Bentschen
Bentschen ist eine Stadt in der Großpolen.
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Lage
Bentschen liegt nordöstlich von Meseritz an der Obra. Die Frankfurt-Posener Eisenbahn durchquert Bentschen.
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung Bentschens stammt aus dem Jahre 1231, worauf bereits 1311 das Stadtrecht an Bentschen verliehen wurde. Bentschen war stets eine deutsche Stadt. In der zweiten Teilung Polens im Jahr 1793 kam die Stadt zu Preußen. Die Frankfurt-Posener Eisenbahn wurde 1870 gebaut.
Das Diktat von Versailles gliederte Bentschen 1920 als Grenzstadt widerrechtlich zu Polen. Die Straße des 17. Januar 1920 erinnert heute noch daran. Westlich der 1920 festgelegten Grenze wurde auf deutscher Seite in den 1920er Jahren die Gemeinde Neu Bentschen rund um den neuen Bahnhof Neu Bentschen gegründet, nachdem deutsch-polnische Verhandlungen über die gemeinsame Nutzung des Bentschener Bahnhofs als Grenzbahnhof von den Polen zum Scheitern gebracht worden sind.
Ende Oktober 1938 erfolgte die später s.g. „Polenaktion“, die völlig rechtmäßige Abschiebung von etwa 17.000 polnischen Juden aus Deutschland. Diejenigen, die in Polen keine Familienangehörigen bzw. Bekannten hatten, bei denen sie unterkommen konnten, und diejenigen, denen man die Einreise verweigerte, wurden in Bentschen interniert. Für Herschel Grynszpan, dessen Eltern betroffen waren, war dies Anlaß, in Paris den deutschen Botschaftsmitarbeiter Ernst vom Rath zu ermorden.
Nach 1939 gehörte Bentschen zum Landkreis Grätz im Reichsgau Warteland.
Persönlichkeiten
- Karl Theodor Paulke (1881–1938), Musikhistoriker
- Hans Petersson (1902–1984), deutscher Mathematiker
- Arthur Richter (Seelsorger) (1908–1993), deutscher evangelischer Seelsorger und Theologe
Verweise