Demokratie - Der Gott, der keiner ist (Zitate)
- Aus dem Buch Demokratie - Der Gott, der keiner ist von Hans-Hermann Hoppe
Inhaltsverzeichnis
- 1 Familie und Staat
- 2 Öffentliche Meinung
- 3 Erfolgreiche als Schuldner
- 4 Auslese
- 5 Preis der Gerechtigkeit
- 6 Kapitalverzehr
- 7 Demokratische Dummköpfe
- 8 Wahlrecht = Umverteilung
- 9 Zunahme von Zerrütung
- 10 Alles kaputt
- 11 Diskiminierung
- 12 Familienzerstörung, Kriminalität
- 13 Geistige Zerrüttung
- 14 Öffentliche Bildung ist Zerstörung
- 15 Prekariat
- 16 Libertäre müssen konservativ sein
- 17 Liberalismus ist krank
- 18 Staat ist totalitär
- 19 Etatistische Ausreden
- 20 Einzelnachweise
Familie und Staat
Was folgt aus all diesem? Eindeutig ist die westliche Zivilisation schon seit geraumer Zeit auf Selbstzerstörungskurs. Kann dieser Kurs gestoppt werden, und wenn ja, wie? Ich wünschte, ich könnte optimistisch sein, aber ich bin mir nicht so sicher, daß es hinreichende Gründe für Optimismus gibt. Gewiß, Geschichte wird letztlich durch Ideen bestimmt, und Ideen können sich, zumindest prinzipiell, fast sofort ändern. Aber damit sich Ideen verändern, reicht es nicht aus, daß Menschen erkennen, daß etwas falsch läuft. Eine merkliche Anzahl muß auch intelligent genug sein, um zu erkennen, was es ist, das falsch läuft.
Das bedeutet, sie müssen die grundlegenden Prinzipien verstehen, auf denen die Gesellschaft - menschliche Kooperation - beruht, d. h. die Prinzipien, die hier erklärt worden sind. Und sie müssen eine ausreichende Willenskraft haben, entsprechend dieser Einsicht zu handeln. Aber es ist genau dieses, was man zunehmend bezweifeln muß. Zivilisation und Kultur haben eine genetische (biologische) Grundlage. Als Resultat des Etatismus - der erzwungenen Integration, des Egalitarismus, der Sozialpolitik und der Zerstörung der Familie - hat sich die genetische Qualität der Bevölkerung jedoch ganz sicher verschlechtert.
Wie könnte es nicht so sein, wenn Erfolg systematisch bestraft und Versagen belohnt wird? Ob beabsichtigt oder nicht, fördern die Wohlfahrtsstaaten die Vermehrung intellektuell und moralisch minderwertiger Personen, und die Resultate wären noch schlimmer, wäre da nicht der Umstand, daß die Kriminalitätsrate gerade unter diesen Menschen besonders hoch ist und sie häufiger dazu neigen, sich gegenseitig zu eliminieren.
Doch selbst wenn all dies nicht viel Hoffnung auf die Zukunft macht, so ist nicht alles verloren. Es verbleiben immer noch einige Restgebiete der Zivilisation und der Kultur. Nicht in den Städten und Metropolen, sondern im Herzen des Landes. Um diese zu erhalten, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt werden:
Das Monopol des Staates und seiner Gerichtsbarkeit - muß als Quelle der Entzivilisierung erkannt werden: Staaten erzeugen nicht Recht und Ordnung, sie zerstören sie.
Familien und Haushalte müssen als Quelle der Zivilisation erkannt werden. Es ist wesentlich, daß die Oberhäupter der Familien und der Haushalte ihre oberste Autorität als Richter in allen internen familiären Angelegenheiten wieder geltend machen. (Haushalte müssen zu exterritorialen Gebieten erklärt werden, wie ausländische Botschaften.)
Freiwillige räumliche Trennung und Diskriminierung müssen als nicht schlechte, sondern gute Dinge erkannt werden, die die friedliche Kooperation zwischen verschiedenen ethnischen und rassischen Gruppen ermöglichen.
Wohlfahrt muß als ausschließliche Angelegenheit der Familien und der freiwilligen Nächstenliebe erkannt werden und staatliche Wohlfahrt als nichts anderes als die Subventionierung der Verantwortungslosigkeit.
Öffentliche Meinung
"Letztlich wird der Verlauf der Geschichte der Menschheit durch Ideen bestimmt, ob sie falsch oder richtig sind. Genauso wie Könige ihre Herrschaft nicht ausübe konnten, wenn ihre Herrschaft von der öffentlichen Meinung nicht als legitim anerkannt wurde, sind auch demokratische Herrscher von der öffentlichen Meinung abhängig, wenn es um den Erhalt ihrer politischen Macht geht.
Es ist also die öffentliche Meinung, die sich verändern muß, wenn wir verhindern wollen, daß der Prozeß der Entzivilisierung seinen vollen Lauf nimmt. Und genauso wie die Monarchie einst als legitim akzeptiert wurde, aber heute als Lösung der gegenwärtigen sozialen Krise undenkbar erscheint, so ist es keineswegs unvorstellbar, daß auch die Idee der demokratischen Herrschaft eines Tages als moralisch illegitim und politisch undenkbar erachtet wird.
Eine derartige Entlegitimisierung ist eine notwendige Vorraussetzung, um schließlich eine soziale Katastrophe zu vermeiden. Nicht die Regierung (monarchisch oder demokratisch) ist die Quelle menschlicher Zivilisation und soziale Friedens, sondern das Privateigentum und die Anerkennung und Verteidigung der Privateigentumsrechte, das Vertragsprinzip und die individuelle Verantwortung."[1]
Erfolgreiche als Schuldner
Wenn eine Gesellschaft in ihrer Sichtweise immer egalitärer wird, wird sie skeptisch gegenüber dem Anspruch, daß der Beitrag einiger Personen dem Wesen nach dem anderer überlegen ist, und damit werden ihre Mitglieder zunehmend bereit, den Ertrag anderer als ungerechten Verdienst zu beschreiben. Es kann kaum Zweifel geben, denken wir, daß der Trend des Denkens in modernen Nationen sich auf mehr egalitäre Meinungen zubewegt hat, unterstützt in eingen Fällen durch den zunehmenden Glauben unter benachteiligten rassischen, ethnischen und religiösen Minderheiten, daß sie den Respekt, den sie früher zollten, nicht mehr schuldig sind; im Gegenteil, nun schuldet die Mehrheitsgruppe ihnen etwas als Wiedergutmachung für vergangene Ungerechtigkeiten.[2]
Auslese
"Das natürliche Ergebnis freiwilliger Transaktionen zwischen Privateigentumsbesitzern ist entschieden unegalitär, hierarchisch und elitär. Als Resultat eines weiten Spektrums menschlicher Talente werden in jeder Gesellschaft minimaler Komplexität einige Individuen rasch den status einer Elite erreichen. Aufgrund überlegener Leistungen hinsichtlich Vermögen, Weisheit, Mut oder einer Kombination davon weren einige Individuen 'natürliche Autotität' erlangen, und ihre Meinungen und Urteile werden weitreichenden Respekt genießen. Darüber hinaus werden, als Ergebnis selektiver Paarung und Ehelichung sowie der Gesetze bürgerlicher und genetischer Vererbung, die Positionen natürlicher Autorität wahrscheinlich von den Mitgliedern weniger 'adeliger' Familien eingenommen und innerhalb dieser Familien weitergegeben."[3]
Preis der Gerechtigkeit
"Der Preis der Gerechtigkeit und des Friedens ist astronomisch angestiegen, und die Qualität des Rechts hat stetig abgenommen bis zu dem Punkt, wo die Idee des Rechts als einer Gesamtheit universeller und unveränderlicher Prinzipien der Gerechtigkeit beinahe verschwunden und durch die Idee von Recht als Gesetzgebung (eines von der Regierung gemachten Rechts) ersetzt worden ist.
Gleichzeitig war die Demokratie da erfolgreich, wo die Monarchie nur einen bescheidenen Anfang gemacht hatte: in der endgültigen Zerstörung der natürlichen Eliten. Die Vermögen großer Familien haben sich aufgelöst, und ihre Tradition der Kultur und ökonomischen Unabhängikeit, des intellektuellen Weitblicks und der geistig-moralischen Führung ist vergessen. Reiche Menschen gibt es heute immer noch, aber immer mehr verdanken sie ihr Vermögen nun direkt oder indirekt dem Staat.
Von daher sind sie oft abhängiger von der fortgesetzten Gunst des Staates als Menschen viel geringeren Vermögens. Sie sind typischerweise nicht mehr die Oberhäupter langetablierter führender Familien, sondern Neureiche. Ihr Verhalten ist nicht durch besondere Tugend, Würde oder Geschmack gezeichnet, sondern ist Abbild derselben proletarischen Massenkultur von Gegenwartsorientierung, Opportunismus und Hedonismus, die die reiche nun mit allen anderen teilen; infolgedessen besitzen ihre Meinungen nicht mehr Gewicht in der öffentlichen Meinung als die eines jeden anderen.
Daher wird, wenn die demokratische Herrschaft endgültig ihre Legitimität verbraucht hat, das zu lösende Problem bedeutend größer sein als zu der Zeit, als die Könige ihre Legitimität verloren."[4]
Kapitalverzehr
"Sowohl Erbfürsten wie auch demokratische Verwalter können ihre laufenden Ausgaben durch höhere Steuern steigern. Doch ein Fürst tendiert dazu, Steuererhöhungen dann zu vermeiden, wenn diese zum Kapitalverzehr führen - zu einem Sinken des diskontierten Gegenwartswerts des Kapitalstocks, dessen Eigentümer er ist.
Im Gegensatz dazu zeigt ein Verwalter keine solche Zurückhaltung. Während er das gegenwärtige Steuereinkommen besitzt, ist er doch nicht der Besitzer des Kapitals, mittels dessen sein Einkommen erzielt wird - andere besitzen dieses Kapital. Entsprechend geht das Maß der Besteuerung unter demokratischen Bedingungen weit über das unter fürstlicher Herrschaft erreichte Niveau hinaus.
Zusätzlich können sowohl Fürsten als auch Verwalter ihre laufenden Ausgaben durch die Aufnahme von Schulden erhöhen, und da sie mit der Macht der Besteuerung ausgestattet sind, neigen beide dazu, mehr Schulden aufzunehmen, als Privatbürger es tun. Doch während ein Fürst sein persönliches Eigentum mit Verbindlichkeiten belastet, ist der demokratische Verwalter frei von solchen Sorgen. Er kann alle Vorteile höherer Gegenwartsausgaben genießen, während die entsprechenden Verbindlichkeiten und das gleichzeitige Absinken der Eigentumswerte von anderen getragen werden. Entsprechend sind Regierungsschulden unter demokratischen Bedingungen höher und steigen schneller als unter fürstlicher Herrschaft."[5]
Demokratische Dummköpfe
"Die Masse der Menschen, wie La Boétie und Mises erkannten, besteht immer und überall aus 'Rohlingen, 'Dummköpfen' und 'Narren', die leicht getäuscht und in gewohnheitsmäßige Unterwerfung gedrückt werden können. So akzeptieren und wiederholen heutzutage die meisten Menschen, überschwemmt von frühester Kindheit an mit Regierungspropaganda in öffentlichen Schulen und Bildugseinrichtungen durch öffentlich beglaubigte Intellektuelle, gedankenlos Unsinn wie den, daß Demokratie Selbstbestimmung bedeute und die Regierung vom Volke, durch das und für das Volk da sei.
Und selbst wenn sie diese Täuschung durchschauen, akzeptieren sie weiterhin fraglos die demokratische Regierung, weil sie sie angeblich mit einer Vielfalt von Gütern ud Zuschüssen versorgt. Diese 'Narren', bemerkt La Boétie, erkennen nicht, daß sie 'lediglich einen Anteil ihres eigenen Eigentums zurückgewinnen und daß ihr Herrscher ihnen nicht geben könnte, was sie erhalten, ohne es ihnen vorher weggenommen zu haben.' Von daher muß jede soziale Revolution notwendig mit nur einigen wenigen ungewöhnlichen Menschen beginnen: mit der natürlichen Elite."[6]
Wahlrecht = Umverteilung
"Die sukzessive Ausdehnung des Wahlrechts und schließlich die Etablierung des allgemeinen Wahlrechts für Erwachsene bewirkte innerhalb eines jeden Landes, was eine Weltdemokratie auf dem gesamten Globus bewirken würde: sie setzte eine scheinbar unaufhaltbare Tendenz in Richtung Vermögens- und Einkommensumverteilung in Gang. Eine Demokratie mit allgemeinem Wahlrecht, kombiniert mit 'freiem Zutritt' zur Regierung, bedeutet, daß jeder Mensch und sein persönliches Eigentum in Reich- und Zugriffsweite eines jeden anderen gelangt."[7]
Zunahme von Zerrütung
"Als Ergebnis der Subventionierung von Simulanten, Neurotikern, Gedankenlosen, Alkoholikern, Drogenabhängigen, Aids-Infizierten und physisch und geistig 'Herausgeforderten' durch die Versicherungsregulierung und Zwangsversicherung wird es mehr Krankheit, Simulantentum, neurotisches Verhalten, Gedankenlosigkeit, Alkoholismus, Drogenabhängigkeit, Aids-Infektion sowie physische und geistige Zurückgebliebene geben.
Indem Nichtkriminelle, inklusive Kriminalitätsopfer gezwungen werden, für den Gefängnisaufenthalt von Kriminellen zu bezahlen (statt Kriminelle zu zwingen, ihre Opfer zu kompensieren und für die vollen Kosten ihrer Festnahme und ihres Wegschlusses aufzukommen), wird Kriminalität zunehmen. Indem Unternehmen durch Programme zur bevorzugten Behandlung (Antidiskriminierungsprogramme) gezwungen werden, mehr Frauen, Homosexuelle, Schwarze oder andere Minderheiten zu beschäftigen, als sie möchten, wird es mehr beschäftigte Mitglieder dieser Gruppen geben und weniger Arbeitgeber sowie männliche, heterosexuelle und weiße Beschäftigte."[8]
Alles kaputt
"Nach weniger als einhundert Jahren Demokratie und Umverteilung sind die vorhersehbaren Ergebnisse da. Der 'Reservefonds', der aus der Vergangenheit geerbt wurde, ist anscheinend aufgebraucht. Mehrere Jahrzehnte lang (seit den späten 1960er oder frühen 1970er Jahren) hat der reale Lebensstandard im Westen stagniert oder ist sogar gefallen. Die öffentlichen Schulden und die Kosten der existierenden Sozialversicherungs- und Gesundheitsversorgungssysteme haben die Aussicht auf eine umittelbar bevorstehende ökonomische Kernschmelze entstehen lassen.
Gleichzeitig hat fast jede Form unerwünschten Verhaltens wie Arbeitslosigkeit, Wohlfahrtsabhängigkeit, Vernachlässigung, Rücksichtslosigkeit, Unhöflichkeit Psychopathie, Hedonismus und Kriminalität zugenommen, und die sozialen Konflikte und Zusammenbrüche sind auf gefährliche Niveaus angestiegen. Wenn sich die gegenwärtigen Trends fortsetzen, kann man sicher davon ausgehen, daß das westliche Wohlfahrtssystem (soziale Demokratie) genauso zusammenbrechen wird wie der östliche (sowjetische) Sozialismus in den späten 1980er Jahren …
Die zentrale Aufgabe derjenigen, die den Trend umdrehen und einen vollständigen Zusammenbruch vermeiden wollen, ist die 'Entlegitimierung' der Idee der Demokratie als Ursache des gegenwärtigen Zustandes fortschreitender 'Entzvilisierung'. Zu diesem Zweck sollte man zunächst darauf hinweisen, daß es schwierig ist, in der Geschichte der politischen Theorie viele Befürworter der Demokratie zu finden. Fast alle großen Denker hatten nichts als Verachtung für die Demokratie übrig.
Selbst die Gründerväter der USA, des Landes, welches heute als vorbildliches Demokratiemodell berachtet wird, waren strikt dagegen. Ohne eine einzige Ausnahme betrachteten sie die Demokrate als nichts weiter den als Herrschaft des Mobs. Sie sahen sich selbst als Mitglieder einer natürlichen Aristokratie; statt einer Demokratie befürworteten sie eine aristokratische Republik.
Des weiteren ist es selbst unter den theoretischen Verteidigern der Demokratie, wie z.B. Rousseau, fast unmöglich, jemanden zu finden, der die Demokratie für etwas anderes als für extrem kleine Gemeinden (Dörfer oder Städte) befürwortet. In kleinen Gemeinden, wo jeder jeden persönlich kennt, werden die meisten Menschen anerkennen, daß die Position der Habenden sich normalerweise auf ihre überlegene persönliche Leistung gründet, genauso wie die Position der Nichthabenden normalerweise mit ihren persönlichen Unzulänglichkeiten und ihrer persönlichen Unterlegenheit erklärt werden kann.
Unter diesen Umständen ist es sehr viel schwieriger, mit dem Versuch durchzukommen, andere Menschen und ihr persönliches Eigentum zum eigenen Vorteil auszubeuten. Im deutlichen Gegensatz dazu kennt in großen Territorien, die Millionen oder gar Huderte Millionen Menschen umfassen und wo potentielle Ausbeuter ihre Opfer nicht sehen und umgekehrt, der menschliche Wunsch, sich auf Kosten anderer zu bereichern, kaum oder keine Zurückhaltung."[9]
Diskiminierung
Die gegenwärtige Situation in den USA und Westeuropa hat nichts mit 'freier' Einwanderung zu tun. Es ist erzwungene Integration, klar und einfach, und erzwungene Integration ist das vorhersehbare Ergebnis demokratischen, allgemeinen und gleichen Wahlrechts. Zur Abschaffung erzwungener Integration ist die Entdemokratisierung der Gesellschaft nötig und schlußendlich die Abschaffung der Demokratie …
Man wäre weit fortgeschritten auf dem Weg zu einer Wiederherstellung der Freiheit der Verbindung und des Ausschlusses, wie in der Idee und Institution des privateigentums impliziert, ud viel durch erzwungene Integration verursachte sozialeSpannung würde verschwinden, wenn nur Städte und Dörfer wieder tun könnten und würden, was sie ganz selbstverständlich bis weit hinein ins 19. Jahrhundert in Europa und den USA taten: Schilder aufzustellen bezüglich der Zutrittsvoraussetzungen zur Stadt und, einmal in der Stadt, bezüglich des Zutritts zu einzelnen Eigentumsobjekten (keine Bettler, Gammler, Obdachlosen, aber auch keine Moslems, Hindus, Juden, Katholiken usw.; diejenigen als Unbefugte auszuweisen, die diese Voraussetzungen nicht erfüllen; und die Frage der Einbürgerungen entlang dem Schweizer Modell zu lösen, wo örtliche Versammlungen, nicht die Zentralregierung, bestimmen können, wer ein Schweizer werden darf und wer nicht.[10]
Familienzerstörung, Kriminalität
Es solte tatsächlich klar sein, daß Recht, sobald Recht und Gesetzgebung der Regierung Familienrecht und -gesetzgebung (inklusive inter-familiärer Vereinbarungen in Verbindung mit Eheschließung, Nachkommenschaft, Erbschaft, usw.) überlagert, der Wert und die Wichtigkeit der Institution Familie nur systematisch abgebaut werden kann. Denn was ist eine Famile, wenn sie nicht einmal eigenes internes Recht und eigene interne Ordnung finden und bereitstellen kann! Gleichzeitig sollte es auch klar sein (aber wird nicht immer ausreichend betont), daß aus der Sicht der Herrscher die Fähigkeit, in interne Familienangelegenheiten eingreifen zu können, als die größte Beute und der Höhepunkt ihrer eigenen Macht betrachtet werden muß. Stammes- oder Rassenanimositätenoder Klassenneid zum eigenen persönlichen Vorteil auszubeuten ist eine Sache.
Eine gänzlich andere Errungenschaft ist es, den Streit innerhalb von Familien auszunutzen, um das gesamte - generell harmonische - System autonomer Familien auseinanderzubrechen: Individuen von ihren Familien zu entwurzeln, sie zu isolieren und zu atomisieren und damit die Macht des Staates über sie zu vergrößern. In dem Ausmaß, in dem Regierungen eine Familienpolitik durchsetzen, nehmen entsprechend Scheidung, Singletum, alleinstehende Eltern und die Zahl nichtehelicher Kinder sowie das Vorkommen von Eltern-, Ehegatten- und Kindesvernachlässigung oder -mißbrauch und die Vielfalt und Häufigkeit 'nichttraditioneller' Lebensstile (Homosexualität, Lesbiertum, Kommunismus und Okkultismus) zu.
Parallel zu dieser Entwicklung kommt es zu einem allmählichen, aber stetigen Anstieg der kriminalität und des krinellen Verhaltens. Unter monopolistischer Schirmherrschaft wird Recht unweigerlich in Gesetzgebung verwandelt. Als Resultat eines endlosen Prozesses der Einkommens- und Vermögensumverteilung in Namen der Rassen-, Klassen- und/oder Geschlechtergerechtigkeit wird die ursprüngliche Idee der Gerechtigkeit als universeller und unabänderlicher Prinzipien des Umgangs und der Kooperation erodiert und schlußendlich zerstört. Anstatt Recht als etwas Bestehendes (und zu Entdeckendes) zu begreifen, wird es zunehmend als von der Regierung gemachtes Gesetz (Gesetzgebung) betrachtet. Entsprechend wird nicht nur die rechtliche Unsicherheit zunehmen, sondern als Reaktion hierauf wird die gesellschaftliche Zeitpräferenzrate ansteigen (d.h., Menschen werden im allgemeinen mehr gegenwartsorientiert und haben einen immer kürzer werdenden Planungshorizont).
Auch wird moralischer Relativismus gefördert werden. Denn wenn es so etwas wie ein höchstes Recht nicht gibt, dann kann es auch so etwas wie ein absolutes Unrecht nicht geben. Was heute recht ist, kann tatsächlich morgen Unrecht sein und umgekehrt. Ansteigende Zeitpräferenz, kombiniert mit moralischem Relativismus, ist der perfekte Nährboden für Kriminelle und Kriminalität - eine Tendenz, die besonders in den Großstädten offensichtlich ist. Es ist hier, wo die Auflösung der Familie am weitesten fortgeschritten ist, wo es die stärkste Konzentration von Sozialhilfeempfängern gibt, wo der Prozeß genetischer Verarmung am weitesten vorangeschritten ist und wo Stammes- und Rassenspannungen als Ergebnis erzwungener Integration am virulentesten sind. Statt Zentren der Zivilisation sind Städte zu Zentren der gesellschaftlichen Auflösung und einem Sumpf physischen und moralischen Verfalls, der Korruption, der Brutlität und der Kriminalität geworden.[11]
Geistige Zerrüttung
Was folgt aus all diesem? Eindeutig ist die westliche Zivilisation schon seit geraumer Zeit auf Selbstzerstörungskurs. Kann dieser Kurs gestoppt werden, und wenn ja, wie? Ich wünschte ich könnte optimistisch sein, aber ich bin mir nicht so sicher, daß es hinreichende Gründe für Optimismus gibt. Gewiß, Geschichte wird letztlich durch Ideen bestimmt, und Ideen können sich, zumindest prinzipiell, fast sofort ändern. Aber damit sich Ideen verändern, reicht es nicht aus, daß Menschen erkennen, daß etwas falsch läuft. Eine merkliche Anzahl muß auch intelligent genug sein, um zu erkennen, was es ist, das falsch läuft.
Und sie müssen eine ausreichende Willenskraft haben, entsprechend dieser Einsicht zu handeln. Aber es ist genau dieses, was man zunehmend bezweifeln muß. Zivilisation und Kultur haben eine genetische (biologische) Grundlage. Als Resultat des Etatismus - der erzwungenen Integration, des Egalitarismus, der Sozailpolitik und der Zerstörung der Familie - hat sich die genetische Qualität der Bevölkerung jedoch ganz sicher verschlechtert.[12]
Wie könnte es nicht so sein, wenn Erfolg systematisch bestraft und Versagen belohnt wird? Ob beabsichtigt oder nicht, fördern die Wohfahrtsstaaten die Vermehrung intellektuell und moralisch minderwertiger Personen, und die Resultate wären noch schlimmer, wäre da nicht der Umstand, daß die Kriminalitätsrate gerade unter diesen Menschen besonders hoch ist und sie häufiger dazu neigen, sich gegenseitig eliminieren.
Doch selbst wenn all dies nicht viel Hoffnung auf die Zukunft macht, so ist nicht alles verloren. Es verbleiben immer noch einige Restgebiete der Zivilisation und der Kultur. Nicht in den Städten und Metropolen, sondern im Herzen des Landes (in den ländlichen Gebieten). Um diese zu erhalten, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt werden: Das Monopol des Staates - der Gerichtsbarkeit - muß als Quelle der Entzivilisierung erkannt werden: Staaten erzeugen nicht Recht und Ordnung, sie zerstören sie.
Familie und Haushalte müssen als Quelle der Zivilisation erkannt werden. Es ist wesentlich, daß die Oberhäupter der Familien und der Haushalte ihre oberste Autorität als Richter in allen internen familiären Angelegenheiten wieder geltend machen. (Haushate müssen zu extraterritorialen Gebieten erklärt werden, wie ausländische Botschaften). Freiwillige räumliche Trennung und Diskriminierung müssen als nicht schlechte, sondern gute Dinge erkannt werden, die die friedliche Kooperation zwischen verschiedenen ethnischen und rassischen Gruppen ermöglichen. Wohlfahrt muß als ausschließliche Angelegenheit der Familien und der freiwilligen Nächstenliebe erkannt werden und staatliche Wohlfahrt als nichts anderes als die Subventionierung der Verantwortungslosigkeit."[13]
Öffentliche Bildung ist Zerstörung
Was in jedem Fall bis jetzt klar sein sollte, ist, daß die moralische Degeneration und der kulturelle Verfall - die Zeichen der Entzivilisierung - um uns herum größtenteils, wenn nicht gänzlich, die zwangsläufigen und unvermeidbaren Ergebnisse des Wohlfahrtsstaates und seiner zentralen Institutionen sind. Klassische Konservative der alten Schule wußten dies und bekämpften die öffentliche Bildung und die Sozialversicherung mit aller Kraft. Sie wußten, daß Staaten überall darauf abzielen, die Familien und die Institutionen, Schichten und Hierachien soazialer Autorität, die das natürliche Ergebnis auf der Grundlage von Familien aufbauender Gemeinschaften sind, auseinanderzubrechen und letzlich zu zerstören, um ihre eigene Macht zu vergrößern und zu stärken.[14]
Prekariat
Seit den frühen 1960er Jahren tauchte ein neues Massenphänomen auf. Es entstand ein neues "Lumpenproletariat" von Intellektuellen und intellektualisierten Jugendlichen - die Produkte eines sich ständig erweiternden Systems sozialistischer (öffentlicher) Bildung -, enfremdet vom Hauptstrom bürgerlicher Moral und Kultur (während sie sehr viel komfortabler als das alte Lumpenproletariat von dem Wohlstand lebten, der von dieser Basiskultur geschaffen worden war).
Multikulturalismus und kultureller Relativismus (Leben und leben lassen) und egalitärer Antiautoritarismus (respektiere keine Autorität) wurden von zeitlich begrenzten und vorübergehenden Phasen der geistigen Entwicklung (Jugend) zu einer permanenten Einstellung unter erwachsenen Intellektuellen und ihren Studenten erhoben."[15]
Libertäre müssen konservativ sein
Es sollte daher offensichtlich sein, daß und warum Libertäre moralische und kulturelle Konservative der kompromißlosesten Sorte sein müssen. Der gegenwärtige Zustand, moralischer Degenerierung, sozialen Zerfalls und kultureller Verrottung ist exakt das Resultat von zuviel - und vor allem von fehlgeleiteter und falsch verstandener - Toleranz.
Anstatt gewohnheitsmäßige Demokraten, Kommunisten und Lebensstil-Alternativisten zu isolieren, auszuschließen und auszuweisen, wie es den Prinzipien einer Gemeindeübereinkunft entspricht, wurden sie von der Gesellschaft toleriert. Diese Tolerierung jedoch ermutigte und förderte immer mehr egalitäre und relativistische Neigungen und Einstellungen, bis schließlich der Punkt erreicht wurde, wo sich die Autorität, irgend jemanden für irgend etwas auszuschließen, effektiv aufgelöst hat (während die Macht des Staates, manifestiert durch eine staatliche geförderte Zwangsintegrationspolitik, entsprechend gewachsen ist).
In ihrem Versuch, eine freie natürliche Sozialordnung zu etablieren, müssen Libertäre danach streben, das dem Privateigentum inhärente Recht des Ausschlusses vom Staat zurückgewinnen. Wie echte Konservative, die sich vom falschen sozial(istisch)en Konservatismus der Buchanan-Anhänger und der Neokonservativen trennen müssen, müssen wahre Libertäre sich sichtbar und betont von den falschen - multi-gegenkulturellen und antiautoritär-egalitären - linkslibertären Betrügern trennen."[16]
Liberalismus ist krank
Der klassische Liberalismus befindet sich seit über einem Jahrhundert im Niedergang. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind statt dessen sowohl in den USA als auch in Westeuropa öffentliche Angelegenheiten zunehmend von sozialistischen Ideen gestaltet worden. Tatsächlich könnte das 20. Jahrhundert sehr wohl als das Jahrhundert des Sozialismus par excellence beschrieben werden: des Kommunismus, des Faschismus, des Nationalsozialismus und, am dauerhaftesten, der Sozialdemokratie.[17]
Staat ist totalitär
Laut Aussagen unserer Staatsführer und ihrer intellektuellen Leibwächter (von denen es mehr denn je gibt) sind wir besser geschützt und sicherer als je zuvor. Wir werden angeblich vor globaler Erwärmung und Abkühlung geschützt, vor dem Aussterben von Tieren und Pflanzen, vor dem Mißbrauch durch Ehemänner und Ehefrauen, Eltern, Arbeitgebern, vor Armut, Krankheit, Katastrophen, Unwissenheit, Vorurteilen, Rassismus, Sexismus, Homophobie und zahllosen anderen öffentlichen Feinden und Gefahren.
Tatsächlich jedoch ist die Lage auffallend anders. Um uns mit al diesem 'Schutz' zu versorgen, müssen die Staatslenker jahrein, jahraus mehr als 40 Prozent des Einkommens privater Produzenten enteignen. Regierungsschulden und Verbindlichkeiten sind ununterbrochen gestiegen, somit steigt der Bedarf nach zusätzlichen Enteignungen. Aufgrund des Gebrauchs von Regierungspapiergeld statt Gold ist die finanzielle Unsicherheit deutlich angestiegen, und wir werden durch Währungsverfall kontinuierlich beraubt.
Jedes Detail des Privatlebens, des Eigentums, des Handels und von Verträgen wird durch ständig wachsende Berge von Gesetzen (Gesetzgebung) reguliert, wodurch dauerhafte rechtliche Unsicherheit und dauerhaftes moralisches Risiko erzeugt werden. Als Verkäufer können wir nicht verkaufen und als Käufer können wir nicht kaufen, an wen und von wem auch immer wir wollen. Und als Mitglieder von Vereinen ist es uns nicht erlaubt, beliebigen restrektiven Übereinkünften beizutreten, die wir für gegenseitig vorteilhaft halten.
Als Amerikaner müssen wir Einwanderer akzeptieren, die wir nicht als Nachbarn haben wollen. Als Lehrer können wir schlechterzogene Schüler nicht loswerden. Als Arbeitgeber haben wir inkompetente oder destruktive Arbeitnehmer am Hals. Als Vermieter sind wir gezwungen, mit schlechten Vermietern zurechtzukommen. Als Banker und Versicherer ist es uns nicht erlaubt, schlechte Risiken zu vermeiden. Als Restaurant- oder Barbesitzer müssen wir unwillkommene Gäste bewirten. Und als Mitglieder privater Verbände werden wir gezwungen, Individuen und Handlungen zu akzeptieren, die unsere eigenen Regeln und Beschränkungen verletzen."[18]
Etatistische Ausreden
Etatisten reagieren ganz wie Sozialisten, wenn sie mit der trostlosen ökonomischen Leistung der Sowjetunion und ihrer Satelliten konfrontiert werden. Sie leugnen die enttäuschenden Fakten nicht unbedingt, aber sie versuchen sie wegzuargumentieren, indem sie behaupten, daß diese Tatsachen das Resultat einer systematischen Diskrepanz zwischen 'realem' und 'idealem' oder 'wahrem' Etatismus (bzw. Sozialismus) sind.
Bis heute behauten Sozialisten, daß der 'wahre' Sozialismus nicht durch die empirische Beweislage widerlegt worden ist und daß alles wunderbar gewesen wäre und Wohlstand ohnegleichen resultiert hätte, wenn nur Trotzkijs oder Bucharins oder besser noch ihre eigene Vorstellung von Sozialismus, statt der Stalins implementiert worden wäre.[19]
Einzelnachweise
- ↑ Hans-Hermann Hoppe, Demokratie der Gott der keiner ist, S. 117
- ↑ Wilson und Hernstein, Crime and Human Nature, S. 411
- ↑ Hoppe, a. a. O. S.163
- ↑ ebenda, S.167
- ↑ ebenda, S.182
- ↑ ebenda, S.196
- ↑ ebenda, S.202
- ↑ ebenda, S. 207
- ↑ ebenda, S.212
- ↑ ebenda, S.291
- ↑ ebenda, S.348
- ↑ siehe Seymour W. Itzkoff, The Decline of Intelligence in America
- ↑ Hoppe a.a.O., S.350
- ↑ ebenda, S. 371
- ↑ ebenda, S.385
- ↑ ebenda, S. 409
- ↑ ebenda, S.411
- ↑ ebenda, S. 449
- ↑ ebenda, S. 452