Fromm, Andreas
- * 1621 in Plänitz
- † 16. Oktober 1683 im Stift Strahow
Andreas Fromm war ein deutscher Pädagoge, Komponist und Theologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Geboren als Sohn des Pfarrers von Plänitz[1] Andreas Fromm und seiner Frau Magarethe, der Tochter des Perleberger Superintendenten Daniel Michaelis, verlor er bereits früh seine Mutter. Gefördert von seiner Familie studierte er Evangelische Theologie in Frankfurt/Oder und Wittenberg, wo er den Magistergrad erwarb.
Nach kurzer Tätigkeit an der Schule in Altdamm wurde er 1648 Kantor an der Marienkirche und Professor der Musik am Marienstiftsgymnasium in Stettin. 1651 trat er, nachdem er zuvor an der Universität Rostock den akademischen Grad eines Lizentiaten erworben hatte, das Amt des Propstes und Konsistorialrats in der brandenburgischen Residenzstadt Köln/Spree an.
Hier hoffte der reformierte Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg bei seinem Versuch, eine Einigung zwischen den reformierten und den lutherischen Theologen zu erreichen, auf Fromms irenischen Einfluß. Bein Berliner Religionsgespräch 1662/63 kamen ihm jedoch zunehmende Zweifel am evangelischen Glauben. Während verschiedener Reisen näherte er sich den Katholiken an und äußerte 1666 seine Distanz von beiden evangelischen Konfessionen so massiv, daß der Kurfürst ihn aus dem Dienst entließ.
Fromm wandte sich nach Wittenberg, wo er als Dozent wirkte und für ihn eine Superintendentur in Altenburg in Aussicht gestellt wurde. Dennoch zog er dann mit seiner Familie nach Prag weiter, konvertierte am 19. Mai 1668 zum katholischen Glauben und trat in den Jesuitenorden ein. Bald darauf erhielt er ein Kanonikat in Leitmeritz und verschied später in Prag.
Nachdem er zum katholischen Glauben konvertiert war, polemisierte Fromm heftig gegen die evangelische Kirche. Seine umfangreiche Rechenschaftsschrift zog zahlreiche Entgegnungen u.a. von Konrad Tiburtius Rango und Christian Kortholt dem Älteren nach sich.
Auf dem Gebiet der Musik ist die schon in Stettin entstandene Evangelienmusik Actus musicus de Divite et Lazaro als eines der ersten deutschen Oratorien von Bedeutung. Daneben fesselten ihn vor allem volksnahe musikalische Ausmalungen von Alltagsvorgängen. Nennen kann man hier das Sauflied, die Höllenfahrt, Kirchenlieder mit Sologambe und Choralphantasien. Ebenfalls wird vermutet, das Fromm der wahre Verfasser der "Lehninschen Weissagung" ist.
Schriften
- Dialogus Pentecostatis, Das ist ein geistliches Pfingstgespräch, Stettin 1649
- Synopsis Metaphysica : Qua Exercitationes Metaph. ante septennium in Paedag. Stetin. typis traditae ab ipso autore in Compendium, plenum tamen, & quod ad altiora tendentibus sufficere possit, contrahuntur. Berlin 1658.
- Wiederkehrung zur Catholischen Kirchen: Davon er die Historiam und motiven in Druck zu geben nötig erachtet, Prag 1668
Verweise
Einzelnachweise
- ↑ bei Neustadt/Dosse