Bogislaw X.

Aus Monarchieliga
Wechseln zu: Navigation, Suche
  • * 1. Juni 1454 in Rügenwalde
  • † 5. Oktober 1523 in Stettin
  • Eltern: Herzog Erich II. von Pommern-Wolgast und Sophia von Pommern-Wolgast-Stolp.
  • 1474-1523


Bogislaw X. war Herzog von Pommern von 1474 bis 1523.


Leben

Bogislaw folgte seinem Vater 1474 in der Regierung. Nach dem Tod seines Onkels, Wartislaw X., fiel ihm 1478 auch dessen Herrschaftsbereich zu. Zum ersten Mal seit 200 Jahren war nun Pommern wieder unter einem Herrscher vereint, da bereits zuvor die Wolgaster Herzöge Wartislaw X. und Erich II. die Erbfolge der 1464 mit Otto III. erloschenen Stettiner Linie gegen brandenburgische Ansprüche behaupten konnten.

Bogislaw beauftragte 1517 Johannes Bugenhagen, der damals im Stift Belbuck tätig war und später "Reformator" Pommerns wurde, mit der Zusammenstellung einer pommerschen Landesgeschichte. Diese veröffentlichte Bugenhagen unter dem Titel Pomerania 1518 in lateinischer Sprache.

Bogislaw X. verstarb am 5. Oktober 1523 in Stettin, wo er in der Ottenkirche beigesetzt wurde. In die Regierung folgten ihm seine Söhne Georg I. und Barnim IX.

Herrschaft

Das Verhältnis zu Brandenburg, das die Lehnsherrschaft über Pommern beanspruchte, blieb zeit seines Lebens das wichtigste außenpolitische Problem für Bogislaw X. Anfangs verweigerte er die Lehnshuldigung, wofür er bei König Kasimir IV. von Polen Unterstützung fand.

Bogislaw nahm schließlich doch Pommern-Stettin wie auch Pommern-Wolgast von Brandenburg zu Lehen. 1493 gelang es Bogislaw, im Vertrag von Pyritz die Lehnshoheit Brandenburgs abzumildern.

Durch seine Heiratspolitik verband Bogislaw das Greifenhaus mit den bedeutendsten Fürstenhäusern im norddeutschen - und Ostseeraum. Gute Beziehungen hatte er auch zu Herzog Georg von Sachsen, der Taufpate seines ältesten Sohnes Georg wurde.

In seine Regierungszeit fällt die Einführung des römischen Rechts, von dem u.a. das langobardische Lehnsrecht ein Bestandteil war. Dieses verlangte Schriftlichkeit und so stammen die ältesten Lehnsbriefe des pommerschen Adels aus der Regierungszeit Bogislaws X.

Städte

Die Macht der Städte versuchte der Herzog zu brechen, war hier aber insbesondere bei dem de facto souveränen Stralsund, der größten Stadt Pommerns bis ins 18. Jahrhundert, weniger erfolgreich. Die Burgen in Wolgast und Stettin ließ der Herzog zu Residenzen ausbauen, die seinen Ansprüchen an eine glanzvolle Hofhaltung im Stil der beginnenden Renaissance in Deutschland entsprachen.

In Wolgast entstand damit im Laufe der nächsten Jahrzehnte ein Stadtschloß, das bis 1625 als Hauptresidenz der Wolgaster Herzöge fungierte, später jedoch bis etwa 1820 vollständig zerstört wurde.

Bistum Kammin

1496 reiste Bogislaw über Innsbruck nach Jerusalem. Dort wurde er 1496 zum Ritter vom Heiligen Grab geschlagen.

Auf der Rückreise übertrug ihm der Papst in Rom das Besetzungsrecht für das Bistum Kammin sowie für weitere bedeutende Pfründen in Pommern. Im April 1498 kehrte Bogislaw nach Stettin zurück.

Bogislaws hatte einen unehelichen Sohn Christoph (* um 1480; † unbekannt), der geistliche Ämter bekleidete.

1464 Verlobung mit Anna, Tochter von Herzog Heinrich IV. von Mecklenburg. Diese Verlobung endete durch vorzeitigen Tod der Partnerin.

Margareta von Brandenburg

1477: Tochter von Kurfürst Friedrich II. Eisenzahn von Brandenburg. Die Ehe blieb kinderlos.

Anna von Polen

Die Jagellonin war Tochter König Kasimirs II. von Polen.

  • Anna (1492 - 1550). Sie heiratete im Juni 1515 Herzog Georg I. von Schlesien-Liegnitz
  • Georg I. (1493 - 1531)
  • Kasimir (1494 - 1518)
  • Elisabeth († vor 1518)
  • Barnim (vor 1501 - vor 1501)
  • Sophia (1498 - 1568), Gemahlin von Friedrich I. von Dänemark, ab 1525 Königin von Dänemark
  • Barnim IX. (1501 - 1573)
  • Otto (vor 1503 - vor 1518)

Verweise


Einzelnachweise