Anklam (Kl.)
Das Augustinerkloster in Anklam war ein Kloster der Augustiner-Eremiten in Anklam. Es bestand vom 14. bis zum 16. Jahrhundert.
Geschichte
Der Bischof von Kammin Heinrich von Wacholz gestattete am 20. April 1304 dem Kloster der Augustiner-Eremiten in Stargard in Anklam ein Kloster zu errichten. Die eigentliche Gründung erfolgte 1310.
Die Augustiner erhielten von der Stadt Anklam ein Gebäude, das sich nahe der Stadtmauer im Bereich der Einmündung der heutigen Brüderstraße in die Klosterstraße befand. Der Anklamer Stadtrat war bestrebt, den Übergang von städtischem in geistliches Eigentum zu verhindern. Daher wurde den Augustinern untersagt, ohne Zustimmung des Rates weiteren Grundbesitz zu erwerben. Ihnen testamentarisch zugefallene Häuser oder Grundstücke im Stadtfeld durften sie nicht annehmen, sondern nur den Erlös aus deren Verkauf.
Die Mönche gerieten 1393 in Streit mit dem Kloster Helmstedt wegen der Grenzen ihrer Termineien. Auf dem Provinzialkapitel in Magdeburg wurde die Grenze der beiden zwischen Dassow und Gadebusch festgelegt.
Die Augustinerklöster in Anklam, Königsberg, Friedeberg, Konitz, Rößel, Heiligenbeil, Stargard und Gartz gründeten 1415 eine gemeinschaftliche Lehranstalt, die jährlich in einem anderen Kloster ihren Sitz hatte. Jedes der Klöster konnte einen ihrer jungen Männer gegen eine Abgabe dorthin entsenden. Für Anklam wird 1423 oder 1424 als Jahr der Beherbergung der Schule angenommen. In der Bibliothek des Klosters wurden unter anderem geschichtliche Studien betrieben, auf die Tomas Kantzow und vermutlich auch Johannes Bugenhagen in ihren Chroniken zurückgriffen.
Zum Anfang des 16. Jahrhunderts schloss sich das Anklamer Kloster der Kongregation des Johann von Staupitz an. Mit dem Aufkommen der Reformation sanken die Einnahmen aus Almosen. Nachdem mehrere Mönche das Kloster verlassen hatten, schlossen die Zurückgebliebenen am 24. Juli 1530 mit der Stadt Anklam einen dubiosen Vergleich, in dem sie, gegen Zusicherung des Schutzes und der lebenslangen Versorgung mit Nahrung und Bekleidung, das Eigentum sowie die Urkunden und Schätze des Klosters dem Rat der Stadt übergaben.
Bei der 1535 durch Jobst von Dewitz und Nikolaus Brun durchgeführten Visitation wurde das Kloster nicht mehr erwähnt. Das 1530 durch Blitzschlag beschädigte Klostergebäude wurde 1536 ohne Zustimmung des Rates Eigentum der Herzöge von Pommern. Später wurde es abgebrochen.
Verweise
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