der bürgerlichen oder kirchlichen Autorität. Sowohl Amerikanismus als auch Katholizismus verneigen sich vor dem persönlichen Gewissen.“
Verbeugung vor dem persönlichen Gewissen? Eure Exzellenz, wenn in sechzig oder siebzig Jahren im Namen der Gewissensfreiheit Frauen ihre Babies im Mutterleibe töten, sollen sich dann bürgerliche und kirchliche Autorität vor der Freiheit des Gewissens verneigen? Es ist unbegreiflich, wie ein katholischer Bischof im Jahre 1913 derartige Worte sprechen konnte. Was ist der Sinn kirchlicher Autorität, wenn sie sich vor den Schwankungen der Gewissen verbeugt? Eine solche Idee ist zutiefst protestantisch und masonistisch. Es war genau dieser Appell an die Autorität des Gewissens, der Luther zu Häresie und Revolte gegen die Kirche verführte. An anderer Stelle sagte der Erzbischof:
- „Würden wir die Verfassung ändern, wenn wir könnten, hinsichtlich ihrer Behandlung von Religion und Religionsfreiheit? Ich bin stolz zu sagen, Nein!“
Nein? Eure Exzellenz, wären wir als Katholiken nicht verpflichtet, die öffentliche und rechtliche Anerkennung der Römisch Katholischen Kirche als wahre Kirche Christi zu fordern? Auf diese Frage antwortet der Kardinal:
- „Fordern wir Rechte, über die andere Bürger Amerikas nicht verfügen? Nein, niemals, genausowenig wie wir wünschen, daß andere über Privilegien verfügen, eher noch weniger. Wenn die Mitglieder einer Kirche, einer religiösen oder semi-religiösen Organisation nach Amerika kommen und Privilegien fordern, dann müssen wir sie als unamerikanisch brandmarken. Mit solchen Forderungen werden sich die Katholiken niemals beflecken.“
Nicht beflecken? Die Forderung, daß Unser Herr Jesus Christus und seiner Kirche die öffentliche und rechtliche Anerkennung bekommt, die ihr gebührt, ist „Befleckung“. Dann ist doch eher Erzbischof Ireland eine Befleckung des Katholizismus.
Es ist ausgeschlossen, diese Äußerungen mit den Verdammungen durch Papst Pius IX., die ich oben zitierte, zu versöhnen. Pius verdammte mit seiner apostolischen Autorität die Vorstellung, daß der beste Plan für Gesellschaft und bürgerlichen Fortschritt es erfordert, daß eine Regierung da sei, die keine Religion bevorzugt und die keinen Unterschied zwischen wahrer und falscher Religion macht. Erzbischof Ireland vertritt diese verurteilte Position.
Das gravierende Problem ist, daß Erzbischof Ireland nicht irgendein Spinner war, sondern Repräsentant eines Gedankensystems, das sehr populär war im amerikanischen Klerus. Diese Ehe von Katholizismus und Freiheits-Kult saß von da an am längeren Hebel, bis es schließlich im 2. Vatikanum als „katholische Lehre“ in dignitatis humanae sanktioniert wurde. Es verwundert nicht, daß dieses Dokument von amerikanischen Priestern vorbereitet und von allen amerikanischen Bischöfen unterstützt wurde, Kardinal Spellman an der Spitze. Erzbischof Irelands schändliche Verhunzung der katholischen Lehre hatte in der Vatikanischen Basilika gesiegt.
Es ist exakt diese Lehre religiöser Freiheit, die das 2. Vatikanum ruinierte. Von hier ausgehend wurden die anderen häretische Lehren entwickelt, noch schwerwiegender und weitreichender als sie selbst. Die Religionsfreiheit ist aber die klarste, da sie explizit von Papst Pius IX. verurteilt wurde. So wurde das katholische Bewußtsein verwirrt: Folge ich der apostolischen Autorität Pius‘ IX., der die Religionsfreiheit verurteile oder folge ich der „apostolischen Autorität“ des II. Vatikanums, das behauptet, Religionsfreiheit wäre ein Recht, das jeder Mensch kraft seiner Menschenwürde besitzt, ein Recht, das „auf der Würde der Einzelperson basiert und von Gott offenbart wurde und von der Vernunft bestätigt.“ Ferner wurde gesagt: „Diese Freiheitslehre wurzelt in der göttlichen Offenbarung und ist deshalb von jedem Christen im Gewissen anzunehmen.“ Auf diesem Dilemma, auf diesem Widerspruch basiert das ganze Problem des II. Vatikanums.
Religionsfreiheit vs. Religiöse Toleranz
Es muß deutlich unterschieden werden zwischen Religionsfreiheit und Toleranz. Religionsfreiheit ist die Doktrin die aussagt, daß jedermann das Recht hat, die Religion auszuüben, die er für richtig hält gemäß den Befehlen seines Gewissens. Religiöse Toleranz ist die Lehre, gemäß der ein Staat innerhalb seiner Grenzen das Übel, daß seine Bürger eine falsche, d.h. nichtkatholische Religion ausüben, mit guten Gründen tolerieren kann. Ein guter Grund, ein so schlimmes Übel zu tolerieren, kann eigentlich nur ein noch schlimmeres Übel sein, z. B. ein drohender Bürgerkrieg.
Bereits der Begriff „tolerieren“ deutet auf ein Übel hin, und wir sprechen auch nicht von einem Recht, die falsche Religion auszuüben, da alle Rechte von Gott kommen. Es ist ausgeschlossen, daß Gott jemanden das Recht einräumt, Unrecht zu haben, oder das Recht, die Gottesmutter als Hure zu bezeichnen oder Christus als Ehebrecher. Die Kirche hat jedenfalls stets Toleranz in bestimmten Umständen anerkannt und die Situation in den Vereinigten Staaten gehört sicherlich zu diesen Umständen. Papst Leo XIII. lehrt:
- „Wenngleich die Kirche das Urteil erneuert, daß ein fremder Gottesdienst nicht auf derselben Ebene mit der wahren Religion stehen kann, verdammt sie nicht die Herrscher, die um eine hohes Gut zu sichern oder ein schlimmes Übel zu vermeiden, in der Praxis die Koexistenz verschiedener Gottesdienste tolerieren.
- Über ein gewaltiges Territorium gebietend und zahllose Religionen anziehend, darf man der US-Regierung wohl gestatten, verschiedene Religionen zu tolerieren. Doch das Tolerieren von Religionen entbindet eine Regierung nicht von der Verpflichtung, der Wahren Religion zu folgen, Christus als den wahren Gott anzuerkennen und die Römisch-Katholische Kirche als Seine eine wahre Kirche.
- Dies ist der Hauptirrtum der Freiheits-Verehrer: Sie loben nicht etwa die Toleranz, die z.B. einen Bürgerkrieg zu vermeiden sucht, sondern sie loben die Toleranz der Regierung als einen Grundsatz, so als ob Indifferenz eine Verfassungsgrundsatz wäre.
- Sie loben das Recht eines jeden Mannes, zu sagen, was immer ihm einfällt, zu schreiben oder zu verfilmen, was immer er mag, jedwede Religion zu praktizieren. Das, so die Freiheits-Verehrer ist die rechte Ordnung der Gesellschaft. In der Monarchie, als die Katholische Kirche als eine und wahre Religion anerkannt war, da waren die Menschen „unterdrückt“.“
Freiheit als Selbstzweck
Wie ich bereits sagte, war die römisch-katholische Kirche niemals ein Freiheitsfeind, im Gegenteil, sie war ein standhafter Verteidiger der Lehre vom freien Willen gegen seine Gegner wie Luther. Niemals hat sie tyrannische und Unterdrückungsregimes gefördert. Ein Papst hat sogar den hl. Ludwig, König von Frankreich, auf der Höhe des Mittelalters ermahnt, nicht zu streng bei der Bestrafung von Kirchenfeinden zu sein.
Der Punkt an dem Zwietracht herrscht zwischen der Kirche und den Freiheits-Kultisten ist dieser: Die Kirche lehrt, daß die menschliche Freiheit ein Ziel hat, die Freiheits-Kultisten hingen behaupten, die Freiheit wäre ein Ziel an sich. Die Kirche lehrt, daß Freiheit oder menschlicher freie Wille Fähigkeiten sind, die guten Mittel zu wählen zu einem letzten Zweck. Dieser Endzweck steht bereits fest: Das universale Gut, das niemand anderes ist als Gott. Das Mittel, dieses Ziel zu erreichen, ist die Beachtung des göttlichen Gesetzes, des natürlichen Gesetzes, der zehn Gebote, der Anordnungen Christi, des moralischen Gesetz, und des Kirchengesetzes. Es ist die Funktion des freien Willens, wie er von Gott geschaffen wurde, in Freiheit diese Regeln zu beachten um das hohe Ziel zu erreichen, das für uns vorgesehen ist.
Wenn ich sage „In Freiheit beachten“, dann meine ich nicht, daß wir die Option haben, diese Regeln zu beachten, oder auch nicht. Es bedeutet, daß wir diese Regeln aus freier Entscheidung beachten und nicht mechanisch oder durch Instinkt, wie die Tiere den für sie vorgesehenen Regeln folgen. Das hat Gott so vorgesehen und gewollt. Er will durch freie Entscheidung seiner Geschöpfe verehrt werden und nicht nur durch eine mechanische oder instinktive Befolgung seiner Gesetze.
Deshalb ist es ein Mißbrauch der Freiheit, wenn wir die geeigneten Mittel ans Ziel zu gelangen, verwerfen. Freiheit kann nicht als Fähigkeit definiert werden, zwischen Gut und Böse zu wählen, denn wäre diese Definition richtig, dann müßten wir auch sagen, daß Gott nicht frei ist, da er nicht das Böse wählen kann.
Die Freiheits-Kultisten haben einen völlig anderen Freiheitsbegriff. Sie haben die menschliche Freiheit vergottet. Sie behaupten, daß es der Endzweck des Menschen ist, frei zu sein. Es ist egal, was er macht, solange er es in Freiheit macht und ohne Beschränkungen. Die „Wahlfreiheit“ ist die höchste Qualität des menschlichen Seins, die unmittelbar der Würde seiner Persönlichkeit entspringt und die um jeden Preis gesichert werden muß. Die Freiheit ist also nicht mehr die Fähigkeit, ein Mittel zu einem Zweck zu wählen, sondern ein Selbstzweck.
Tauschen wir das Wort „Freiheit“ für „Essen“ aus, wird klar, wie sinnlos und absurd diese Meinung ist. Die Fähigkeit zu Essen und zu Verdauen ist eine wichtige Fähigkeit für jedes Lebewesen. Unser Essen ist moralisch gut, wenn es zu einem guten Zweck dient, moralisch schlecht, wenn es zu einem schlechten Zweck dient. Wenn wir gute Nahrung in Maßen genießen, dann hat unsere Fähigkeit zu Essen Anteil am guten Endzweck der Gesundheit des Körpers.
Wenn wir aber etwas Schädliches Essen, oder etwas Gutes im Übermaß, dann wird das Essen moralisch schlecht, denn es hat Anteil an dem schlechten Endzweck. Doch stelle man sich vor, jemand sagt: „Es ist egal was Du ißt, oder wieviel Du ißt, es ist stets gut, daß man ißt!“
An der Absurdität dieses Beispiels erkennen wir die Absurdität des Liberalismus: Die freie Auswahl des Menschen ist das höchste Gut, was er zu tut, das ist Nebensache. An der Spitze steht die freie Auswahl zu tun, was beliebt.
Der Freiheits-Kult: Rezept des moralischen Zusammenbruchs
Die einzige Schranke, die Freiheits-Kultisten oberhalb ihrer Freiheits-Götting plazieren ist die Einschränkung von Mord und Diebstahl in gewissen Grenzen. In gewissen Grenzen, denn Mord in Form von Abtreibung ist bereits legalisiert.
Wir haben gesehen, daß Schritt für Schritt alle Schranken der Gesetze in den Vereinigten Staaten und anderswo in den vergangenen 50 Jahren im Namen der Wahl-Freiheit gefallen sind. In den 1920er Jahren wurde ein Apotheker eingesperrt, wenn er Abtreibungs-Chemikalien verkauft hat. Heute wird er eingesperrt, wenn er das nicht tut, und diese abscheulichen Substanzen werden neben Maisflocken und Spülmittel beworben, in den Apotheken werden sie gleich neben Shampoo und Aspirin aufgestellt, so daß aufgegeilten Teenager sie ohne Verzögerung erwerben können.
Im Namen der Wahlfreiheit können Mütter leichter in Abtreibungskliniken spazieren um ihre Babies zu töten, als in Friseursalons. Wohl 25 Millionen Kinder wurden bereits so getötet. Noch vor 50 Jahren wären sie und die Abtreiber verhaftet und verurteilt worden. Selbst im Falle von Ehescheidung mußte in diesem so protestantischen Land ein „schwerwiegender Grund“ genannt werden. Auch wenn Scheidung vor 50 Jahren legal war, war sie doch stets ein Skandal, selbst unter Protestanten. Bei Katholiken gab es sie nicht. Heute kennt man das Schuldprinzip nicht mehr.
Vor 50 Jahren konnte man für homosexuelles Verhalten oder für das Tragen von Frauenkleidern eingesperrt werden. Heute werden Gesetze verabschiedet, die es verbieten, daß man Transvestiten „diskriminiert“. Wenn also der Chef in ihrer Firma eines Tages mit Lippenstift, Hackenschuhen und einem Minirock erscheint, dann ist da nichts mehr zu machen. Ich frage mich, ob der Freimaurer Patrick Henry dies im Sinn hatte, als er ausrief: „Gebt mir Freiheit oder gebt mir Tod!“
Grund dafür, daß es all diese Gesetze vor 50 Jahren gab, war die natürliche Konservativität der Bevölkerung, die unbegreiflicherweise auf diesen Gesetzen bestand. Ich sage „unbegreiflicherweise“, denn wenn man vom Freiheits-Kult ausgeht, dann gibt es buchstäblich keine Einschränkung der Wahlfreiheit. Wenn man diesen Abtreibern, Homos, Geschiedenen, Geburtenkontrolleuren das natürliche Recht vorhält, dann antworten sie schlicht: „Wir glauben nicht an das natürliche Recht!“
Der Freiheits-Kultist kann keine Antwort haben, denn nach den Prinzipien der Gewissensfreiheit und der Redefreiheit haben die Leute ein verbrieftes Recht, das natürliche Recht zurückzuweisen. Sie haben das Recht, Atheismus zu betreiben, zu sagen, Maria war eine Schlampe, Jesus war ein Dreckskerl, daß man Kinder im Mutterliebe töten darf, daß Homosexualität genausogut ist wie Heterosexualität, daß es egal ist, ob man sich als Männlein oder Weiblein anzieht. Was kann der Freiheits-Kultist ihnen entgegnen, wenn seit zweihundert Jahren das Freiheits-Evangelium als höchste menschliche Errungenschaft verkündet wird?
An dieser Stelle könnte man einwenden, daß weder die amerikanische Kultur, noch die amerikanische Verfassung einen solchen Mißbrauch menschlicher Freiheit intendieren, sondern nur die Freiheiten fordern, die wahr und gut sind. Dies ist meist das konservative Argument gegen den Freiheits-Kult. Doch muß man sich fragen, wie dieses Argument begründet ist. Wo steht in der Verfassung der Vereinigten Staaten von Amerika oder in irgendeinem monumentalen Dokument Amerikas, daß die Freiheit, die den Bürgern garantiert wird, vom Ewigen Gesetz Gottesoder dem natürlichen Recht begrenzt ist? Wo finden wir auch nur eine einzige Erwähnung unseres Herrn Jesus Christus in diesen Dokumenten? Wo erfahren wir in der amerikanischen Verfassung, daß das natürliche Recht existiert und daß Kongreß, Präsident und Oberster Gerichtshof sich bei der Gesetzgebung, Anwendung und Interpretation an das natürliche Recht zu halten haben? Nirgends! Diese drei Größen sind an kein Recht gebunden, sie betrachten sich selbst als „Recht“.
Nein, der Versuch der Konservativen, die so verherrlichet Freiheit der amerikanischen Kultur einzugrenzen ist fadenscheinig. Religionsfreiheit bedeutet nun einmal, daß man jeden beliebigen Gott verehren darf, auch Satan. Redefreiheit heißt, daß man alles sagen darf, auch Blasphemie. Pressefreiheit bedeutet, daß man alles drucken darf, auch Pornographie. Weder Kongreß noch staatliche Gesetzgebung können diese Dinge logisch verklammern, denn jede Einschränkung würde irgend jemandes Freiheitsrecht mindern.
Die Effekte dieses Freiheitskultes sind desaströs. Solange die amerikanischen Menschen natürlich konservativ waren in Moral und Religion, gab es ausreichend Übereinstimmung um wenigstens die schwerwiegendsten Übel zurückzuhalten. Es sind diese Jahre, die Jahre vor 1968, oder noch besser diejenigen vor Roosevelt, von denen amerikanische Konservative träumen, wenn sie ihre politischen Ansichten formulieren. Doch diese Jahre sind vorüber. Wir leben unter der Herrschaft Satans, in der sich die Menschen unbeschreiblicher Verkommenheit hingeben, in schamloser Verachtung für das Gesetz Gottes oder zumindest des natürlichen Gesetzes, einer Selbstsüchtigkeit und Kaltherzigkeit, die es ihnen gerecht erscheint, selbst die unerwünschten Babies einfach zu töten. Es ist unmöglich, diesen gottlosen Mob in die Schranken zu zwingen mit Mitteln, wie sie vor 50 oder 100 Jahren üblich waren. Das einzige, worauf Konservative hoffen sollten, ist ein moralisches Erwachen der Vereinigten Staaten.
Dies beweist auch die Tatsache, daß der sogenannte „konservative“ Aufschwung vor kurzem in diesem Land sich fast ausschließlich mit wirtschaftlichen Gegebenheiten beschäftigt hat. Man will „den Sozialstaat reduzieren“. Nun, warum nicht auch die Abtreibung abbauen? „Schwulenrechte“? Abtreibungspillen und -einrichtungen? Sex-Aufklärung? Abartigen Fernsehdreck? Frauenbefreiung? Säkularen Humanismus in den Schulen? Dies sind die wahren Geißeln Amerikas, nicht hohe Steuern oder die Wohlfahrt, und diese Übel sind Effekt des völligen moralischen Zusammenbruchs der Menschen.
Das Problem besteht darin, daß diese Krankheiten nicht ohne ein Prinzip, das die Freiheit auf diejenigen Objekte beschränkt, welche gut sind, geheilt werden können. Solange der Freiheits-Kult existiert, werden diese und viele andere schädlichen Einflüsse in unserem täglichen Leben unter dem Banner des Schutzes menschlicher Freiheit gedeihen können. Das Prinzip, das wir so dringend brauchen ist das göttliche Gesetz. Doch da dem Kongreß verboten ist, eine Religion einzuführen, darf er nicht einmal die Zehn Gebote zur Grundlage des Lebens machen, er darf weder unseren Herrn Jesus Christus nennen noch gar die Römisch-Katholische Kirche. Nein, unser Land ist dazu verdammt, die masonistische Freiheitsgöttin zu verehren und dabei kopfüber in moralischer Korruption und schließlich in finaler Zerstörung zu versinken.
Eine wahrhaft katholische Politik
Ich möchte niemanden davon abschrecken, aktiv die Abtreibung oder andere liberale Mißstände zu bekämpfen. Doch müssen die Katholiken vor allem die moralischen und politischen Prinzipien verstehen, die in der westlichen Kultur am Werke sind. Niemand kann auf eine Restauration von law und order hoffen, solange der Freiheits-Kult in Kraft ist. Das einzig lohnenswerte politische Ziel für Katholiken ist es eine Verfassung für unser Land anzustreben, die Jesus Christus als König und die Römisch-Katholische Kirche als die eine Kirche Christi anerkannt. Dies muß das katholische Ideal sein und bleiben, - bzw. wieder werden - und darauf sind wir als Katholiken verpflichtet.
Alles, was darunter liegt ist kein Ideal, sondern bestenfalls etwas mehr als Nichts. Katholiken müssen so stark wie möglich jede Regierungsform bekämpfen, die den Freiheits-Kult betreibt und Religionsfreiheit propagiert. Denn ein solches System führt exakt dahin, wo wir heute sind: Die totale moralische Anarchie. Die Kommunisten wollten das in den 1920er Jahren und heute sind wir dort.
Wir dürfen weder die Hoffnung, noch unsere Kraft verlieren. Katholiken dürfen sich für moralische Standards im örtlichen und nationalen Leben einsetzen. Obwohl der Freiheits-Kult logischerweise in die moralische Anarchie hineinführt, ist es auch wahr, daß Menschen nicht immer konsistent und logisch sind. Druck von Katholiken und Menschen guten Willens, die wenigstens an das Naturgesetz glauben, können Fortschritte bringen. Der katholische Geist darf nicht von protestantischen und masonistischen Idealen bzgl. der menschlichen Freiheit und des säkularen, nichtreligiösen Staats vergiftet werden.
Und da wir gerade beim Thema sind, möchte ich mal etwas Vorsichtiges zu einem landesweit bekannten „konservativen“ Talk-Show Gastgeber sagen. Während seine Kommentare über die Linken durchaus amüsant sind, ist er doch eine unsaubere Gestalt, der Schlüpfrigkeiten von sich gibt. Er ist zweimal geschieden und dreimal verheiratet, was nicht dem Ideal eines „Konservativen“ entspricht. Moralische Themen kommen bei ihm überhaupt nicht vor, stets geht es nur um Wirtschaft. So wie er sind viele Konservative: Moralisch ebenso bankrott wie die Linken ist es ihr einziges Begehren, daß der Staat sich aus ihrer Domäne von Geld und Erfolg heraushält. Zudem tendiert er ziemlich gegen „One World“. Ich befürchte, daß er die Konservativen auf einen Typ orientiert, wie er selbst ist: Ein Freiheits-Kultist bis in die Fingerspitzen, moralischer Müll und ein Egoist, der die Regierung aus dem Wege zur Erlangung von Glück, Geld, Prestige und Erfolg schaffen möchte.
Vorwurf: Amerika Prügel
Zum Schluß möchte ich noch dem Vorwurf begegnen, ich würde auf Amerika einprügeln. Dieser Vorwurf geht meist davon aus, daß im großen und ganzen Amerika in Ordnung ist, so wie es ist. Amerika ist groß und gut, Politiker und Bürger sind lediglich von dem Ideal abgewichen. Ich aber sage, etwas ist im Kern faul am amerikanischen System und das ist seine Glaubenslosigkeit. Amerika ist stolz darauf, religionslos zu sein. Es preist sich, weil seine Gesetze nicht durch höhere Prinzipien reguliert sind. Es preist sich, weil es unseren Herrn Jesum Christum nicht als König anerkennt. Dies ist abscheulich und setzt Amerika mit dem wütenden Mob glaubensloser Juden im Hofe von Pilatus gleich.
Obwohl Heide und ein Feigling, war Pilatus doch couragiert genug, die Inschrift über das Kreuz setzen zu lassen „Jesus von Nazareth, König der Juden“. Und als der Hohepriester verlangte, er solle statt dessen schreiben „Behauptete, er sei der Juden König“, und dies um die Religionsfreiheit des Judentums zu schützen, sagte Pilatus zu ihm „Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.“ Dies war ein sehr subtiler und sehr römische Art, ihnen zu sagen, sie mögen den Mund halten. Also, ich meine, die Amerikaner sollten über Amerika die Inschrift setzen „Jesus von Nazareth, König der Vereinigten Staaten von Amerika“. Und wenn man sie beschuldigt, Amerikafeindlich zu sein, weil sie den Freiheits-Kult ablehne, dann sollten sie mutig genug sein, zu sagen „Was wir geschrieben haben, das haben wir geschrieben.“
Es widerspricht keinesfalls der geschuldeten Gerechtigkeit dem eigenen Lande gegenüber, dessen Fehler zu nennen, besonders diejenigen, die seine Zerstörung herbeiführen werden. Und niemand wird mich je davon überzeugen, daß die Indifferenz der amerikanischen Regierung und der amerikanischen Kultur der Kirche gegenüber gottgefällig sei.
Leo XIII. sagte, daß eine wohlregulierte Gesellschaft ohne Religion unmöglich sei.
Jedermann sollte sein Heimatland als Quelle vieler Güter für sein Leben lieben. Ein Land ist die Erweiterung der Familie und wir sollten ihm mit Respekt, Liebe, Loyalität und Bewunderung begegnen. Doch so wie es die Liebe erfordert, die Familienmitglieder auf ihre Fehler hinzuweisen, so ist es auch bei einem Land. Hauptfehler Amerikas und aller westlicher Staaten ist, daß die Indifferenz zu dem König Jesus Christus glorifiziert wird. Darüber können wir Katholiken nicht hinweggehen, wir müssen für unser Land das wünschen, was die Kirche wünscht, das Ende des freimaurerischen Freiheits-Kultes und die öffentliche Anerkennung des Königs Jesus Christus und seiner Heiligen Römisch-Katholischen Kirche.